Bonn – Eines will den Telekom Baskets partout nicht gelingen: zwei Siege in Folge in der Bundesliga. Denn sie mussten nach dem 112:96-Triumph vor einer Woche über Gießen gleich wieder einen Rückschlag hinnehmen, als sie am Sonntag vor 5405 Zuschauern im Telekom Dome mit 86:95 (15:26, 28:19, 19:25, 24:25) gegen Würzburg verloren. Immerhin behalten sie auf Rang 15 (8:32) zwei Zähler Vorsprung auf die Hamburg Towers, die 91:92 gegen Crailsheim unterlagen, sowie den spielfreien Mitteldeutschen BC (beide 6:32).
Wie im Hinspiel leisteten sich die Baskets einen kapitalen Fehlstart, als sie nach acht Minuten schon mit 17 Punkten zurücklagen (5:22). Offensiv klappte fast gar nichts – und 26 Gegenpunkte im ersten Viertel zeugten auch nicht von einer sattelfesten Defense.
Franken eroberten die Führung schnell zurück
Die Bonner (ohne Bojan Subotic und Stephen Zimmerman) trafen katastrophal (14 Fehlwürfe im ersten Viertel), die Abpraller pflückte sich Luke Fischer, der 2,11-m-Center der Gäste, der damit pfeilschnelle Gegenangriffe einleitete, denen die Hausherren oft hilflos gegenüberstanden. Trainer Will Voigt hatte schon nach knapp drei Minuten den Neuzugang Donald Sloane eingewechselt, aber auch der Ex-NBA-Mann hatte zunächst Ladehemmung. Erst als die Baskets Center Martin Breunig suchten (am Ende 18 Punkte und zehn Rebounds), kippte die Partie.
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Alec Brown mit fünf Punkten und Breunig eröffneten das zweite Viertel mit einem 7:0-Lauf, damit verkürzten die Baskets auf 22:26 und waren beim 26:28 in Schlagdistanz – seit dem 5:22 hatten sie 21:6-Punkte gemacht. Kurz darauf gelang Bennie Lischka an der Freiwurflinie sogar die erste Führung (34:33, 16.) – es sollte die einzige bleiben. Denn die Franken fingen sich direkt, eroberten die Führung schnell zurück (44:51).
Neuzugang Donald Sloan mit 14 Punkten zum Debüt
Ben Simons und Trey McKinney-Jones hielten ihr Team zunächst mit Dreiern im Rennen (50:53), aber offensiv fehlte weiter ein strukturiertes Mannschaftsspiel, die Bonner hingen zu sehr von Einzelaktionen ab. Das nutzte Würzburg zu einem 11:2-Run zur erneut zweistelligen Führung (52:64, 28.). Jetzt ließ Sloan (14 Punkte) sein Wurfpotenzial mit zwei seiner vier Dreier zum 62:67 aufblitzen, alles blieb aber Stückwerk. Vor allem Branden Frazier (1 von 9) und Ben Simons (1/8) trafen miserabel. Die Gäste hatten die Partie im Griff, auch weil sie jetzt aus der Distanz ihren Rhythmus fanden und Fischer (26 Punkte, 12 Rebounds, 8 Assists) sowie Cameron Wells (23/7/6) dominierten (67:80). Alec Brown (2) und Sloan ließen die Fans durch Fernschüsse zwar noch hoffen, aber letztlich brachten die Gäste den Sieg verdient nach Hause.
Voigt ärgerte sich über den Auftritt seiner Starter: „Mit Ausnahme von Breunig haben uns die vier anderen heute hängen gelassen – auf beiden Seiten des Feldes. Die Bankspieler haben gekämpft und uns zurück ins Spiel gebracht. 86 Punkte sind genug, um zu gewinnen. Aber unsere Defense war schlecht, unsere Intensität war schlecht und unsere Rotationen waren schrecklich“, fand er klare und kritische Worte.
Baskets (Pkte/3er): Saibou (9), McKinney-Jones (5/1), Lawrence, Sloan (14/4), Lischka (5), Frazier (3/1), Breunig (18), Bartolo (12), Brown (17/5), Simons (3/1); Rebounds: 33 (Breunig 10); Assists: 19 (Frazier 7); Trefferquote Feld: 43 % (30/70); Dreierquote: 48 % (12/25); Freiwurfquote: 88 % (14/16).Würzburg (Pkte/3er): Etou, Hulls (8), Obiesi (5/1), Haßfurther (2), Bowlin (8), Koch (12/2), Wells (23/3), Chapman (9), Hoffmann (2), Fischer (26); Rebounds: 36 (Fischer 12); Assists: 26 (Fischer 8); Trefferquote Feld: 61 % (42/69); Dreierquote: 40 % (6/15); Freiwurfquote: 45 % (5/11).