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FIBA Champions LeagueGalatasaray-Fans randalieren nach der Niederlage gegen die Telekom Baskets Bonn

Lesezeit 4 Minuten
Nach der Randale durch die Gästefans räumte die Polizei in voller Montur und mit Helmen den Zuschauerblock.

Nach der Randale durch die Gästefans räumte die Polizei in voller Montur und mit Helmen den Zuschauerblock.

Die Telekom Baskets bezwingen Galatasaray Istanbul mit 89:76 – Polizei muss nach Ausschreitungen eingreifen.

Die Telekom Baskets haben ihre Ambitionen eindrucksvoll unterstrichen, in der FIBA Champions League wie im Vorjahr das Viertelfinale zu erreichen: Zum Auftakt der Runde der besten 16 rangen sie mit einer kämpferisch hervorragenden Leistung den türkischen Erstligisten Galatasaray Istanbul vor 5630 Zuschauern völlig verdient mit 89:76 (24:25, 23:14, 15:17, 27:20) nieder und sicherten sich eine Bilanz von plus 13 im direkten Vergleich – das könnte bei Punktgleichheit am Ende noch entscheidend werden.

Überschattet wurde das sportliche Geschehen von Ausschreitungen im Block der mehr als 500 Gästefans, die nach Spielschluss auf den Tribünen randalierten und erhebliche Sachschäden hinterließen. So wurde die Sport-Lounge in der Halle demoliert. Negativer Höhepunkt war, dass ein Böller in der Halle gezündet wurde. Eine Einsatzhundertschaft der Polizei war aber vorbereitet, griff entschlossen ein und verhinderte, dass die Situation noch weiter eskalierte.

Vorfälle im Telekom Dome werden Nachspiel haben

Ganz sicher werden diese Vorfälle ein Nachspiel haben. Denkbar wäre, dass die FIBA mit einem Zuschauerausschluss für die Fans von Galatasaray reagiert. „Wir werden in Ruhe mit der Champions League und anderen Stellen die weiteren Maßnahmen besprechen. Ein derartiges Verhalten von Gästefans wird nicht ohne Konsequenzen bleiben“, erklärte auch Michael Mager, der Prokurist der BonBas GmbH.

Atmosphärisch vorbereitet wurde die Situation schon während der zweiten Halbzeit durch eine Flut von Foulpfiffen gegen Galatasaray: Weil Gästecoach Zvezdan Mitrovic ständig reklamierte, erhielt er im Schlussviertel zwei technische Fouls und musste die Halle verlassen. Dasselbe Schicksal ereilte mit Klemen Prepelic ein Gästespieler, der nach einem unsportlichen noch ein technisches Foul kassierte und ebenfalls raus musste – das löste Wut und Empörung im Gästeblock aus, die sich dann nach Spielschluss entluden. Immerhin gratulierte der Co-Trainer von Istanbul, Nikola Birac, den Bonnern in der Pressekonferenz, die er für den disqualifizierten Mitrovic übernehmen musste: „Sie haben hart, aggressiv und physisch gespielt.“

Baskets-Coach Roel Moors war rundum zufrieden: „Wir haben das Spiel in der Defense gewonnen, unsere Offense war auch gut. Wir haben 89 Punkte erzielt trotz schwacher Quoten. Mit 23 Assists und nur sieben Turnovers haben wir das Spiel kontrolliert.“

Auf dem Spielfeld hatte Galatasaray keine Antwort mehr

Die Baskets setzten sich im zweiten Viertel beim 45:33 (18.) erstmals deutlicher ab. Daran hatte Sam Griesel mit 18 Punkten in der ersten Halbzeit großen Anteil. Nach dem Seitenwechsel konnten die Gäste mit einem 10:0-Lauf zum 54:54 ausgleichen, der Führungswechsel gelang aber nicht. Stattdessen lösten sich die Bonner direkt wieder mit einem 8:2-Run zum 62:56 (30.). Bis zum 73:67 (36.) blieb die Partie eng, dann entschieden die Baskets das Spiel ihrerseits mit einem 10:0-Lauf zum 83:67. Darauf hatte Galatasaray keine Antwort mehr – zumindest auf dem Spielfeld.

Bei Bonn ragte neben Griesel (20 Punkte, 7 Rebounds) noch Glynn Watson (23) heraus, der bei 13 Freiwürfen nur einen Fehlschuss hatte. Ein weiteres starkes Spiel lieferte Thomas Kennedy mit 16 Punkten, 8 Rebounds und 4 Assists ab.

Weiter geht es in der Champions League am Dienstag, 30. Januar, mit einem weiteren Heimspiel im deutschen Duell gegen Ludwigsburg. Zuvor müssen die Bonner am Freitag in der Bundesliga zum Mitteldeutschen BC. Der vom Ex-Bonner Predrag Krunic trainierte MBC hat am Montag das Kellerduell in Heidelberg mit 111:90 gewonnen und damit im Kampf um den Klassenerhalt schon doppelt so viele Punkte gesammelt (12:22) wie Heidelberg und Crailsheim auf den Abstiegsplätzen 17 und 18 (beide 6:28).

Baskets (Punkte/3er): Flagg (7/1), Griesel (20/2), Watson (23/1), Frey (2), Fobbs (4), Kirkwood (10), Sengfelder (7/1), Kennedy (16); Rebounds: 40 (Kennedy 8); Assists: 23 (Frey 6); Trefferquote Feld: 42 % (30/71); Dreierquote: 22 % (6/27); Freiwurfquote: 79 % (23/29). Galatasaray (Punkte/3er): Walden (15/2), Kabaca (9/2), Halilovic (4), Bost (12/2), Prepelic (6), Radebaugh (3), Yeboah (15/2), McCormack (12); Rebounds: 46 (Halilovic 8); Assists: 16 (Prepelic 6); Trefferquote Feld: 41 % (25/61); Dreierquote: 32 % (8/25); Freiwurfquote: 58 % (18/31).