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Seit nunmehr 24 Spielen ungeschlagenBaskets sind auf dem Weg zu einer neuen Bestmarke

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Michael Kessens (l.) von den Telekom Baskets Bonn zieht gegen Eddy Edigin zum Korb.

Michael Kessens (l.) von den Telekom Baskets Bonn zieht gegen Eddy Edigin zum Korb.

Setzen sich die Iisalo-Schützlinge am Samstag gegen Ludwigsburg durch, dann lösen die Telekom Baskets Bonn damit das Final-Ticket.

Wer zögert, gewinnt zwar Zeit, doch verpasst oft die Gelegenheit. Diese Weisheit könnte so auf dem großen Whiteboard in der Kabine der Telekom Baskets stehen. Für die Bonner bietet die Saison 2022/23 genau jene Gelegenheit, auf die sie im Rheinland gewartet und seit zwei Jahren akribisch hingearbeitet haben.

Mit dem Gewinn in der Basketball-Champions League vor wenigen Wochen konnte der erste Titel der Vereinsgeschichte eingefahren werden – doch damit geben sie sich auf dem Hardtberg nicht zufrieden. Während der ersten 14 Jahre seit Gründung des Clubs anno 1995 passierte wahnsinnig viel, kannte der Baskets-Express (fast) keine Bremse. Als Aufsteiger ging es 1997 direkt bis ins Finale um die Deutsche Meisterschaft – eine Leistung, die seither keinem Liganeuling mehr gelang.

Sechs weitere Chancen auf einen Titel folgten, vier in der Liga und zwei im Pokal, dazu der Bau des vereinseigenen Hallenkomplexes mit Hauptarena inklusive Trainingszentrum und Geschäftsstelle. Das alles bis 2009. Ab da folgte eine ebenso lange Zeitspanne, in der lediglich ein Endspiel (Pokal 2012) erreicht wurde. Zudem verpassten die Magentafarbenen in Summe viermal die Bundesliga-Playoffs. Das Fan-Herz blutete. Umso mehr gönnt es der neutrale Zuschauer den Bundesstädtern, dass sie sich aktuell in einer Position befinden, aus der heraus sie die Phalanx der Dauer-Meister um Berlin, München und Bamberg aufbrechen können.

Genau diese Ambitionen haben die Baskets in den ersten beiden Halbfinalspielen der laufenden Playoffs gegen Ludwigsburg eindrucksvoll unterstrichen. Gegen jene Mannschaft, die ligaweit für ihre offensiven Ausbrüche bekannt ist, lieferte Bonn eine defensive Demonstration der Stärke ab. Die zugelassen 71 und 65 Punkte stellen für Ludwigsburg mit die niedrigsten Punktausbeuten der gesamten Saison dar.

Nichtsdestotrotz gibt sich Riesen-Headcoach Josh King vor dem dritten Duell der Serie am Samstag (20.30 Uhr) in eigener Halle kämpferisch: „Wir haben als Team sehr viel Stolz und werden uns nicht einfach so geschlagen geben. Es ist eine Mentalitätsfrage, uns selbst daran zu erinnern, dass wir ein gutes Team sind.“ Eines, das verhindern will, dass Bonn auf dem Weg zur ersten Deutschen Meisterschaft der Clubhistorie „nebenbei“ die nationalen Geschichtsbücher umschreibt. Die Baskets sind in der Bundesliga seit nunmehr 24 Spielen ungeschlagen. Diese Serie ist nach Leverkusen (1969/70) und Ulm (2016/17) schon jetzt die drittlängste aller Zeiten. Setzen sich die Iisalo-Schützlinge am Samstag durch und lösen damit das Final-Ticket, wäre damit der Weg geebnet, um am Ende der Saison neben einem weiteren Pokal auch eine neue Bestmarke ihr Eigen nennen zu dürfen.