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Telekom BasketsTeam spielt Krimi der Sonderklasse

Lesezeit 3 Minuten

Im Duell der kleinen Spielmacher schenkten sich Parker Jackson-Cartwright (r.) und Crailsheims T.J. Shorts nichts.

Bonn – Trainer Tuomas Iisalo konnte seine unbändige Freude nicht verbergen – denn dieser Erfolg war eminent wichtig im Kampf um die Play-offs: Die Telekom Baskets, die vor der zweieinhalbwöchigen Spielpause eine ärgerliche Schlappe in Würzburg kassiert hatten, entschieden am Samstagabend einen Krimi der Sonderklasse gegen den Tabellensiebten Crailsheim im Endspurt mit 101:96 (23:23, 28:29, 22:21, 28:23) für sich. Vor 3380 Zuschauern im Telekom Dome festigten sie so ihre Position in der BBL-Spitzengruppe.

Die Führung wechselte 21-mal zwischen den Teams

Selten haben zwei Mannschaften sich ein solches Ringen geliefert: Die ersten drei Viertel endeten mit maximal einem Punkt Differenz, 21-mal wechselte die Führung, zwölfmal gab es Gleichstand. Dass am Ende die Baskets knapp, aber verdient triumphierten, hatte mehrere Gründe: Obwohl mit Leon Kratzer (im Training umgeknickt) und Justin Gorham (pausierte als siebter Ausländer) die beiden besten Rebounder fehlten, dominierten die Baskets den Kampf um die Bretter (46:32-Rebounds); zudem hatten sie mit sechs Spielern, die zweistellig punkteten, die größere Breite im Team; und bei ihnen übernahm immer wieder ein anderer Verantwortung als Scorer.

Lange hatte es so ausgesehen, als würde das Duell der beiden Kandidaten um die Krone des Liga-MVP (wertvollster Spieler) zwischen Parker Jackson-Cartwright (Bonn) und T.J. Shorts (Crailsheim) der Partie den Stempel aufdrücken – zunächst mit klaren Vorteilen für die Gäste. Shorts war kaum zu bremsen und sammelte mit seinen Vollgas-Dribblings in der ersten Halbzeit 21 Punkte, während „PJC“ da bei elf Zählern stand.

Javontae Hawkins (r.) wurde mit 17 Punkten in den letzten 13 Minuten zum Matchwinner. Insgesamt kam er als Topscorer auf 25 Punkte.

Nachdem Michael Kessens (13 Punkte, 8 Rebounds) Bonn im ersten Viertel mit acht Punkten im Rennen hielt, war es Saulius Kulvietis im zweiten Abschnitt mit drei Dreiern zu verdanken, dass die Baskets trotz eines 45:52-Rückstandes bis zur Pause wieder dran waren (51:52). Bonn ging sogar 63:59 in Front, kassierte dann aber einen 0:10-Lauf zum 63:69 (27.). In dieser kritischen Phase riss Jawontae Hawkins die Partie an sich. Er setzte seine Physis immer wieder beim dynamischen Zug zum Korb ein, punktete sicher – und wurde zum Matchwinner: In den verbleibenden 13 Minuten machte er noch 17 Punkte.

So war er bei der Frage, wer am Samstag „wertvollster Spieler“ war, der lachende Dritte: Mit einem Effektivitätswert von 27 (25 Punkten, 8 Rebounds, 3 Assists) distanzierte er Shorts, der auf 23 kam (27 P., 2 Reb., 5 Ass.), und Jackson-Cartwright mit 20 (13 P., 5 Reb., 7 Ass.).

Nach der 76:81-Hinspielniederlage freute sich Iisalo über die Revanche gegen sein ehemaliges Team: „Ich möchte meiner Mannschaft gratulieren. Wir hatten in der ersten Halbzeit Probleme in der Verteidigung gegen Shorts. Danach haben wir unsere Defense etwas verändert, wobei Karsten Tadda eine große Rolle gespielt hat.“

Der direkte Vergleich (76:81 und 101:96) ist ausgeglichen. Sollte es am Saisonende zum Zweiervergleich kommen, entscheidet das bessere Gesamtkorbverhältnis. Derzeit liegt Bonn hier mit +131 zu +68 vorne.

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Für die Baskets folgt schon am Dienstag mit dem Gastspiel von Spitzenreiter Bayern München einer der Höhepunkte der Saison im Telekom Dome (20.30 Uhr).

Baskets (Punkte/3er): Ward (8), Kessens (13), Tadda (3/1), Kulvietis (15/3), Bowlin (12/3), Hawkins (25), Morgan (12/2), Jackson-Cartwright (13/1); Rebounds: 46 (Hawkins 8, Kessens 8); Assists: 22 (Jackson-Cartwright 7); Trefferquote Feld: 47 % (35/75); Dreierquote: 29 % (10/35); Freiwurfquote: 78 % (21/27).

Crailsheim (Punkte/3er): Shorts (29/3), Lewis (8/2), Stuckey (14/3), Lasisi, Harris (18/4), Bleck (10/1), Radosavljevic (6/2), Gudmundsson (2), Aririguzoh (9); Rebounds: 32 (Bleck 6); Assists: 17 (Shorts 5); Trefferquote Feld: 51 % (32/63); Dreierquote: 43 % (15/35); Freiwurfquote: 63 % (17/27).