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Mit den eigenen Waffen geschlagenTelekom Baskets scheiden aus der Champions League aus

Lesezeit 3 Minuten
Nicht zimperlich gehen die Spielmacher Harald Frey (r.) und Joe Ragland hier zur Sache.

Nicht zimperlich gehen die Spielmacher Harald Frey (r.) und Joe Ragland hier zur Sache.

Am Dienstagabend haben die Baskets das dritte Viertelfinale gegen Peristeri Athen mit 77:89 verloren.

Aus und vorbei! Die Telekom Baskets müssen ihren Traum von einer Titelverteidigung in der FIBA Champions League begraben. Die Bonner verloren am Dienstagabend vor 4960 Zuschauern im Telekom Dome die entscheidende dritte Partie im Viertelfinale gegen Peristeri Athen mit 77:89 (17:27, 26:24, 19:16, 15:22) und verpassten damit den erneuten Einzug ins Final-Four-Turnier. Sie hatten Spiel eins gewonnen (89:78), verloren aber die zweite Partie in der griechischen Hauptstadt mit 62:90, so dass ein drittes Spiel die Entscheidung bringen musste.

Die Baskets scheiterten letztlich an der harten und physischen Gangart, mit der Athen das Spiel über weite Strecken defensiv dominierte und sich dabei mit einer enormen Treffsicherheit auch offensiv große Vorteile erkämpfte. Peristeri traf 61 Prozent seiner Würfe aus dem Feld, die Bonner nur 39 Prozent. In der Anfangsphase war der Unterschied noch krasser, als die Baskets nur auf eine Quote von 35 Prozent kamen, Athen aber mit 79 Prozent nur ganz wenige Fehlwürfe hatte.

So konnten die Gäste den guten Start der Baskets (7:2) sehr schnell in einen deutlichen 14:19-Rückstand drehen, nach dem Auftaktviertel lag die Truppe von Trainer Roel Moors schon zweistellig zurück (17:27). Letztlich war damit die Niederlage vorgezeichnet, denn eine Wende gelang den Bonnern bis zum Ende nicht. So sehr sie sich auch bemühten und nie aufgaben, pendelte der Rückstand doch meist zwischen acht und zwölf Punkten.

Bonner gelang keine Führung

Nur zwei- oder dreimal waren die Hausherren kurz vor einem Führungswechsel. Aber ob beim 40:44 kurz vor der Pause, beim 62:63 (29. Minute) oder beim 68:71 (34.), der Ausgleich oder eine eigene Führung wollten nie gelingen, da Peristeri mit seiner körperlichen Spielweise die nächsten Baskets-Angriffe rigoros unterband oder wieder selbst punktete: „Wir haben die Bonner mit ihren eigenen Waffen geschlagen, indem wir mit mehr Energie und größerer Aggressivität zur Sache gegangen sind“, betonte Athens Coach Vasilis Spanoulis: „Darauf bin ich sehr stolz.“

Moors trauerte dagegen dem verpatzten Start nach: „Dem schlechten ersten Viertel sind wir das ganze Spiel hinterhergelaufen. Im dritten Durchgang hatten wir zwei Chancen zur Führung. Doch am Ende des Viertels lagen wir wieder mit fünf Punkten hinten und haben keinen Weg mehr zurückgefunden. Unsere Wurfquoten waren zu schwach, das hatte viel mit dem physischen Spiel unseres Gegners zu tun.“

Die Baskets hatten mit Harald Frey (21 Punkte) und Brian Fobbs (17) nur zwei Spieler, die zweistellig punkteten, Glynn Watson und Thomas Kennedy kamen auf je acht Zähler. Bei Athen stachen erneut Spielmacher Joe Ragland (21 Punkte, 8 Assists) und Center Trevor Thompson mit einem Double-Double (14 Punkte, 11 Rebounds) heraus.

Als nächstes treten die Baskets am Samstag um 20 Uhr in der Bundesliga beim abstiegsbedrohten Tabellenvorletzten Crailsheim an und sollten dort ihren sechsten Platz verteidigen können, mit dem sie für die Play-offs qualifiziert wären.


Baskets (Punkte/3er): Flagg (6), Griesel (7), Watson (8), Frey (21/2), Fobbs (17/2), Pape (2), Kirkwood (2), Sengfelder (6/2), Kennedy (8); Rebounds: 31 (Kennedy 7); Assists: 15 (Kirkwood 4, Kennedy 4); Trefferquote Feld: 39 % (28/72); Dreierquote: 25 % (6/24); Freiwurfquote: 83 % (15/18).

Peristeri Athen (Punkte/3er): Mitrou-Long (15/2), Ragland (21/1), Dangubic (2), Love (16), Poulianitis (3), Kaselakis (5/1), Renfro (5), Williams (2), Thompson (14), Chougkaz (6); Rebounds: 33 (Thompson 11); Assists: 15 (Ragland 8); Trefferquote Feld: 61 % (32/52); Dreierquote: 29 % (5/17); Freiwurfquote: 74 % (20/27).