Telekom Baskets gegen Besiktas IstanbulBonner scheitern wieder an Dreierquote
Bonn – Jetzt haben die in der Bundesliga kriselnden Telekom Baskets auch in der FIBA Champions League einen Rückschlag hinnehmen müssen: Sie unterlagen am Dienstagabend beim türkischen Traditionsclub Besiktas Istanbul mit 76:80 (15:16, 25:22, 19:23, 17:19 ). Damit könnten sie auch die Tabellenführung verlieren und auf Rang zwei oder drei abrutschen, falls Dijon oder die Ungarn aus Szombathely ihre Spiele am Mittwoch gewinnen.
Am Freitag soll zweiter Neuzugang für Bonn spielen
Mit jetzt 6:4-Siegen haben die Bonner es aber weiter selbst in der Hand, einen der ersten vier Plätze zu verteidigen und sich damit erstmals fürs Achtelfinale dieses Europapokals zu qualifizieren. Dazu könnten schon Heimsiege am 15. Januar gegen Szombathely/Ungarn und am 28. Januar gegen Dijon reichen.
Vor sehr überschaubarer Kulisse in der Besiktas-Arena passte sich die Partie zunächst ganz den äußeren Gegebenheiten an: Es war ein grottenschlechtes Basketballspiel, das nur vom Spielstand Spannung erzeugte, weil beide Teams auf vergleichbar schlechtem Niveau agierten. Trefferquoten von 35,7 Prozent (Istanbul) und 31,3 Prozent (Bonn) nach den ersten zehn Minuten sagen da fast schon alles.
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Erste acht Fernschüsse ausnahmslos daneben
Eine Ausnahme bildete Martin Breunig, der an seinen Auftritt zwei Tage zuvor in Ulm anknüpfte und in der ersten Halbzeit zehn Punkte bei nur zwei Fehlwürfen erzielte. An Ulm knüpften die Bonner aber auch bei ihren Dreiern an: Die ersten acht Fernschüsse gingen ausnahmslos daneben. Dazu gesellten sich Ballverluste, durch die Trainer Thomas Päch sich im zweiten Viertel veranlasst sah, zwei Auszeiten innerhalb von zwei Minuten zu nehmen.
Das zeigte Wirkung: Seine Truppe passte fortan besser auf den Ball auf, auch bei den Fernschüssen platzte vorübergehend der Knoten: Nach einem 21:27-Rückstand (15.) trafen die Baskets durch Bojan Subotic und T.J. DiLeo (2) drei Dreier in direkter Folge, wodurch sie die Partie in eine eigene 38:35-Führung drehten und auch zur Halbzeitpause knapp vorne lagen (40:38).
Kapitän DiLeo bester Werfer bei Bonn
Als dann auch Neuzugang Alec Brown von außen traf, erhöhten die Baskets zwar schnell auf 47:42 (23.), genau so schnell glich Besiktas aber aus (47:47). Dieses Kopf-an-Kopf-Rennen setzte sich im gesamten dritten Viertel fort. Die Baskets erarbeiteten sich eine 59:55-Führung (29.), die Istanbul zum Viertelende erneut drehte (59:61).
Kapitän DiLeo als Bonns bester Werfer brachte sein Team mit sieben seiner 18 Punkte noch einmal mit 70:68 in Front, ehe die Baskets den einzigen längeren Lauf des Gegners zuließen: Mit einer 10:0-Serie konnten sich die Gastgeber gut drei Minuten vor Schluss auf 70:78 lösen. Zwar kämpften sich die Baskets noch mal auf 76:78 heran, dann gelang dem deutschen Nationalspieler Ismet Akpinar aber der siegbringende Korb zum 76:80.
Schwache Quote aus der Distanz entschied das Spiel
Da nutzte es auch nichts, dass die Bonner das Reboundduell mit 37:21 klar für sich entschieden und auch bei den Assists vorne lagen (20:17). Entscheidend war erneut die schwache Quote aus der Distanz. Besiktas traf mit zehn Dreiern (bei 17 Würfen) genau doppelt so oft wie Bonn (5 von 22).
In der Bundesliga folgt am Freitag das eminent wichtige Nachholspiel gegen die Braunschweiger (19 Uhr, Telekom Dome), die ebenso wie die Bonner sieben der letzten acht Partien verloren haben. Sportmanager Michael Wichterich kündigte an, dass noch vor diesem Krisengipfel ein Guard als zweiter Neuzugang in Bonn sein werde. Womöglich wird der Name am Mittwoch bekannt gegeben.
Baskets (Pkte/3er): Saibou (6), McKinney-Jones, Subotic (8/1), Lischka (2), Frazier (10), DiLeo (18/3), Breunig (16), Bartolo (6), Brown (8/1), Binapfl, De Oliveira, Simons (2).