Zwar schickten die Baskets die 6000 Zuschauer im Telekom Dome durch ein extremes Wechselbad der Gefühle, am Ende stand aber mit dem 85:83 der 17. Sieg im 17. Heimspiel fest.
Shorts rettet die makellose HeimbilanzBaskets gewinnen Krimi gegen Ulm – Im Play-off-Viertelfinale geht es gegen Chemnitz
Die Telekom Baskets, die seit Donnerstag als Hauptrundensieger feststanden, retteten am Sonntag am letzten Spieltag gegen Ulm in einem Krimi der Sonderklasse ihre makellose Heimbilanz von 17:0-Siegen. Zwar schickten sie die 6000 Zuschauer im Telekom Dome durch ein extremes Wechselbad der Gefühle, am Ende stand aber mit dem 85:83 (23:18, 18:18, 27:27, 17:20) der 17. Sieg im 17. Heimspiel fest. Eine Hauptrunde mit 32:2-Siegen gelang zuvor nur Bamberg 2010/11.
Beim 71:79-Rückstand drohte die erste Heimniederlage
Im Play-off-Viertelfinale treffen die Baskets ab 17. Mai auf die Niners Chemnitz und Trainer Rodrigo Pastore, die sich nach einem Endspurt von 5:1-Siegen am letzten Spieltag noch den achten Play-off-Platz sicherten. Dabei entschieden sie das „Endspiel“ bei den punktgleichen Heidelbergern 81:74 für sich.
Dass es nicht ausgerechnet im letzten Heimspiel die erste Heimschlappe gab, war dem zum MVP der Liga gewählten TJ Shorts zu verdanken. Nicht nur, dass er mit 30 Punkten, 6 Rebounds und 6 Assists überragte, er war auch in der Endphase der Retter in höchster Not. 71:79 lag Bonn fünf Minuten vor Schluss zurück, als Shorts wieder einmal die Partie aus dem Feuer riss.
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Zehn Punkte erzielte er selbst, als die Baskets die drohende Niederlage mit einem 14:4-Endspurt abwendeten. „Für uns war es ein guter Kampf, um uns darauf vorzubereiten, was in den Play-offs auf uns wartet“, erwartet Shorts auch von Chemnitz harte Gegenwehr.
Jeremy Morgan feierte sein Comeback bei den Baskets
Begonnen hatte das Spiel mit einem „Gänsehaut“-Moment bei der Teamvorstellung: Jeremy Morgan, der seit Ende Dezember wegen einer Nackenverletzung gefehlt hatte, feierte sein Comeback und wurde mit einem Jubelsturm empfangen. Zusätzlich begrüßten ihn die Fans mit einem riesigen Banner mit den Worten „Welcome home JMO“. Für ihn musste Finn Delany als siebter Ausländer pausieren.
Das wiederholte sich nach dem Seitenwechsel: Die Baskets lösten sich in dritten Viertel, das mit 27:27 ein Offensivspektakel brachte, auf 53:42 (25.), konnten aber nicht verhindern, dass Ulm die Partie in den nächsten zehn Minuten mit einem 37:18-Lauf auf den Kopf stellen konnte (71:79, 35.). Da konnte dann nur noch Shorts helfen . . .
Bonner leisteten sich viele Ballverluste
Morgan kam auf 13 Minuten Spielzeit, konnte dabei noch nicht punkten, fand sich aber mit drei Rebounds, zwei Assists und einem Steal auf dem Scouting-Bogen wieder. Die Baskets gingen früh zweistellig in Front (23:13, 10.), kassierten dann aber einen 0:10-Konter zum 23:23. Genauso schnell zogen die Bonner wieder auf neun Punkte weg (37:28), sie leisteten sich aber ungewöhnlich viele Ballverluste – 21 insgesamt. Dadurch kam Ulm immer wieder in Schlagdistanz (39:36).
Bevor die Baskets in die Play-offs starten, können sie am Wochenende in Malaga/Spanien ein neues Kapitel in der Vereinsgeschichte schreiben: Sie stehen im Final-Four-Turnier der Champions League und kämpfen dort im Halbfinale am Freitag (20.30 Uhr) gegen die Gastgeber um den Einzug ins Finale am Sonntagabend.
Baskets (Punkte/3er): Shorts (30), Ward (7), Kessens (2), Herrera (12/3), Tadda (7/2), Malcolm (9/1), Hawkins (5/1), Morgan, Kratzer (6), Williams (7); Rebounds: 40 (Ward 7, Shorts 6, Malcolm 6); Assists: 14 (Shorts 6); Trefferquote Feld: 53 % (29/55); Dreierquote: 33 % (7/21); Freiwurfquote: 87 % (20/23).
Ulm (Punkte/3er): Dos Santos (7/1), Brandon (23/6), Christen (5/1), Herkenhoff (9), Nunez (5), Klepeisz (9/2), Hawley (10/1), Jallow (6), Caboclo (9); Rebounds: 32 (Hawley 8); Assists: 16 (Nunez 5); Trefferquote Feld: 40 % (29/72); Dreierquote: 27 % (11/41); Freiwurfquote: 70 % (14/20).