Fans schwärmen nach dem „Fünfer-Pack“ von ihrem Team. Am Mittwoch findet, zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie, das Karnevalsspiel gegen MBC statt.
Fünf Auswärts-Siege in FolgeRückhalt bei Telekom Baskets-Fans steigt

Ein Karnevalsspiel gab es zuletzt vor drei Jahren im Februar 2020 – unmittelbar vor Ausbruch der Corona-Pandemie.
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Bayreuth, Manresa/Spanien, München, Vilnius/Litauen und Rostock – das waren die Stationen der strammen Auswärtstournee, bei der die Telekom Baskets fünf Spiele innerhalb von 15 Tagen in fremden Hallen bestreiten mussten. Die vielen Stunden im Bus, im Zug oder im Flugzeug machten dabei ebenso müde wie die fünf Partien in Bundesliga und Champions League. Als am Sonntagabend nach der fünften Begegnung in Rostock Bilanz gezogen wurde, ergab sich ein phänomenales Ergebnis: Die Bonner hatten mit fünf Auswärtssiegen den maximalen Ertrag eingefahren – und damit nicht nur die sportlichen Ambitionen maximal gestärkt.
77 Punkte – mal mit 57 Würfen, mal mit 75 Würfen erzielt
Nein, diese Auftritte haben den Rückhalt bei ihren Anhängern weiter gesteigert, die in den sozialen Medien täglich mehr ins Schwärmen geraten. Wie die Mannschaft in Drucksituationen zusammenhält, wie sie ein perfektes Bild einer verschworenen Gemeinschaft abgibt, wie in jedem Spiel ein anderer die Verantwortung übernimmt – und ihr auch gewachsen ist – das trat bei dieser Parforcejagd quer durch Europa wie unter einem Brennglas zutage.
Natürlich war ganz am Ende der Partie in Rostock unübersehbar, dass die Truppe von Tuomas Iisalo diesem Kraftakt Tribut zollen musste, dass ihr im fünften Spiel ein paar PS unter der Motorhaube fehlten. Das war besonders an den Wurfquoten ablesbar, die mit 41 Prozent aus dem Feld und 26 Prozent bei den Dreiern für die Baskets untypisch schwach waren.
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So galt auch für einige sonst sichere Dreierschützen: Shorts (0 von 4), Ward (1/5), Tadda (1/7), Malcolm (0/3) und Delany (1/5) brachten zusammen von ihren 24 Distanzwürfen nur drei ins Ziel. Aber wie kann man schwache Quoten in gewissem Umfang kompensieren? Durch eine besonders hohe Zahl an Würfen. Und dieses Rezept befolgten die Bonner, indem sie mit einer Rekordzahl an Würfen reagierten: Mit insgesamt 75 Versuchen aus der Zweier- und Dreierdistanz gaben sie so viele Schüsse ab wie noch nie zuvor in dieser Saison.
Manchmal fallen die Würfe, manchmal fallen sie nicht.
Zum Vergleich: Beim 77:73-Sieg in München hatten sie zwar mit 51 Prozent eine um zehn Prozentpunkte höhere Trefferquote, warfen aber nur 57 Mal – herauskamen in beiden Spielen 77 Bonner Punkte. „Wir haben sehr viele offene Dreier kreiert, nur leider nicht so viele getroffen. Manchmal fallen die Würfe, manchmal fallen sie nicht“, sagte Iisalo. Er bekräftigte, dass die Trefferquote alleine für ihn kein Kriterium sei, die Leistung eines Teams zu beurteilen.
Nach dem erfolgreichen „Fünfer-Pack“ werden alle Beteiligten dem Spiel am Mittwoch gegen den Mitteldeutschen BC entgegenfiebern (19 Uhr, Telekom Dome). Die Fans, weil sie dann endlich ihr Team feiern können; Spieler und Trainer aber auch, da sie dann unmittelbar das erleben, das sie nur vom Hörensagen kennen: das legendäre Baskets-Karnevalsspiel. Klassisch am Karnevalssamstag oder -sonntag steigt es nun am Vorabend von Weiberfastnacht – weil am Wochenende wegen einer Länderspielpause keine BBL-Spiele angesetzt sind.
Spiel am Mittwoch ist schon restlos ausverkauft
Dem Run auf die Tickets tat dies keinen Abbruch, die Partie ist restlos ausverkauft. Viele kostümierte Zuschauer und ein karnevalistisches Programm werden für Feierlaune schon vor und während des Spiels sorgen. Es wird auch für Iisalo eine besondere Aufgabe sein, bei seiner Truppe in all dem Trubel die Konzentration auf den Tabellenzwölften aus Weißenfels hochzuhalten. Denn der schlimmste „Party-Killer“ wäre ohne Zweifel eine Niederlage auf dem sportlichen Parkett.