Wirtin Leni Körner steht mit 87 Jahren noch gerne in der Küche der Gaststätte an der Boelckestraße.
Geheimrezept in der GaststätteUdo Lattek lobte leckere Bratkartoffeln im „Dorfkrug“ in Sankt Augustin

Leni Körner (87, rechts) mit ihrer Tochter Ute (56) vor dem Eingang der Gaststätte.
Copyright: Stefan Villinger
„Wir sind die einzige Gaststätte mit rein deutscher Küche hier im Ort“, da ist sich Leni Körner ziemlich sicher. Ihr Dorfkrug ist nicht nur wegen der legendären Bratkartoffeln weit über die Region hinaus bekannt. Sie sind nach einem Geheimrezept gewürzt, das die Köchin auf keinen Fall preisgeben will. Sie verrät nur, dass die Knollen der Sorten Annabell erst als Pellkartoffeln gekocht werden und später geschält mit Speck und Zwiebeln in die Pfanne kommen. Die Bratkartoffeln gibt es zusammen mit zwei Spiegeleiern für 13,50 Euro oder mit pikant gewürzter Eifeler Sülze für 20,50 Euro.

Vorne der Dorfkrug Teller für 22 Euro, rechts eine Portion Bratkartoffeln, hinten der selbstgemachte Kartoffelsalat, dazu ein Bitburger Pils für 0,2 Liter für 2,20 Euro.
Copyright: Stefan Villinger
Auch der „Dorfkrug Teller“ für 22 Euro mit Eifeler Blut- und Leberwurst, Sülze, Holsteiner Katenrauch Schinken garniert auf dem Holz kann sich sehen und schmecken lassen. Dazu gibt es ein frisch gezapftes Bitburger Pils oder ein Gaffel Kölsch. Die vielen Stammgäste fühlen sich wohl und sind zufrieden mit der Küche. „Bei mir ist noch immer jeder satt geworden bei den guten Portionen auf dem Teller“, betont Leni Körner.
Im Sommer lädt ein gemütlicher Biergarten vor dem Dorfkrug zum Verweilen ein
Unterstützt wird sie von ihrer Tochter Ute an der Theke und im Service. Die 87-Jährige ist nicht aus der Ruhe zu bringen. „Ich bekomme das alles noch alleine geschafft.“ 30 Sitzplätze hat die Gaststätte, ein kleiner Saal für 15 Personen steht auch zur Verfügung. Im Sommer lädt ein gemütlicher Biergarten vor dem Haus zum Verweilen ein.
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In den Räumen der heutigen Gaststätte Dorfkrug befand sich vorher ein Obst- und Gemüsegeschäft. Dieses Bild aus Knete gefertigt erinnert daran. 23 hatte die Familie Körner diesen Laden geführt.
Copyright: Stefan Villinger
Früher war der Dorfkrug ein Obst- und Gemüsegeschäft. 23 Jahre lang hatte es das Ehepaar Körner geführt. Dann kam den Eheleuten die Idee, eine Gaststätte dort zu eröffnen. Nach nur dreimonatiger Bauzeit öffnete im März 1983 der Dorfkrug in rustikalem Ambiente seine Türe. Die Stammkunden schätzten sehr schnell die Schaumblumen auf dem Bier und die traditionell deutsche Küche fand rasanten Zuspruch.
Erfolgstrainer Udo Lattek kam in den Dorfkrug und lobte die Bratkartoffeln als „die besten der Welt“
„Wir hatten immer auf Erzeuger aus der Region gesetzt“, betont die gebürtige Sieglarerin Leni Körner, die nach dem Tode ihres Ehemannes Engelbert im Jahr 2008 die Wirtschaft zusammen mit ihrer Tochter weiterführt. Chefin ist jedoch die Mutter. Blut-, Leberwurst und Sülze kommt von einem Metzger aus der Eifel. „Früher haben wir beim Vater gekauft, nun hat der Sohn den Laden übernommen.“

Hinter der Theke im Dorfkrug: Leni Körner, Udo Lattek, Ute Körner und Engelbert Körner (v.l.).
Copyright: Quentin Bröhl (Repro)
Viele Gäste sind im Laufe der Jahre gekommen. Der Prominenteste war wohl Udo Lattek im Jahr 1985. Der ASV Sankt Augustin hatte bei einem Preisausschreiben ein Probetraining mit dem damaligen Trainer des FC Bayern München gewonnen.
Er fühlte sich in dem rustikalen Ambiente wohl und lobte Leni Körners Bratkartoffeln als die „besten der Welt.“ In der gemütlichen Gaststätte hängen Delfter Porzellanteller als Dekoration über der Theke, Stühle und Bänke im Gastraum sind mit Stoff überzogen. Hängelampen über den Tischen geben ein warmes Licht. Ein wenig erinnert die Einrichtung an die Zeit, als Udo Lattek zu Gast war.
Geschlossene Gesellschaften gibt es im Dorfkrug nicht mehr. Aber kleine Gruppen sind nach wie vor willkommen. „Wir möchten, dass unsere Türen immer für die Stammgäste geöffnet sind“, sagt Ute Körner. Sie rät übrigens zu einer Reservierung, damit man sicher einen Tisch bekommt.