Gummersbach – Es passte zum Spielverlauf, als Alexander Hermann Sekunden vor Schluss seinen Pass ins Nichts spielte, weil er dort seinen Nebenmann glaubte. Damit vergab er im Duell der Altmeister die letzte Chance auf einen Punktgewinn gegen den TV Großwallstadt und besiegelte die 28:29 (14:15)-Niederlage. Für den VfL Gummersbach war es die erste Heimniederlage überhaupt in der Zweiten Bundesliga.
„Großwallstadt war in allen Bereichen des Spiels besser als wir“, sprach VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson von einer verdienten Niederlage. Die Gäste seien taktisch besser gewesen, bissiger in der Abwehr und vor allem hätten sie den Sieg deutlich mehr gewollt als seine Mannschaft. Das falle ihm schwer zu sagen, erklärte Sigurdsson.
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Bis auf Timm Schneider und Tin Kontrec in der Abwehr konnte keiner seiner Routiniers seine Leistung abrufen. Im Angriff wurde Chancenwucher betrieben und gleich reihenweise freie Bälle vergeben. In der Abwehr funktionierte vor allem in der Mitte die Absprache selten. Die Großwallstädter, die sich in Gummersbach keine wirkliche Chance ausgerechnet hatten, und nach Aussage ihres Trainers Ralf Bader vor allem angereist waren, um Spaß zu haben, gingen zunächst mit 4:2 in Führung. Beim 5:5 (11.) hatten die Hausherren ausgeglichen. Beim ersten schnellen Angriff des Spiels, der zum 7:6 (14.) wurde und damit zur ersten Führung durch Lukas Blohme führte, schienen die Gummersbacher in der Partie angekommen. Blohme erhöhte zum 8:6 (14.) und der VfL war spielbestimmend. Zu einem Bruch im Spielfluss kam es, als kurz danach durchgewechselt wurde. Zwar sorgte Julius Fanger mit zwei schönen Treffern dafür, dass die Führung bis auf 12:9 (22.) wuchs, doch die Selbstverständlichkeit in den Abläufen war weg.
Nach dem Wiederanpfiff fand erneut Großwallstadt besser ins Spiel und baute die Führung bis auf vier Tore zum 19:15 (36.) aus. Wie schon in der ersten Halbzeit kamen die Gummersbacher auch dank ihrer individuellen Klasse zurück und glichen zum 20:20 (43.) aus. Die Hausherren legten nun immer ein Tor vor, ließen aber erneut die Möglichkeiten ungenutzt, die Führung weiter auszubauen. Knackpunkt war die 55. Minute, als der Großwallstädter Motor Savvas Savvas eine Zwei-Minuten-Strafe bekam. Statt das zu nutzen, scheiterten die VfL-Werfer gleich doppelt. Großwallstadt glich in der Folge nicht nur aus, sondern ging kurz vor Schluss in Führung.
Schon am Sonntag, 16 Uhr geht es in der Schwalbe-Arena weiter gegen den Tabellenvierten VfL Lübeck-Schwartau.
Tore VfL: Schröter (3), Fanger (2), Vidarsson (1), Blohme (2), Hermann (5), Schneider (7), Santos (5/4), Stüber (1), Bozovic (2).Tore Großwallstadt: Spatz (4/4), Eisenträger (3), Bandlow (1), Matijasevic (6), Bransche (1), Corak (2), Stark (4), Spieß (1), Savvas (7) .
