Basketball am MittwochWürzburg holt „Baskets-Schreck“ Geoffrey Groselle

Schon mehrfach ein „Baskets-Schreck“: Geoffrey Groselle (Mitte) 2018 gegen Julian Gamble (l.) und Tomislav Zubcic.
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Bonn – Wenn Gegner die Partie der Telekom Baskets von Sonntag analysieren, dürfte ihnen das einiges Kopfzerbrechen bereiten. Denn beim letztlich souveränen 95:77-Erfolg in Braunschweig zeigten die Gastgeber einerseits, wie es gelingen kann, Bonns kleinen Spielmacher Parker Jackson-Cartwright einzubremsen: Indem sich die Defense auf „PJC“ konzentriert, ihn massiv beim Wurf stört oder seine Anspiele verhindert.
So schaffte es Braunschweig, Bonns Regisseur bei acht Punkten zu halten (er verpasste erstmals in der Saison eine zweistellige Punktzahl) und bei ihm sechs Ballverluste zu provozieren.
Andererseits hatte diese Taktik einen hohen Preis. Denn die anderen Baskets hatten dadurch viel Raum, ihre eigene Korbgefährlichkeit zu entwickeln. Vor allem Skyler Bowlin trumpfte als Topscorer mit 19 Punkten und fünf Dreiern auf, aber auch Javontae Hawkins (16 Punkte), Tyson Ward (12 Punkte ohne Fehlwurf) und Michael Kessens (11) hatten hohe Trefferquoten. So gingen 58 Punkte auf das Konto der Bankspieler, nur 37 auf das der Starting Five. „Am Ende haben uns die Jungs zum Sieg verholfen, die von Verletzungen oder Covid-Erkrankungen zurückkamen“, stellte der zufriedene Chefcoach Tuomas Iisalo heraus und ergänzte: „Ich bin sehr stolz auf unser Team.“
Zwei neue Spieler sollen für Würzburg die Rettung bringen
Eine ganz andere Aufgabe wartet auf seine Mannschaft am Mittwochabend (19 Uhr, Livestream bei Magenta-Sport): In Würzburg geht es gegen den aktuellen Tabellenletzten. Mit dem 87:79-Erfolg der Baskets im Hinspiel begann für die Unterfranken eine schwarze Serie von elf Niederlagen. Trainer Denis Wucherer wurde gefeuert und durch den 47-jährigen Slowenen Sasa Filipovski ersetzt. Den ersten Sieg unter ihm feierte Würzburg vor zehn Tagen mit einem 90:89 über Bamberg, danach folgte in Hamburg in einem Offensivfestival mit 103:113 die nächste Schlappe.
Jetzt sollen zwei neue Spieler die Rettung bringen. Einer von ihnen kann als „Baskets-Schreck“ gelten. Denn der 2,13 Meter lange US-Center Geoffrey Groselle (29) hat den Bonnern schon mächtig eingeheizt: Mit Braunschweig vernaschte er im November 2016 Julian Gamble und Filip Barovic immer wieder am Korb und war mit 28 Punkten verantwortlich für Bonns 91:93-Heimschlappe. Im März 2018 erzielte er für Bremerhaven 26 Punkten gegen die Baskets – die aber wenigstens mit 89:73 gewannen. Groselle war am Sonntag noch für Bologna in der 1. Liga Italiens im Einsatz, ob er gegen Bonn aufläuft, ist noch offen. Zweite Nachverpflichtung ist mit dem 26-Jährigen US-Amerikaner Charles Callison ein Aufbauspieler, der zuletzt beim BC Odessa in der Ukraine spielte.