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Verletzungspech bei den Telekom BasketsBenedikt Turudic fällt nach Bandscheiben-OP länger aus

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Mit Benedikt Turudic (r.) fällt ein Center für längere Zeit aus. Der Deutsch-Kroate musste sich einer Bandscheiben-Operation unterziehen.

Mit Benedikt Turudic (r.) fällt ein Center für längere Zeit aus. Der Deutsch-Kroate musste sich einer Bandscheiben-Operation unterziehen.

Die gelernten Power Forwards Till Pape und Christian Sengfelder müssen jetzt wohl öfter auf der Centerposition aushelfen.

Dass er mal seinen kompletten Kader zur Verfügung hatte, das hat Baskets-Trainer Roel Moors in dieser Saison noch nicht erlebt. Verpasste Center Thomas Kennedy die ersten acht Spiele wegen einer Knieverletzung, fiel Spielmacher Harald Frey schon zweimal aus: Im November wegen einer Gehirnerschütterung, Ende Dezember wegen eines Bänderrisses.

Kaum war Frey wieder an Bord, bekam Moors die nächste Hiobsbotschaft: Auch Benedikt Turudic erwischte es schon um zweiten Mal: Ende Dezember verhinderte eine Muskelverletzung im Bein seinen Einsatz, während dieser Spielpause brach eine alte Rückenverletzung wieder auf, die eine Bandscheiben-Operation erforderlich machte, nach der er „auf unbestimmte Zeit“ ausfallen wird – eine Formulierung in der Pressemeldung der Baskets, die dafür spricht, dass Turudic eher Monate als Wochen ausfallen wird.

Dass Flo Koch ebenfalls nach einer Rückenoperation seit Ende September nicht spielen konnte und erst in diesen Tagen wieder mit leichtem Training beginnen kann, unterstreicht die Einschätzung. „Turudic wird uns nicht nur im Spiel, sondern auch im Training sehr fehlen. Wir müssen schauen, wie wir seinen Ausfall kompensieren können“, beschreibt Moors sein Problem.

Nachverspflichtung wird schwierig

Natürlich werden die Baskets die Augen offen halten, ob der Spielermarkt eine Nachverpflichtung bietet. Aber das wird sehr schwierig, denn es müsste ein Spieler für die großen Positionen sein, der zudem einen deutschen Pass haben und in den wirtschaftlichen Rahmen der Baskets passen müsste. Das spricht dafür, dass die Bonner das Problem „mit Bordmitteln“ werden lösen müssen: Die gelernten Power Forwards Till Pape und Christian Sengfelder (beide 2,06 Meter) würden dann mehr Einsatzminuten bekommen und öfter mal auf der Centerposition aushelfen.

Eine Nachverpflichtung präsentierte dagegen vor gut einer Woche der nächste Baskets-Gegner in der Bundesliga: Beim Erzrivalen ALBA Berlin, der am Sonntag zu Gast im Telekom Dome sein wird (15.30 Uhr), feiert der Isländische Guard Martin Hermannsson nach dreieinhalb Jahren sein Comeback. Von 2018 bis 2020 trug er schon mal das Berliner Trikot, wechselte dann nach Valencia in die spanische ACB und kehrte jetzt nach langer Verletzungspause zurück, nachdem er einen im Mai 2022 erlittenen Kreuzbandriss überwunden hatte.

Alba Berlin ist mit Bonner auf Augenhöhe

Berlin ist in der Bundesliga mit 9:4-Siegen auf Augenhöhe mit den Bonnern (10:7), die aber schon vier Partien mehr ausgetragen haben. Im Jahr eins nach Luke Sikma, der in den vergangenen sechs Jahren Leitwolf der Berliner war, musste sich eine neue Hierarchie erst etablieren. Die deutschen Kaderplätze sind an Weltmeister Johannes Thiemann sowie Jonas Matysseck, Malte Delow, Louis Olinde und Tim Schneider vergeben, die Ausländerspots nehmen der Italiener Matteo Spagnolo, Matt Thomas (USA), Justin Bean (USA), Sterling Brown (USA), Ziga Samar (Slowenien) sowie der Centerriese aus dem Tschad, Kalifa Koumadje (2,21 Meter), ein.

Für ALBA ist das Gastspiel in Bonn das zweite Prestigeduell in nur drei Tagen. Denn am Donnerstag stand schon das Derby der beiden deutschen Teams in der EuroLeague gegen Bayern München auf dem Programm. Dabei kassierte Berlin mit 65:82 eine klare Heimschlappe.

Nun hat sich auch geklärt, wer als viertes Team neben den Baskets, Galatasaray Istanbul und JDA Dijon in der zweiten Runde der Champions League in einer Gruppe spielt: Bundesligist Ludwigsburg qualifizierte sich für die Runde der besten 16 durch einen 99:73-Erfolg im Entscheidungsspiel gegen Darüssafaka Istanbul. Die Bonner beginnen mit zwei Heimspielen gegen Galatasaray (Dienstag, 23. Januar) und Ludwigsburg (Dienstag, 30. Januar).