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Überlegene MachtdemonstrationBaskets entzaubern auch den Favoritenschreck BG Göttingen

Lesezeit 3 Minuten
TJ Shorts bringt den Ball nach vorne.

TJ Shorts (hier am Ball) war einer der auffälligsten Spieler.

Die Baskets können mit einem Sieg über Bamberg oder Ulm endgültig als Hauptrundensieger ins Play-off-Viertelfinale einziehen.

Das war eine überlegene Machtdemonstration, wie sie kaum jemand erwartet hatte: Die Telekom Baskets beherrschten am Dienstagabend den Tabellenfünften BG Göttingen im Auswärtsspiel mit 95:60 (23:20, 30:13, 18:14, 24:13) und untermauerten damit ihre Tabellenführung. Sie müssen jetzt eines der beiden ausstehenden Spiele in Bamberg (Donnerstag) oder zu Hause gegen Ulm (Sonntag) gewinnen, um endgültig als Hauptrundensieger ins Play-off-Viertelfinale einzuziehen.

Mit einem weiteren Sieg sind die Bonner Hauptrundensieger

Dass die Bonner so wenig Mühe hatten, ihren 17. Sieg in Folge einzufahren, überraschte schon deshalb, weil Göttingen als Favoritenschreck gefürchtet war: Die BG ist neben den Baskets das einzige Team, das in dieser Saison beide Topfavoriten schlagen konnte, Berlin mit 96:95 und die Bayern mit 83:75. Zudem kassierten die Bonner seit 2018 in drei Jahren in Folge eine Schlappe bei den Niedersachsen. Aber diesmal nahmen die Baskets die Gastgeber nach allen Regeln der Kunst auseinander, weil Göttingen die Vielzahl der offensiven Waffen von Bonn nie unter Kontrolle brachte und die Bonner die Partie ab dem zweiten Viertel auch defensiv beherrschten – sie ließen in den drei Abschnitten nur noch 13, 14 und wieder 13 Punkte zu: „Wir haben ihnen dann fast alles weggenommen“, stellte Coach Tuomas Iisalo zufrieden fest.

Im Auftaktviertel war Göttingen noch auf Augenhöhe, ehe die Baskets erstmals die Muskeln spielen ließen und aus dem 19:20 mit einem viertelübergreifenden 13:2-Lauf die erste zweistellige Führung herausschossen (32:22, 13.). Mit fünf Dreiern und 30:13-Punkten waren die Bonner im zweiten Viertel drückend überlegen, zur Pause war bei einer 20-Punkte-Führung (53:33) die Entscheidung praktisch gefallen.

Die Trefferquoten (65 Prozent bei Bonn, 31 Prozent bei Göttingen) sprachen ebenfalls eine klare Sprache. Aber Iisalo machte weiter Druck, dass seine Truppe nicht nachließ. So wuchs der Vorsprung weiter, bis am Ende mit einem 35-Punkte-Abstand der zweithöchste Sieg der Saison feststand. Nur beim 86:42 über Bayreuth war das Ergebnis noch klarer. Auffälligste Spieler waren TJ Shorts (17 Punkte, 8 Assists, 2 Reb.) und Tyson Ward (17 P., 5 Rebounds, 3 Ass.), daneben punkteten auch Collin Malcolm (15 P., 5 Reb.), Javontae Hawkins (11 P.) und Leon Kratzer (10 P.) zweistellig.

Bamberg kämpft verzweifelt um einen Play-off-Platz

Malcolm erklärte anschließend im TV-Interview, warum die Mannschaft unbedingt den Heimvorteil als Hauptrunden-Erster sichern will: „Wir haben die besten Fans in Deutschland. Und darum sollten wir sicherstellen, dass sie auch die meisten Play-off-Spiele in Deutschland bekommen.“

Mit einem Sieg am Donnerstag in Bamberg wäre auch diese Frage zugunsten der Baskets entschieden. Die Franken ihrerseits brauchen dringend einen Sieg, um ihre Chance aufs Play-off-Viertelfinale zu wahren.

Baskets (Punkte/3er): Shorts (17/2), Ward (17/2), Kessens (2), Herrera (5/1), Tadda (5/1), Malcolm (15/2), Hawkins (11/1), Kratzer (10), Williams (4), Delany (6/1); Rebounds: 43 (Kessens 8); Assists: 21 (Shorts 8); Trefferquote Feld: 49 % (32/65); Dreierquote: 35 % (11/31); Freiwurfquote: 74 % (20/27).

Göttingen (Punkte/3er): Hammonds (9), Edwards (4/1), Frey (10/1), Crandall (5), Boakye, Smith (8/1), Ani, Mönninghoff (5/1), Kamp (2), Pape (11/1), Bess (6), Giotis; Rebounds: 39 (Pape 7); Assists: 10 (Smith 4); Trefferquote Feld: 29 % (19/65); Dreierquote: 18 % (5/28); Freiwurfquote: 81 % (17/21).