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Telekom BasketsNeues Team glänzt mit alten Stärken

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Ab durch die Mitte: TJ Shorts überläuft hier Stanley Whittaker (l.) und Martin Peterka (r.). Bonns neuer Spielmacher glänzte in Würzburg mit 22 Punkten, 7 Assists und 3 Rebounds.

Bonn – Den Bundesliga-Auftakt der Telekom Baskets als souverän zu bezeichnen, wäre falsch – weil maßlos untertrieben. Denn sie präsentierten sich am Samstagabend in Würzburg von der ersten bis zur letzten Minute so überlegen, dass das die nächsten Gegner in höchste Alarmbereitschaft versetzen dürfte. Am Ende drückte der 96:71 (26:16, 27:19, 21:18, 22:18)-Auswärtssieg die Überlegenheit nur unvollkommen aus.

Perspektivisch wichtiger ist, dass es Chefcoach Tuomas Iisalo gelungen ist, die alten Stärken beim neuen Team zu bewahren, das mit den sechs neuen Spielern aber weiteres Steigerungspotenzial dazugewonnen hat. Am Samstag waren drei Stärken aus der Vorsaison entscheidend: die Dominanz eines schnellen Spielmachers, die Distanzschüsse und die Offensivrebounds.

Mit 22 Punkten, 7 Assists, 3 Rebounds und 2 Steals bewies der 1,75-Meter-Mann TJ Shorts, dass er keinen Vergleich mit seinem Vorgänger Parker Jackson Cartwright scheuen muss. Mit vier Dreiern hatte er auch großen Anteil daran, dass die Baskets bei den Fernschüssen eine krasse Überlegenheit bewiesen. Sogar fünf Dreier traf Jeremy Morgan, der mit 21 Punkten, 5 Rebounds und zwei Assists fast so auffällig wie Shorts agierte.

Mutlose Gastgeber

Angeführt von diesem nie zu stoppenden Duo diktierten die Baskets von Anfang an das Geschehen – bemerkenswert, dass die fünf Dreier des ersten Viertels von fünf verschiedenen Spielern abgefeuert wurden. Auf der Gegenseite entlarvte die Statistik die Mutlosigkeit der Gastgeber: Würzburg versuchte es in der ersten Halbzeit nur dreimal aus der Distanz, traf aber kein einziges Mal. Am Ende waren es bei den Hausherren nur zwei Distanztreffer, bei den Bonnern dagegen 15 Dreier.

Genauso wichtig war die Überlegenheit im Kampf um die Abpraller: Die Baskets verschafften sich mit Offensivrebounds 19 zweite Wurfchancen, Würzburg nur sechs. Insgesamt ging das Reboundduell mit 41:19 haushoch an die Gäste – die klare Unterlegenheit bei Fernschüssen und Rebounds verhinderte, dass Würzburg sich ernsthaft gegen die Niederlage aufbäumte.

Chefcoach Iisalo sagte dazu: „Die Rebounds sind etwas, auf das wir sehr stolz sind. Wir wollen immer Spiele haben, in denen wir nicht gut treffen müssen, um eine Siegchance zu haben. Deswegen ist es sehr wichtig, mehr Ballbesitze als der Gegner zu haben.“

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Iisalo nahm weitere positive Erkenntnisse mit: Tyson Ward zeigte mit 11 Punkten, 5 Rebounds und drei Assists Allrounderqualitäten, Youngster Zach Ensminger (21) machte mit acht Punkten in elf Minuten auf sich aufmerksam, der Neuseeländer Finn Delany (12 Punkte) ging robust gegen den 2,18-Meter-Hünen Philipp Hartwich zur Sache, als er für den an der Hand verletzten Michael Kessens auf der Center-Position aushalf.

Vor dem ersten BBL-Heimspiel am Samstag (8.10.) gegen Bamberg steht der Auftakt in der Champions League an, bei dem am Mittwoch (5.10.) der italienische Erstligist Reggio Emilia nach Bonn kommt.