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Schwache BasketsTrainer Moors: „Wir sind überall zu spät“

Lesezeit 3 Minuten
Der Bonner Till Pape (rechts) und Bambergs Brandon Horvath kämpfen um den Rebound.

Der Bonner Till Pape (rechts) und Bambergs Brandon Horvath kämpfen um den Rebound.

Telekom Baskets Bonn zeigen bei der 73:92-Pleite in Bamberg eine blamable Leistung – Reboundduell endet mit 35:55

Da verbringen 180 Fans der Telekom Baskets Bonn am Samstag zehn Stunden auf der Autobahn, um ihr Team beim Auswärtsspiel in Bamberg zu unterstützen, doch die Aktion endet für sie mit einer bitteren Enttäuschung: Die Bonner zeigen beim Drittletzten der Tabelle eine blamable Leistung, kassieren mit 73:92 (14:24, 25:19, 24:27. 20:22) eine deftige Schlappe, während die Franken damit ihren dritten Sieg in dieser Bundesligasaison einfahren.

Die Niederlage war völlig verdient, da die Baskets abgesehen von einer guten Phase im zweiten Viertel nie eine Leistung zeigten, wie sie von einem Playoff-Kandidaten erwartet werden muss. Um diesem Anspruch zu genügen, müssen die Bonner sich aber in allen Belangen steigern – vorerst sind sie auf Rang zehn abgerutscht.

Die Mängelliste war nach dem schwachen Auftritt lang: Die Baskets trafen in Bamberg erneut miserabel, hatten bei einer Trefferquote von 34 Prozent 48 Fehlwürfe aus dem Feld. Ihren Ruf, eine Mannschaft mit gefährlichen Distanzwürfen zu sein, konnten sie auch nicht bestätigen, 23 von 32 Dreierversuchen gingen daneben, wobei drei Schüsse, die die Bonner in den letzten drei Minuten trafen, die Bilanz sogar noch etwas aufhübschten. Dennoch reichte die Ausbeute von Bodie Hume (1 von 7), Phlandrous Fleming (0/4) und Darius McGhee (3/10) nicht aus, um die Bamberger in Verlegenheit zu bringen.

Gerade zu krass war die Unterlegenheit im Rebound: Das Duell um die Abpraller entschied Bamberg mit 55:35 für sich und sicherte sich dadurch immer wieder Ballbesitz und zweite Wurfchancen. Ohne den verletzten Angelo Allegri, der im Training einen Schlag aufs Knie bekommen hatte, war die Personaldecke der Baskets zu dünn. Es fehlte an personellen Alternativen an einem Tag, an dem sich einige Bonner eh nicht in Topform präsentierten.

Das galt etwa für Fleming, der nur einen seiner acht Würfe traf und bei Alley-oop-Anspielen den Ball so schlecht passte, dass er für den Mitspieler unerreichbar war. So war Till Pape der einzige, der sich gegen die sich früh abzeichnende Niederlage stemmte. Er erzielte mit 22 Punkten eine persönliche Saisonbestleistung und hatte großen Anteil daran, dass die Baskets nach einem 20-Punkte-Rückstand (16:36) noch einmal zurück ins Spiel fanden: Bei einem 16:0-Lauf zum 39:41 erzielte er zehn Punkte am Stück.

Aber Bamberg baute seine Führung im dritten Abschnitt schnell wieder aus und sorgte mit einer 17:0-Serie zum 75:53 schon nach 32 Minuten für die Entscheidung. Bonns Headcoach Roel Moors brachte seine Kritik an der einseitigen Partie in einer Auszeit lautstark zum Ausdruck: „Wir sind überall zu spät!“

Baskets (Punkte/Dreier): McGhee (17/3), Bähre (5/1), Griesel, Fleming (2), Soares (8/1), Hume (6/1), Pape (22/3), Thiemann (2), Kennedy (11); Rebounds: 35 (Pape 8, Bähre 6); Assists: 18 (McGhee 6); Trefferquote Feld: 34 % (25/73); Dreierquote: 28 % (9/32); Freiwurfquote: 61 % (14/23). Bamberg (Punkte/Dreier): Lofton (12/1), Watson-Boye (22/6), Kuku, Feazell (14/1), Tadda (2), Segu (14), Wohlrath (2), Horvath (7), Krimmer (3/1), Teague (6/2), Stanic (10); Rebounds: 55 (Lofton 9, Feazell 9); Assists: 18 (Segu 7); Trefferquote Feld: 48 % (32/66); Dreierquote: 42 % (11/26); Freiwurfquote: 77 % (17/22).