Bayer 04 Leverkusen kann die Titelverteidigung wohl abschreiben. Anstatt Druck auf Tabellenführer Bayern München zu machen, musste sich der deutsche Fußball-Meister nach einer erneut enttäuschenden Leistung mit einem 0:0 gegen Union Berlin begnügen.
Bayer LeverkusenDer Meister kann die Titelverteidigung abschreiben

Zurück auf dem Platz, aber noch gleich wieder der Alte: Florian Wirtz (r.).
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Der Meisterkampf in der Bundesliga-Saison dürfte seit Samstagabend, 17.25 Uhr entschieden sein. Anstatt wie angekündigt Druck auf Tabellenführer Bayern München vor dessen Abendspiel gegen Borussia Dortmund auszuüben, musste sich Titelverteidiger Bayer 04 Leverkusen am 29. Spieltag der Saison 2024/25 trotz des Comebacks von Florian Wirtz mit einem enttäuschenden 0:0 gegen den 1. FC Union Berlin begnügen.
Bayer 04 startete im Vergleich zum späten 1:0 in Heidenheim mit drei Veränderungen. Für Robert Andrich, Amine Adli und Victor Boniface standen Edmond Tapsoba, Exequiel Palacios und Patrik Schick in der Startformation. Florian Wirtz saß nach seiner Verletzung zumindest als Option wieder auf der Bank.
Union seit vier Spielen ungeschlagen
Ex-FC-Trainer Steffen Baumgart und sein „Eisern Union“ reisten nach vier ungeschlagenen Spielen mit breiter Brust. Die Köpenicker hatten einem 1:1 gegen den FC Bayern Siege in Freiburg, Frankfurt sowie Wolfsburg folgen lassen und sich vornehm aus dem Abstiegskampf verabschiedet.
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Der nervöse Beginn der Gäste mit einem Stockfehler von Josip Juranovic passte deshalb nicht ganz ins Bild. Jeremie Frimpong, der warum auch immer von den Berliner Fans ausgepfiffen wurde, traf nach dem unverhofften Ballgewinn aber nur das Außennetz. Gespielt waren da 12 Sekunden.
Union zog sich danach erstmal zurück und schaute sich an, was Leverkusen zu bieten. Was nicht wirklich viel war. Von Druck auf die Bayern machen, war wenig zu spüren. Der Meister spulte sein Pensum ab, hatte 76 Prozent Ballbesitz, wurde aber selten gefährlich. Es fehlte an Überzeugung, Tempo und Kreativität. Torjäger Schick hatte vier Abschlüsse, von denen aber nur sein 19-Meterschuss aufs lange, linke Eck wirklich gefährlich war (30.).
Geschenkte Ecke und ein Abseitstor
Die Gäste sorgten nur einmal für Gefahr. Schiedsrichter Bastian Danckert schenkte Union eine Ecke, nach der Diego Leite zum Kopfball kam. Bayer-Keeper Lukas Hradecky parierte genau auf Andras Schäfer, der einköpfte - vorher aber im Abseits stand (13.)
Das Spiel erinnerte bei 25 Grad Celsius die meiste Zeit eher an einen Sommerknick. Es fiel sogar kaum auf, dass die Werkself die letzten sieben Minuten der ersten Hälfte nur zu Zehnt spielte. Nathan Tella war erst mit Berlins Torwart Frederik Rönnow zusammengestoßen (35.), dann noch einmal unsanft auf dem Rasen gelandet (42.) und vom Feld gegangen. Bayer-Coach Xabi Alonso wartete jedoch den Pausenpfiff ab, bevor er Amine Adli zur zweiten Halbzeit einwechselte.
Florian Wirtz feiert sein Comeback
Der Doublesieger versuchte nun etwas mehr Druck aufzubauen, blieb aber fehlerhaft und zu ungenau, um sich klare Chancen herauszuspielen. Es gab in der BayArena erst etwas zu feiern, als sich Florian Witz erhob und sich sein Trikot anzog. Die Zuschauer erhoben sich und bejubelten das Comeback des Ausnahmespielers mit Fußball-Gott-Gesängen.
Der 21-Jährige benötigte eine Minute, um mit einer ersten Aktion Palacios gekonnt in Szene zu setzen. Der Argentinier kam von rechts in den Strafraum und prüfte Rönnow mal richtig (58.). Fünf, sechs Minuten lang kam das Leverkusener Spiel nach Wirtz Einwechslung in Schwung, ebbte da aber wieder ab. Auch, weil der Nationalspieler nach seiner Verletzung am rechten Sprunggelenk noch nicht ganz rund lief.
Alonso versuchte es dann mit einem Doppelwechsel und brachte neben Arthur Victor Boniface als zweiten Stoßstürmer neben Schick (74.). Es half nichts. Union verteidigte das 0:0 auch in den fünf Minuten Nachspielzeit, in denen Schick noch einmal dicht dran war (90.+4). Die Meisterschaft 2024/25 dürfte damit zugunsten des FC Bayern München entscheiden sein.
Statistik:
Bayer Leverkusen: Hradecky; Tapsoba (74. Artur), Tah, Hincapié; Frimpong, Xhaka, García (57. Gracia), Grimaldo (74. Boniface); Palacios (86. Hofmann), Tella (46. Adli); Schick. - 1. FC Union Berlin: Rönnow; Doekhi, Querfeld, Leite; Trimmel (77. Roussillon), Khedira, Juranovic (82. Rothe); Schäfer, Haberer (77. Preu); Ilic (60. Tousart), Skarke (60. Hollerbach). - SR.: Dankert (Rostock). - Zuschauer: 30.210. - Gelbe Karten: Wirtz; Hofmann; Preu.