Gerüchte über einen Wechsel von Florian Wirtz zu Bayern München kursieren, da sein Vertrag bei Leverkusen noch nicht verlängert wurde. Was ist dran?
Bayer LeverkusenGerüchte über Wechsel von Florian Wirtz nach München

Leverkusens Florian Wirtz
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Es sind Tage, in denen mal wieder sehr viel über Florian Wirtz gesprochen und seine Zukunft spekuliert wird. Thema ist aber nicht etwa sein Comeback nach Knöchelverletzung am Samstag beim 0:0 von Bayer 04 Leverkusen gegen Union Berlin, sondern ein möglicher Wechsel bereits nach dieser Saison zum FC Bayern München. Wer die Profi-Fußballbranche in Deutschland kennt, ahnt, dass es sich um mehr als ein Gerücht handelt, wenn es trotz klarer Aussagen immer wieder bohrende Nachfragen der Medien gibt und sich Uli Hoeneß nachhaltig zu Wort meldet.
Der Ehrenpräsident des FC Bayern äußerte sich am Sonntagabend im „Blickpunkt Sport“ des Bayrischen Rundfunks ausführlich zur Causa Wirtz, bestätigte einen Besuch der Eltern Wirtz in seinem Domizil am Tegernsee „vor über einem Jahr, bei dem es gar nicht um einen Wechsel ging“ und sagte: „Wenn Florian Wirtz irgendwann sagen sollte, ich möchte Bayer Leverkusen verlassen, dann kann man sich mit dem Thema beschäftigen. Oder wenn Leverkusen ein Signal gibt, dass sie den Spieler gegebenenfalls hergeben – was ich auch nicht sehe.“ Eine Aussage, die impliziert, dass die Bayern den 21-jährigen Ausnahmefußballer verpflichten wollen.
Das Gerücht, dass Wirtz schon nach dieser Saison zum Rekordmeister gehen möchte, macht seit der Winterpause im Rheinland die Runde. Und es hält sich, weil der Nationalspieler das mit Bayer 04 ausgehandelte Papier zur Verlängerung seines aktuell bis 30. Juni 2027 gültigen Vertrags bislang offiziell noch nicht unterschrieben hat. Ein Signal der Leverkusener, ihren Jungstar abzugeben, gibt es hingegen nicht. Clubchef Fernando Carro und Sportchef Simon Rolfes unterstrichen am Samstag nach dem Spiel gegen Union unisono, dass Wirtz auch im kommenden Jahr das Trikot von Bayer 04 tragen wird. Was sollen sie auch anderes sagen?
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„Die Macht steht im Moment total bei Bayer Leverkusen. Sie haben noch einen Vertrag für zwei Jahre. Wenn Leverkusen sagt, wir geben Wirtz nicht her, dann können wir uns auf den Kopf stellen. Jetzt so zu tun, als wenn diese Geschichte eingetütet wäre, finde ich total unseriös“, bestätigte Hoeneß die These.
110 Millionen Euro-Deal?
Aus Kreisen des FC Bayern war am Wochenende nach Informationen dieser Zeitung aber auch eine andere Version zu hören. Demnach steht der Deal zwischen den Münchnern und Wirtz für den kommenden Sommer. Die Ablöse für Wirtz soll inklusive Bonuszahlungen rund 110 Millionen Euro betragen. Wieder so ein hartnäckiges Gerücht und wieder eines, dass mit den gleichen Zahlen auch an anderer Stelle schon aufgetaucht ist.
Wobei die 110 Millionen Euro Zweifel wecken. Carro hatte Wirtz vergangenen Saison ein Preisschild von 150 Millionen Euro Ablöse umgehangen, es kurz danach aber wieder zurückgenommen und ein Blanko-Schild daraus gemacht. „Es wird über 150 Millionen Euro Ablöse gesprochen. Das ist doch unseriös. Alle sollten mal abwarten, bis eine Entscheidung getroffen wird, ob der Spieler den Verein verlassen will oder verlassen kann. Dann bin ich bereit, mich dazu zu äußern. Aber solange ist das alles Hokuspokus“, erklärte Hoeneß am Sonntag im BR. Zumal der 73-Jährige hinterherschob, dass der FC Bayern finanziell „kerngesund“ sei und einen Transfer in der Wirtz-Größenordnung „selbstverständlich machen könnte – wenn er wollte“. Eine Aussage mit reichlich Interpretationsspielraum. Der Ehrenpräsident soll nach Informationen von Sky zusammen mit dem langjährigen Vorstandsvositzenden Karl-Heinz Rummenigge übrigens auch die Verhandlungen in der Wirtz-Angelegenheit führen und nicht Sportchef Max Eberl.
Ins Bild der hartnäckigen Gerüchte in der Wirtz-Causa passt auch der Wirbel um die Zukunft von Thomas Müller. Die Trennung von der Bayern-Legende nach dieser Saison macht beim aktuellen Bundesliga-Tabellenführer nicht nur einen Kaderplatz, sondern auch jede Menge Geld frei. Geld, dass die Münchner für Florian Wirtz ausgeben könnten.„Wenn die wirtschaftliche Situation des FC Bayern noch die wäre wie vor sagen wir drei Jahren, wäre die Entscheidung im Fall Müller vielleicht anders ausgefallen“, sagte Uli Hoeneß. (mit dpa)