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Stachel sitzt tiefBaskets gegen Ulm immer mit besonderer Motivation

Lesezeit 3 Minuten
Die Baskets-Defense soll besser werden. Bei Phlandrous Fleming Jr. (links) sieht das schon ganz gut aus.

Die Baskets-Defense soll besser werden. Bei Phlandrous Fleming Jr. (links) sieht das schon ganz gut aus.

Fans des Bonner Basketball-Bundesligisten trauern immer noch dem verpassten Meistertitel von 2023 hinterher.

Wie werden sich die Telekom Baskets nach der zweiwöchigen Länderspielpause präsentieren? Eine Unterbrechung, in der Headcoach Roel Moors zu Beginn ganz bewusst komplett vom Gas ging und seinen Jungs eine mehrtägige Trainingspause gönnte. „Das ist auch für den Coach eine Möglichkeit, manche Dinge genauer und im Detail zu analysieren“, erklärte Moors, der selbst fünf Tagen bei seiner Familie in Belgien verbrachte. Er fahndete dort aber gleichzeitig auch nach Schwachpunkten im Team im bisherigen Saisonverlauf.

„Ich fand, dass wir in den letzten Spielen vor der Pause in der Offense mit weniger Spielfluss agiert haben“, gab er einen Punkt preis, mit dem er nicht zufrieden war. Neben der mangelnden Leichtigkeit im Angriffsspiel vermisste Moors auch weiter den Faktor Konstanz.

Im Jahresendspurt warten noch acht Partien auf die Baskets

So lag zwischen dem starken Auswärtsauftritt mit dem 95:76-Erfolg beim Tabellendritten in Heidelberg und der 79:89-Heimpleite gegen den Tabellenneunten Ludwigsburg gerade mal eine Woche. „Wir müssen unser Spiel in der Offensive wiederfinden, das heißt, wir müssen mit mehr Ballbewegungen spielen“, fordert Moors, der aber auch die Defizite in der Verteidigung ansprach: „Unsere Defense hat auch noch viel Luft nach oben, aber daran arbeiten wir auch intensiv.“ Es gehe darum, physisch zu spielen – und das über 40 Minuten.

Im Jahresendspurt warten noch acht Partien auf die Baskets: sechs in der Bundesliga (gegen Ulm, Oldenburg Bamberg, Chemnitz, Würzburg und Göttingen) sowie zwei in der Champions League. Mit den Partien gegen Riga (10.12.) und bei AEK Athen (17.12.) beschließen die Bonner die erste Gruppenphase. Mit ihren drei Siegen in den bisherigen vier Spielen gehen sie als Tabellenführer in den Endspurt um die Qualifikation für die Runde der besten 16.

Bevor sich in der Champions League aber die Spreu vom Weizen trennt, wartet auf die Baskets am Sonntag in der Bundesliga ein besonderer Prestigekampf: Gegen den Tabellenzweiten aus Ulm, der um 16.30 Uhr im Telekom Dome aufläuft, werden bei den Baskets-Anhängern die Erinnerungen an eine der bittersten Pleiten in der Baskets-Historie wach: In den Finals um die deutsche Meisterschaft scheiterten die als Hauptrundensieger gestarteten Bonner mit 1:3 an den Schwaben, die von Rang sieben in die Play-offs gestartet waren, dann aber mit Siegen über Berlin (Viertelfinale) und München (Halbfinale) ins Finale einzogen.

Das ist immer noch eine schmerzende Wunde in den Seelen der Bonner Fans. Punktuell gab es da schon in der vergangenen Saison Linderung, als die Baskets den Meister ausgerechnet im Karnevalsspiel in einem Krimi der Sonderklasse mit 98:97 in die Knie zwangen.

In der aktuellen Spielzeit rangieren die Ulmer als Tabellenzweite mit 12:4-Punkten erneut in der Spitzengruppe. Sie haben bislang nur in Oldenburg mit einer 69:93-Klatsche und bei ALBA Berlin mit 88:96 Federn gelassen. Aktuell haben die Baskets mit 8:6-Punkten vier Zähler Rückstand auf die Schwaben, könnten dem Konkurrenten aber mit einem Sieg am Sonntag ganz dicht auf die Pelle rücken. Im Eurocup zeigte sich Ulm am Donnerstag mit dem 82:80-Erfolg gegen Hapoel Tel Aviv nervenstark und holte am neunten Spieltag den fünften Sieg.