Bonn – Der Konter kam prompt: Die Telekom Baskets, die ihren zweiten Tabellenplatz unter der Woche an Ulm verloren hatten, haben diese Position als erster Verfolger von Spitzenreiter Bayern München sofort zurückerobert: Sie gewannen am Sonntagnachmittag bei den Löwen Braunschweig mit 95:77 (28:29, 25:18, 19:15, 23:15) und zogen mit 30:12-Punkten wieder an Ulm (28:12) vorbei, das nach sechs Siegen in Folge in Göttingen mit 87:91 unterlag.
Die Bonner vergrößerten zudem den Abstand auf die Ludwigsburger (26:14), die die das Verfolgerduell gegen Chemnitz (28:12) mit 56:74 verloren.
Bonner geraten schnell mit 9:19 in Rückstand
Erstmals seit Monaten konnte Chefcoach Tuomas Iisalo auf seinen kompletten Kader zurückgreifen, hatte bei sieben Importspielern für die sechs Ausländerplätze sogar die Qual der Wahl, wen er aus dem Kader nehmen sollte. Er entschied sich für den Litauer Saulius Kulvietis.
Die Baskets gerieten gleich zweistellig in Rückstand (9:19), als ihnen in den ersten vier Minuten vier Ballverluste unterliefen und Braunschweig dies resolut ausnutzte. Vor allem Martin Peterka kam immer wieder zu freien Abschlüssen am Bonner Korb, er machte zwölf Punkte im ersten Viertel ohne Fehlwurf, kam insgesamt auf 18 Punkte.
Erst als Iisalo den von seiner Knöchelverletzung genesenen Skyler Bowlin einwechselte, wendete sich das Blatt: Mit einem Dreier-Doppelschlag brachte er sein Team wieder in Schlagdistanz (17:19).
Das könnte Sie auch interessieren:
Dasselbe Kunststück gelang ihm im zweiten Abschnitt: Nach einem 34:39-Rückstand traf Bowlin erneut zwei Distanzwürfe in direkter Folge und legte einen fünften Dreier kurze Zeit später drauf. Als auch Javontae Hawkins Sekunden vor der Pause von außen verwandelte, hatten die Bonner aus einem Fünf-Punkte-Rückstand (34:39, 15.) einen Sechs-Punkte-Vorsprung gemacht (53:47, 20.). Die Gastgeber konnten sich nach dem Seitenwechsel noch mal auf 57:54 herankämpfen, aber die Baskets bekamen die Partie mehr und mehr in den Griff. Ein Dreier von Jeremy Morgan besiegelte die erste zweistellige Führung (68:57, 27.). Zwar verkürzte Braunschweig erneut auf sechs Zähler (75:69), aber angeführt von Tyson Ward, der acht Punkte bei einem 16:0-Lauf erzielte, setzten sich die Baskets in beeindruckender Manier auf 91:69 (37.) ab – und zwar endgültig.
Sechs Baskets-Spieler punkten zweistellig
Dass der sonstige Topscorer Parker Jackson-Cartwright nur acht Punkte erzielte und nach der Pause nicht mehr traf, blieb völlig folgenlos, da sechs andere Bonner zweistellig punkteten: Bowlin (19 Punkte), Hawkins (16), Ward (12), Kessens (11), Kratzer (10) und Morgan (10).
„Wir hatten wieder mehr Tiefe im Kader“, stellte Leon Kratzer nach dem Spiel fest: „Dennoch war unser Start nicht so toll. Aber das haben wir in der zweiten Hälfte ausgebessert.“
Die Bonner müssen schon Mittwoch in Würzburg wieder ran. Die Unterfranken sind mit nur vier Siegen Liga-Schlusslicht, haben aber zuletzt mit einem 90:89-Erfolg über Bamberg und der 103:113-Niederlage im spektakulären „Shoot-out“ am Freitag in Hamburg neue Lebenszeichen gesendet.
Baskets (Punkte/3er): Ward (12/1), Gorham (6), Kessens (11), Tadda (3), Bowlin (19/5), Hawkins (16/1), Morgan (10/2), Kratzer (10), Hasbargen, Jackson-Cartwright (8); Rebounds: 38 (Gorham 7); Assists: 17 (Bowlin 7); Trefferquote Feld: 49 % (33/67); Dreierquote: 29 % (10/35); Freiwurfquote: 90 % (19/21).
Braunschweig (Punkte/3er): Brown (11/1), Krämer (10), Tischler, N. (1), v. Slooten (10/1), Klassen (12), Fru (2), Tischler, B. (10/1), Peterka (18/2), Sehnal (3); Rebounds: 35 (Klassen 8); Assists: 14 (Brown 5); Trefferquote Feld: 43 % (27/63); Dreierquote: 28 % (5/18); Freiwurfquote: 78 % (18/23).