Bonner bezwingen Crailsheim deutlich 90:68 − 23:4-Lauf im zweiten Viertel sorgt für Entzücken und beste Stimmung bei den 6000 Zuschauern
AnlaufproblemeNach schwachem Start drehen die Baskets auf
Die Telekom Baskets lassen sich derzeit von niemandem aufhalten: Am Sonntagabend landeten sie ihren wettbewerbsübergreifend fünften Sieg in Folge, als sie die Merlins Crailsheim nach anfänglichen Problemen am Ende sicher mit 90:68 (18:25, 29:14, 20:11, 23:18) bezwangen. Damit erkämpften sie vor 6000 Zuschauern im ausverkauften Telekom Dome mit 6:4 Punkten erstmals in dieser Bundesligasaison ein positives Punktverhältnis und festigten ihren Platz in der oberen Tabellenhälfte.
Die Bonner fanden nur schwer in die Partie. Die Gäste wirkten überall einen Tick wacher und präsenter. Mit einer sehr aggressiven Defense verhinderten sie zudem, dass die Baskets ihren offensiven Rhythmus fanden. Dadurch gerieten die Bonner mit 12:19 (7.) in Rückstand, der zu Beginn des zweiten Durchgangs auf acht Zähler anwuchs (22:30, 14.).
Baskets erhöhen Druck
Aber dann gelang es der Truppe von Trainer Roel Moors, kollektiv den Schalter umzulegen. Angeführt von Harald Frey erhöhten die Baskets von einer Minute auf die andere den Druck in der Verteidigung − und das war der Schlüssel zum Sieg. Denn dadurch produzierten sie nicht nur Ballverluste bei den Merlins (12 zur Pause, Bonn sechs), auch in der eigenen Offense griffen auf einmal die Rädchen ineinander. So legten die Hausherren im zweiten Abschnitt innerhalb von gut vier Minuten einen 23:4-Lauf aufs Parkett, mit dem sie aus dem Acht-Punkte-Rückstand eine Elf-Punkte-Führung machten (45:34, 18.).
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An den Kräfteverhältnissen änderte sich im dritten Viertel zunächst nichts. Die Hausherren behielten die Kontrolle über die Partie, ohne groß zu glänzen, der Abstand blieb konstant (58:47, 25.). Dann packten die Baskets den nächsten 7:0-Lauf drauf und gingen mit einem beruhigenden 17-Zähler-Vorsprung ins abschließende Viertel. Dort setzte sich vor allem Noah Kirkwood mit zwei Dreiern noch gut in Szene, auch dieser Durchgang ging mit 23:18 klar an die Bonner: „Es war eine Teamleistung. Wir hatten zu Beginn nicht die nötige Energie in unserem Spiel“, erklärte Kirkwood. „Wir müssen für unsere Fans alles geben, das ist dann ja im zweiten Viertel auch gelungen.“
Nächste Begegnung ohne Zuschauer
Bester Werfer der Bonner war Brian Fobbs mit 19 Punkten, der zudem mit sechs Steals glänzte. Neben ihm punkteten noch Kirkwood (18) und Frey (12) zweistellig.
Schon am Mittwoch, 1. November, spielen die Baskets erneut im Telekom Dome, Heimspielatmosphäre wird dabei aber kaum aufkommen. Denn die Begegnung in der Champions League gegen Hapoel Holon aus Israel (20 Uhr) wird aus Sicherheitsgründen ohne Zuschauer über die Bühne gehen. Während es für die Bonner nach dem sicheren Auswärtssieg bei Bursasport/Türkei schon der zweite Europapokal-Auftritt ist, steigt der Gegner erst dann in den Wettbewerb ein.
In der Bundesliga geht es für die Bakets am Sonntagabend bei Titelverteidiger Ulm weiter, der am Samstag mit 70:99 gegen Ludwigsburg überraschend deutlich seine erste Saisonniederlage hinnehmen musste.
Baskets (Punkte/Dreier): Flagg (7/1), Griesel (5/1), Udanoh (9), Watson (4), Frey (12/1), Fobbs (19/3), Pape (5), Kirkwood (18/4), Sengfelder (5), Turudic (6.); Rebounds: 31 (Udanoh 7); Assists: 23 (Frey 7); Steals: 13 (Fobbs 6). Trefferquote (Feld): 56 Prozent (35/63); Dreierquote: 40 Prozent (10/25); Freiwurfquote: 63 Prozent (10/16).
Crailsheim (Punkte/Dreier): Cook (12/1), Childress (9/2), Stuckey (2); Baggette, Wulff, Oduro (4), Bleck (2), Murray-Boyles (9/1), Westermann (20/5), Smith (10); Rebounds: 31 (Bleck 5); Assists: 13; Steals: 4, Trefferquote (Feld): 45 Prozent (25/56); Dreierquote 45 Prozent (8/20); Freiwurfquote: 69 Prozent (9/13).