AbstiegskampfTelekom Baskets empfangen am Samstag Gießen – Telekom Dome ausverkauft
Bonn – Können die Telekom Baskets Abstiegskampf? Diese Frage rückt angesichts der sich zuspitzenden Lage am Ende der Bundesligatabelle in den Mittelpunkt. Nach dem überraschenden 88:87-Erfolg von Schlusslicht Mitteldeutscher BC gegen Vechta gibt es ein Kopf-an-Kopf-Rennen von drei Clubs: Hamburg Towers, Bonn (beide 6:30-Punkte) und der Mitteldeutsche BC (6:32) kämpfen darum, nicht der einzige Absteiger dieser Spielzeit zu werden.
Problem für die Bonner: Anders als der MBC, der schon mehrfach Abstiegskämpfe bestanden hat, und die Hamburg Towers, für die diese Situation als Aufsteiger erwartbar war, waren die Baskets in den knapp 24 Jahren ihrer Bundesligazugehörigkeit noch nie in dieser brenzligen Lage – die meisten Spieler genauso wenig.
Ex-Trainer Poropat übernimmt Baskets-Konkurrenten MBC
Wie sehr ein solcher Existenzkampf die Nerven strapazieren kann, zeigt sich beim MBC: Nach dem Erfolg über Vechta stellte Coach Björn Harmsen in einem Interview einige Spieler an den Pranger, speziell Aufbauspieler Jovan Novak kritisierte er wegen mangelnder Einsatzbereitschaft und forderte vom Vorstand Konsequenzen. Der Schuss ging nach hinten los: Harmsen wurde gefeuert – und an diesem Mittwoch durch einen Mann ersetzt, dem bei den Weißenfelsern der Ruf des Heilsbringers vorausgeht: Silvano Poropat.
Hinweise
Das Spiel ist ausverkauft. Es wird keine Abendkasse geben. Am Eingang kommt es zu verstärkten Sicherheitskontrollen. Die Zuschauer werden gebeten, auf das Mitbringen von Rucksäcken, größeren Taschen oder Waffenattrappen (Spielzeugpistolen, Plastikmesser oder -schwerter etc.) zu verzichten. Um einen möglichst schnellen Einlass zu gewährleisten, wird die Personalstärke am Eingang gegenüber 2019 verdoppelt. (MK)
Der 48-jährige Kroate, der ein Engagement bei den Telekom Baskets 2016 aus gesundheitlichen Gründen abbrechen musste, rettete den MBC vor Jahresfrist schon mal vor dem Abstieg und wird jetzt zum dritten Mal MBC-Coach – allein seine Anwesenheit dürfte für einen emotionalen Schub sorgen. Wenn die Baskets in vier Wochen zum vielleicht entscheidenden Rückspiel beim MBC antreten (21. März), müssen sie sich auf einen Hexenkessel gefasst machen.
Halle erstmals in der Saison ausverkauft
Nervenstärke ist aber auch an diesem Karnevalssamstag gefordert, wenn die Bonner die Gießen 46ers empfangen (20.30 Uhr, Telekom Dome): Es ist einer der nur drei Gegner, gegen die die Baskets in der Hinrunde gewinnen konnten (88:85). Gießen, das jetzt offiziell bestätigt hat, dass Ex-Baskets-Trainer Mike Koch ab 1. März Manager und Sportdirektor wird, hat sich zwar danach mit zwei Heimsiegen gegen Ludwigsburg (88:83) und Bayreuth (100:93) auf Platz 13 (12:22) etwas Luft verschafft, die Bonner könnten mit einem Sieg über die Mittelhessen aber in Reichweite bleiben. Die Halle wird erstmals in dieser Saison mit 6000 Besuchern ausverkauft sein, sie wird schon um 18.30 Uhr geöffnet, ein karnevalistisches Programm mit Besuch von Prinz und Bonna wird die Wartezeit verkürzen (siehe Hinweise).
Bonns neuer Coach Will Voigt hofft, weitere Fortschritte bei seinem Team zu erkennen, speziell in der Verteidigung: „Es ist ein Lernprozess. Wir haben in der Defense an kleinen Änderungen gearbeitet, die die Spieler zum ersten Mal umzusetzen versuchten“, sagte der 43-jährige US-Amerikaner nach der 77:83-Niederlage in seinem ersten Spiel gegen den Tabellenzweiten Ludwigsburg.
Joshiko Saibou fehlt wegen Länderspiel-Einsatz
Als Indizien, dass seine Truppe auf dem richtigen Weg ist, stellte Voigt heraus, dass es in der zweiten Halbzeit nur zwei Ballverluste gab und sie nach klarem Rückstand (39:53) nicht aufgab, sondern sogar kurzzeitig noch einmal die Führung zurückeroberte: „Die Mannschaft hätte da das Spiel auch abhaken können.“
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Die Begegnung zeigte, dass alle Spieler sich bei ihm neu bewähren können und müssen: Trey McKinney-Jones, der die drei letzten Partien unter Thomas Päch wegen der Ausländerbeschränkung zuschauen musste, hatte mit 29:39 Minuten plötzlich die längste Einsatzzeit, Bennie Lischka blieb dagegen die vollen 40 Minuten auf der Bank.
Auf Joshiko Saibou wird Voigt gegen Gießen verzichten müssen, weil er mit der deutschen Nationalmannschaft am Freitag (gegen Frankreich) und Montag (gegen Großbritannien) zwei Länderspiele bestreitet.
Die Termine für das Achtelfinale in der Champions League stehen fest. Am Mittwoch, 4. März, treten die Baskets um 20.30 Uhr bei AEK Athen an. Das Rückspiel findet am Dienstag, 10. März, um 20 Uhr im Telekom Dome statt.