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Trotz SiegesBaskets-Trainer Moors  hat viel zu kritisieren

Lesezeit 3 Minuten
Bonns neuer Aufbauspieler Darius McGhee (Mitte) erinnert in seiner Spielweise an TJ Shorts, er erzielte 17 Punkte.

Bonns neuer Aufbauspieler Darius McGhee (Mitte) erinnert in seiner Spielweise an TJ Shorts, er erzielte 17 Punkte.

Im ersten Testspiel gewinnen die Telekom Baskets Bonn mit 94:73 gegen Zweitligist Gladiators Trier – Fokus auf der Defense

Die Telekom Baskets kamen zwar am Samstagabend im ersten Testspiel der Saisonvorbereitung zu einem standesgemäßen 94:73-(25:26, 23:15, 29:21, 18:11)-Erfolg über das ProA-Team der Gladiators Trier. Cheftrainer Roel Moors verzichtete dennoch darauf, seine Jungs dafür mit allzu viel Lob zu überschütten.

Im Gegenteil: Immer wieder drückte er seine Unzufriedenheit mit lauter Kritik aus – vor allem, wenn die Baskets gegen den Zweitligisten Mängel in der Defense offenbarten. Denn auf eine sattelfeste Abwehr wollte Moors in den ersten Wochen einen besonderen Schwerpunkt legen – weil die Mannschaft in vier Wochen schon liefern muss, wenn sie in der Qualifikation für die Champions League gefordert ist.

So erregte sich Moors über mangelnden Einsatz und fehlende Laufbereitschaft: „Das ist kein Sprinten, das ist Jogging.“ Und: „Wir haben null Disziplin“, rief er im zweiten Viertel, in dem die Bonner sogar einem Rückstand hinterherliefen.

Als Starting Five schickte Moors die Neuzugänge Darius McGhee, Jonathan Bähre und Bodie Hume mit den etablierten Thomas Kennedy und Sam Griesel aufs Feld. Schnell zeigte sich, dass McGhee als kleiner, schneller und korbgefährlicher Spielmacher in die Fußstapfen eines Parker Jackson-Cartwright (2021/22) oder eines TJ Shorts (2022/23) treten könnte. Gegen Trier erzielte McGhee als bester Werfer 17 Punkte, 14 davon in der ersten Halbzeit. Ihm folgten mit Bodie Hume (13 Punkte), Thomas Kennedy (11), Phlandrous Fleming (11) und Jonathan Bähre (10) vier weitere Spieler, die zweistellig punkteten.

Mit mangelnder Spielpraxis mag sich erklären lassen, dass die Baskets bei den Fernschüssen ein ganz schwaches Bild abgaben. Vor der Pause trafen sie bei 15 Würfen nur zweimal per Dreier, in der zweiten Halbzeit waren es sieben von 19.

Trotz dieser Schwächen dominierten die Baskets dieses Testspiel, das im Telekom Dome ohne Zuschauer über die Bühne ging. Gegner Trier, der den Aufstieg in die BBL im Halbfinale der Pro A mit 2:3 gegen Aufsteiger Frankfurt verspielt hatte, hatte seine Mannschaft mit Ex-Nationalspieler Maik Zirbes und dem Ex-Oldenburger Jayvon Graves aufgerüstet, konnte die Baskets aber nie in Gefahr bringen. Den knappen 25:26-Rückstand nach dem ersten Viertel drehten die Bonner bis zur Pause in eine Sieben-Punkte-Führung (48:41), die sie auf bis zu 25 Zähler ausbauten (93:68). Das versöhnte am Ende auch Trainer Moors, der von seiner Kritik dennoch nicht abrückte: „Unser Fazit ist, dass wir unseren Fokus im Training weiter auf die Defense setzen müssen.“

Am kommenden Wochenende nehmen die Baskets an einem Vierer-Turnier in Heidelberg teil: Am Samstag treffen sie dort auf den französischen Erstligisten SIG Strasbourg, am Sonntag entweder auf Heidelberg oder Frankfurt.

Baskets: McGhee (17 Punkte/2 Dreier), Bähre (10, 7 Rebounds), Griesel (6), Fleming (11, 5 Assists), Soares (7/1), Allegri (5/1), Hume (13/3), Pape (6), Thiemann (8), Kennedy (11).