Köln – Die Medaillen, die jede Athletin und jeder Athlet nach dem Zieleinlauf nahe des Doms um den Hals gehängt bekommt, sind in Köln schon länger aus Holz. Dieses Mal hätten die Organisatoren sogar Zeit gehabt, die Arbeit persönlich mit der Laubsäge zu erledigen. „Ich freue mich sehr, dass wir nach 1093 Tagen wieder die Straßen sperren dürfen, um eine Kleinstadt durch eine Großstadt zu jagen“, sagt Kölns Marathonchef Markus Frisch. Wobei sich Pandemie, allgemeine Krise und Ferienstart stark auf das Teilnehmerfeld auswirken. Dieses Mal wollen 4167 Starter den Marathon bewältigen, 10 692 den Halbmarathon, etwa 2000 laufen den Staffel-Marathon. Knapp 17 000 Teilnehmende werden es also sein – im Jahr 2019 verzeichneten die Organisatoren noch mehr als 28 000 Meldungen. Die wichtigsten Informationen im Überblick:

Laufelite

Auf der Halbdistanz könnten bei den Herren der Streckenrekord von 1:03 Stunden sowie der Deutsche U23-Rekord wackeln. Zu den Favoriten zählt neben dem Laufnachwuchs von Bayer Leverkusen um Jonathan Dahlke auch Debütant Tom Förster (LG Vogtland), Deutscher Meister über zehn Kilometer. Bei den Frauen hat Anna Gehring (ASV Köln) gute Siegchancen.

Auf der Marathondistanz wird Tobias Blum (LC Rehlingen) seine Karriere beenden, gerne würde er seinen Sieg von 2018 wiederholen. Sein Freund Hendrik Pfeiffer ist zwar Deutscher Marathonmeister, will aber für Blum als Tempomacher fungieren. Diese Rolle hat er auch schon in Berlin erfüllt.

Streckenänderungen

Die Kölner Marathonstrecke hat sich etabliert, auch dieses Mal gibt es bedingt durch Baustellen nur kleine Änderungen. Weil die Severinstraße in der Südstadt nicht komplett genutzt werden kann, werden die Athletinnen und Athleten durch Georgstraße und Löwengasse umgeleitet. In Nippes gehört die Gellertstraße zur Strecke, auf der Venloer Straße wurde nahe der Inneren Kanalstraße eine Spitzkehre eingebaut.

Sperrungen

Bereits am Freitagnachmittag haben die Aufbauten des Zielbereichs rund um die Komödienstraße am Dom begonnen. Am heutigen Samstag werden ab 18 Uhr Sperrungen am Ottoplatz eingerichtet, hier wird der Start aufgebaut.

Die Laufstrecke in Sülz, Lindenthal und Ehrenfeld wird am Sonntagmorgen bereits ab 6 Uhr gesperrt, die Rheinuferstraße ist ab 9 Uhr dicht. Die kostenlose Handy-App „Waze“ kennt alle Sperrungen, Autofahrer können diese für die Navigation nutzen. Der Veranstalter hat eine Hotline geschaltet und ist am Sonntag unter 0221/33 777 311 erreichbar.

Freie Fahrt

Die Deutzer Brücke wird gesperrt, alle anderen Rheinbrücken bleiben frei befahrbar. Auch die gesamte Gürtelstrecke kann ohne Einschränkungen genutzt werden. Außerdem bleibt die Nordsüd-Fahrt in der Innenstadt frei sowie der Übergang von der Zoobrücke über die Innere Kanalstraße zur A 57. Ab 12 Uhr soll auch die Rheinuferstraße wieder freigegeben werden.

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Bus und Bahn

Am Sonntag sind vor allem die Straßenbahnlinien 1, 7, 9, 16 und 17 betroffen, sie werden getrennt und fahren nicht den kompletten Linienweg. Auch auf zahlreichen Buslinien gibt es Einschränkungen. Alle Änderungen gibt es im Internet unter www.kvb-koeln.de

Gut zum Zuschauen

Der Rudolfplatz bleibt der attraktivste Ort für die Zuschauer, denn hier kommen die Sportlerinnen und Sportler dreimal vorbei. Hier befindet sich die Fanmeile der Rheinenergie, am Friesenplatz sorgt Sponsor Puma mit Musiktruck für Stimmung, am Hansaring bespielt Rewe die sogenannte „Hammermeile“. Auf dem Neumarkt befindet sich der „Generali-Hotspot“ samt Sambaband. Im Ziel übernimmt wie gewohnt ARD-Kommentator Tom Bartels die Moderation, auf der Strecke werden Sascha Kalupke und Fernsehmoderator Amiaz Habtu Interviews führen.

Messe am Butzweiler Hof

Bei der Marathon-Expo, der Laufmesse in der Motorworld am Butzweiler Hof, präsentieren 54 Aussteller ihre Ware. Am heutigen Samstag ist die Messe von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.