Klarer Sieg gegen Gießen 46ersBaskets sammeln wichtige Punkte im Abstiegskampf
Bonn – Die Kulisse war prächtig, die Stimmung überwältigend, das Ergebnis rundete dann den erfolgreichen Abend optimal ab: Die Telekom Baskets zwangen den Tabellendreizehnten Gießen 46ers am Samstagabend mit 112:96 (35:16, 13:30, 32:20, 32:30) in die Knie und verschafften sich mit diesem vierten Bundesligasieg dieser Saison im Abstiegskampf ein klein wenig Luft.
Vor 6000 meist kostümierten Fans im erstmals in dieser Saison ausverkauften Telekom Dome kletterten die Bonner mit jetzt 8:30-Punkten auf Rang 15 und haben im engen Gerangel am Tabellenende zwei Pluspunkte Vorsprung auf Hamburg (6:30) und den Mitteldeutschen BC (6:32).
Baskets Bonn: Im ersten Viertel ein Sturmlauf zum 35:16
Für den neuen Trainer Will Voigt war dies in seinem zweiten Spiel der erste Sieg. Die Baskets legten einen Start hin, der mit furios noch unzureichend beschrieben ist. In den ersten zehn Minuten fegten sie wie ein Wirbelsturm über das Gästeteam hinweg, das den Sturmlauf konsterniert über sich ergehen ließ.
Da zeigte auch die brodelnde Atmosphäre in dem Hexenkessel seine Wirkung – die Zuschauer waren durch das karnevalistische Vorprogramm schon vor dem Hochball in bester Stimmung, was die Baskets weiter stimulierte. Entsprechend gaben sie Vollgas: 8:0, 16:4, 25:11 und 35:16 lauteten die Zwischenstationen des ersten Viertels, an dessen Ende die Bonner einen Vorsprung von 19 Punkten hatten.
Gießen 46ers kämpfen sich bis auf einen Punkt wieder heran
Aber euphorisches Umfeld und leicht herausgespielte Punkte können ein Team auch schnell zu Übermut verführen. Denn im zweiten Abschnitt zeigte sich schnell, dass der Überfliegermodus keine stabile Basis bot. Die Gießener fingen sich, legten Hektik und Nervosität ab, begannen den Rückstand zunächst in kleinen und dann in größeren Schritten abzutragen. Nach fünf Minuten waren sie auf 38:28 dran, kurz darauf auf 42:38 und zur Pause beim 48:46 in Schlagdistanz.
Verantwortlich waren dafür auch die Baskets, die in alte Muster zurückfielen. Jeder wollte es jetzt allein zwingen, das Zusammenspiel litt sichtlich – und die Bonner trafen nicht mehr. Hatten sie in den ersten zehn Minuten von sechs Dreiern noch drei verwandelt, gingen im zweiten Durchgang bei erneut sechs Distanzschüssen alle sechs daneben. Besser machten es die Gäste, die zur Pause schon siebenmal aus der Distanz getroffen hatten, davon Brandon Thomas allein dreimal, der nach 20 Minuten schon 17 Punkte zu Buche stehen hatte.
Die Baskets packen in der Defense entschlossener zu
Bis auf 53:52 (22.) ließen die Baskets den Gegner herankommen, ehe sie in der Defense wieder entschlossener zupackten und im Angriff strukturierter agierten. Sie blieben minutenlang ohne Gegenkorb und zogen selbst mit einem 9:0-Lauf zum 62:52 wieder in den zweistelligen Bereich davon – das ließ die Stimmung auf den Rängen sofort wieder überkochen.
Und die Baskets legten kämpferisch zu. Bezeichnend eine Szene mit Ben Simons, der beim Dreierversuch zweimal vergab, nach zwei Offensivrebounds dann aber im dritten Anlauf zum 73:62 per Dreier traf. Einen „Big Point“ landete auch Geno Lawrence, der mit der letzten Sekunde des dritten Abschnitts mit einem weiteren Dreier auf 80:66 erhöhte.
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Gießen kam erneut zurück, verkürzte auf 82:76 (32.) und 89:85 (36.). Aber Topscorer Trey McKinney-Jones (27 Punkte), Branden Frazier und Alec Brown verhinderten mit guten Schüssen jetzt Schlimmeres. Der Rest war ein Sturmlauf wie im ersten Viertel – und der gab den Startschuss zu einer ausgelassenen Feier im Foyer des Telekom Domes, bei der sich die dann ebenfalls verkleideten Spieler und Trainer unter die euphorischen Fans mischten.
Baskets (Pkte/3er): McKinney-Jones (27/1), Lawrence (6/1), Lischka (2), Frazier (18/3), Breunig (20), Bartolo (7), Brown (10/1), Binapfl (2), De Oliveira, Simons (18/3), Zimmerman (2); Rebounds: 40 (Breunig 8); Assists: 29 (Breunig 6); Trefferquote Feld: 53 % (39/73); Dreierquote: 32 % (9/28); Freiwurfquote: 81 % (25/31). Gießen (Pkte/3er): Brown (11/)2, Kraushaar (11/2), Myers (21), Köpple, Pjanic (2), Tiby (8/1), Petrasek (11/2), Barnett (11/3), Thomas (17/3), Bryant (4); Rebounds: 40 (Tiby 8); Assists: 16; Trefferquote Feld: 43 % (33/76); Dreierquote: 33 % (13/39); Freiwurfquote: 74 % (17/23).