Bonn – Reagiert wurde schnell: Das für Sonntag geplante Pokalspiel der Telekom Baskets Bonn gegen die Basketball Löwen Braunschweig wurde nach einem positiven Corona-Testresultat eines Basketsspielers abgesetzt. Das Team wurde in Quarantäne geschickt. Die Frage ist nur: War das Resultat richtig?
Verhaltener Optimismus
„Der Verdacht, dass es ein falsches Ergebnis war, ist nicht gering“, verriet Michael Wichterich. Der Sportmanager der Baskets erklärte: „Das Gesundheitsamt hat zwei Nachtestungen angeordnet. Das erste Ergebnis kam gestern Abend: negativ. Wir sind also verhalten optimistisch, dass das zweite Resultat auch negativ sein wird.“
Mit einem solchen Ergebnis wäre die Quarantäne für die Baskets beendet, und sie könnten den Trainingsbetrieb sofort wieder aufnehmen. Alle weiteren Akteure und Verantwortlichen haben ihre negativen Testergebnisse bereits erhalten.
Übrig blieb nach der Meldung nur noch eine einzige Begegnung der Pokalvorrunde im Telekom Dome auf dem Hardtberg. Die Basketball Löwen Braunschweig besiegten Oldenburg mit 97:88 und kegelten den Mitfavoriten mit dessen zweiter Niederlage bereits aus dem Wettbewerb. „Der Erfolg der Braunschweiger hat mich wenig überrascht“, kommentierte Bonns TJ DiLeo das Ergebnis. „Die Mannschaft ist jung und und hungrig, zudem sehr athletisch.“
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Der Kapitän der Baskets weiß, wovon er spricht, denn die Baskets bereiteten sich die gesamte Woche nur auf diesen Gegner vor, nachdem bekannt worden war, dass die Berliner ganze sechs positive Testergebnisse aufwiesen. Daraufhin waren bereits zwei Spiele (Bonn – Berlin; Berlin – Oldenburg) an diesem Wochenende abgesetzt worden – die Partie der Baskets folgte. „Wir haben uns gut vorbereitet und konnten es kaum erwarten, wieder zu spielen – besonders nach dem gelungenen Einstand im ersten Spiel“, erklärte der Bonner Kapitän, „Wir hatten eine starke Trainingswoche, also ist die Enttäuschung groß, nicht antreten zu dürfen. Aber für uns Spieler ist es natürlich gut zu spüren, dass unsere Gesundheit sehr ernst genommen wird.“
Bayreuth meldet ebenfalls zwei positive Tests
Durch die Absetzungen geraten der Spielplan und die Liga unter Druck. Bayreuth meldete zwei positive Resultate, deswegen kann bei der Hälfte der Vorrundengruppen kein Teilnehmer am TOP4-Finalturnier ermittelt werden. Das Finale in München ist bereits verschoben.
Nun drängen sich Fragen auf: Sollte der Pokalwettbewerb noch vor Beginn der Meisterschaft ausgespielt werden? Macht es nach den Erkenntnissen der Vorrunde, die bewusst an wenigen Standorten ausgetragen wurde, Sinn, die Liga im November zu starten? Läuft alles wieder auf eine Art „Bubble“ wie bei der Austragung der vergangenen Saison hinaus? Diese Fragen wird die Liga beantworten müssen.
Mit Chemnitz sind vier BBL-Teams in Quarantäne
Es sind sogar vier BBL-Teams betroffen. Die Spieler des Aufsteigers Chemnitz 99ers, die nicht am Pokalwettbewerb teilnehmen, befinden sich ebenfalls in Quarantäne.
Die Idee, die Wettbewerbe erneut in einer abgeschotteten „Blase“, an nur einem Standort, auszutragen, ist dem Anführer der Bonner auch schon gekommen: „Ich denke, von dem Punkt sind wir noch entfernt, dennoch bereite ich mich mental schon darauf vor. Ich bin froh, dass ich nicht in der Situation bin, diese Dinge entscheiden zu müssen. Ich stelle mir das sehr hart für die Liga vor. Wenn aber jeder positive Test zwei Wochen Quarantäne für die Teams bedeutet, wird es schwer so weiter zu machen.“
Wie lange DiLeo und die Baskets nun in Quarantäne bleiben müssen, wird sich in den nächsten Tagen entscheiden. „Aktuell sollen wir abwarten, erst nächste Woche soll erneut getestet werden“, so DiLeo. Bis dahin heißt es für den Teamkapitän der Baskets, Gegner studieren: „Ich gucke mir alle Spiele an den übrigen Standorten an. Zudem hat unser Athletiktrainer Georgios Chatzidamianidis uns bereits Trainingspläne mit Übungen für zu Hause geschickt – ansonsten werde ich aufkommende Langeweile wohl mit Videospielen und Kochen bekämpfen.“