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Heimpleite gegen BraunschweigBonner Team hat zu viele Schwachpunkte

Lesezeit 3 Minuten
Fünf Bonner Spieler stehen ratlos auf dem Spielfeld.

Wie konnte das passieren? Nach dem Spiel wirkten die Baskets-Spieler ratlos.

Telekom Baskets kassieren in der Basketball-Bundesliga mit 76:80 eine unerwartete Heimschlappe gegen Braunschweig

Derselbe Gegner wie vor zehn Tagen – am Ende aber ein anderer Spielausgang: Die Telekom Baskets trafen am Mittwochabend wie schon am 3. Dezember auf die Löwen Braunschweig, aber nach dem 102:94-Auswärtserfolg verpassten die Bonner jetzt vor 5310 Zuschauern im heimischen Telekom Dome mit 76:80 (23:19, 23:21, 13:20, 17:20) einen zweiten Erfolg über die Norddeutschen.

Wie am Sonntag gegen Bayern München besiegelte auch gegen Braunschweig ein schwaches drittes Viertel (13:20) die unerwartete Heimschlappe, durch die die Truppe von Trainer Roel Moors vom dritten auf den vierten Platz rutschte, während Braunschweig mit seinem vierten Saisonsieg auf Rang 13 kletterte und den Absstand auf die Abstiegsränge vergrößerte.

Bonner bauten im dritten Viertel ab

Zu Beginn des dritten Viertels schienen die Baskets noch auf einem guten Weg, ihren fünften Bundesligasieg in Folge einzufahren. Denn da bauten sie ihren 46:40-Vorteil zur Pause zu einer zweistelligen Führung aus (52:42, 23.). Aber dies stabilisierte den Bonner Auftritt keineswegs. Im Gegenteil: Die Löwen antworteten mit einer 10:0-Serie zum 52:52, von diesem Negativlauf erholten sich die Hausherren nicht mehr, denen in der zweiten Hälfte mit 30 Punkten offensiv nur noch wenig gelang und denen immer wieder teils haarsträubende Ballverluste unterliefen – allein zwölf in der zweiten Halbzeit.

„Zwölf in einer Halbzeit sind einfach zu viel. Das hat dafür gesorgt, dass wir nie in einen Rhythmus gekommen sind“, ärgerte sich Chefcoach Roel Moors: „Wir hatten im dritten Viertel ein paar Chancen, uns von Braunschweig abzusetzen, aber haben dann einfache Würfe nicht getroffen oder Fehler verursacht.“

Die Mannschaft hatte auch einfach zu viele Schwachpunkte: Aufbauspieler Glynn Watson, bislang mit einem Schnitt von 12,8 Punkten zweitbester Werfer der Bonner, blieb bis zur 35. Minute ohne Punkt, schürte dann beim 63:66 und beim 68:70 die Hoffnungen auf ein Happy End mit zwei Dreiern, die die Gäste aber nicht aus der Spur brachten. Auch Harald Frey, der andere Spielmacher, patzte: Mit einer Quote von 92,5 Prozent sonst ein extrem sicherer Freiwerfer, durfte er beim 73:75 zwei Minuten vor Schluss zweimal an die Linie – und warf beide Versuche daneben.

So kam eines zum anderen: Savion Flagg und Till Pape, die schon mal mit mehr als 20 Punkten Topscorer der Bonner waren, steuerten nur je vier Pünktchen bei. So reichte es am Ende nicht, dass sich Noah Kirkwood (16 Punkte, 4 Rebounds), Brian Fobbs (14 P., 7 Reb.) und Christian Sengfelder (14 P., 4 Reb.) gegen die Niederlage stemmten: „Wir haben es heute nicht besser verdient. Unser offensives Niveau hat nicht gereicht. Es gab zu viele Spieler, die sich versteckt haben“, redete Moors in der Pressekonferenz wie gewohnt Klartext.

Als nächstes wartet auf die Bonner am Samstag ein schweres Auswärtsspiel bei den Baskets Würzburg, die als eine der abwehrstärksten Mannschaften der Bundesliga gelten.

Spielstatistiken

Baskets (Punkte/3er): Flagg (4), Griesel (4), Watson (6/2), Frey (12/2), Fobbs (14), Pape (4), Kirkwood (16/1), Sengfelder (14/2), Turudic, Kennedy (2); Rebounds: 46 (Kennedy 10); Assists: 12 (Kennedy 3); Trefferquote Feld: 43 % (29/68); Dreierquote: 30 % (7/23); Freiwurfquote: 69 % (11/16).

Braunschweig (Punkte/3er): Tischler, N. (4), Zylka (15/3), Bango (9), Fru (9), Tischler, B. (5/1), Rorie (27/4), Peterka, Njie (7), Sylla (4); Rebounds: 32 (Tischler, N. 6); Assists: 12 (Rorie 5); Trefferquote Feld: 47 % (31/66); Dreierquote: 40 % (8/20); Freiwurfquote: 59 % (10/17).