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Neuauflage des KlassikersNach 15 Jahren Pause treffen die Bonner in den Play-offs auf Berlin

Lesezeit 3 Minuten
Baskets-Center Thomas Kennedy (l.) trifft wieder auf Berlins Weltmeister Johannes Thiemann.

Baskets-Center Thomas Kennedy (l.) trifft wieder auf Berlins Weltmeister Johannes Thiemann.

Telekom Baskets und ALBA Berlin treffen im Play-off-Viertelfinale endlich wieder aufeinander

Telekom Baskets gegen ALBA Berlin: Dieses Duell prägte den Bundesliga-Basketball über Jahre so sehr, dass die Bezeichnung „Mutter aller Spiele“ wie die Faust aufs Auge passt. In den ersten Jahren nach dem Aufstieg der Bonner im Jahr 1996 bestritten beide Clubs in den Play-offs immer wieder Finalserien, die zu Legenden wurde.

Dabei zogen die Baskets immer wieder den Kürzeren, als sie die Berliner in Endspielserien herausforderten: 1997 (1:3), 1999 (2:3), 2001 (0:3) und 2008 (1:3) sammelten die Magentafarbenen so allein vier Vizemeistertitel, dazu scheiterten sie 2000 auch mal im Halbfinale (0:3) an ALBA. Es gehört zur sportlichen Tragik in der Historie der Baskets, dass sie am Ende auch mit leeren Händen dastanden, als es ihnen 2009 endlich mal gelang, die Berliner im Halbfinale mit 3:2 in die Knie zu zwingen: Danach unterlagen sie im fünften Spiel der Finalserie gegen Oldenburg. Dieses 2:3 gilt als bitterste Stunde in der Vereinsgeschichte.

Nach sechs Play-off-Serien zwischen 1997 und 2009 riss die Serie der Duelle zwischen der alten und der neuen Hauptstadt. In den vergangenen 15 Jahren gingen sich beide Teams in den Play-offs aus dem Weg. Als aber am Dienstag feststand, dass es diese Saison im Viertelfinale eine Neuauflage des Klassikers geben wird, elektrisierte dies die Bonner Fans doch in besonderer Weise. Fieberhaft versuchten sie, Tickets zu organisieren.

Der Terminplan sieht vor, dass die Spiele im Zwei-Tagesrhythmus stattfinden. Auftakt ist am Freitag in Berlin (18.30 Uhr), Spiel zwei folgt am Pfingstsonntag ebenfalls in der Hauptstadt (17.00 Uhr). Spiel drei ist die erste Partie in Bonn am Dienstag, 21. Mai, um 18.30 Uhr; vorsorglich angesetzt sind schon die Spiele vier am Donnerstag, 23. Mai, (20.30 Uhr in Bonn) sowie ein entscheidendes fünftes am Samstag, 25. Mai, um 16.30 in Berlin.

Favoritenrolle liegt zweifellos bei den Berlinern

Die Favoritenrolle liegt zweifellos bei den Berlinern, die zwar in dieser Saison nicht mehr auf die langzeitverletzten Gabriele Procida, Ziga Samar und Matteo Spagnolo zurückgreifen können, zuletzt fiel auch Louis Olinde aus. Aber der EuroLeage-Kader der Albatrosse hat eine solche Tiefe, dass sie dies auf jeden Fall kompensieren können.

Das bewiesen sie auch schon in den beiden Prestigeduellen gegen Bayern München, als sie sich vor zehn Tagen den zweiten Platz durch einen 59:53-Heimerfolg über die Bayern sicherten. Nachdem die Berliner nur fünf Tage zuvor in München mit 53:77 deklassiert worden waren, glückte ihnen damit die Revanche – dank eines 18:0-Schlussspurts. Davor hatten die Albatrosse auch gegen die Telekom Baskets mit 90:69 die Muskeln schon einmal mit Blick auf ein eventuelles Wiedersehen im Viertelfinale der Play-offs spielen lassen.

Aber seitdem haben ja auch die Baskets ihr Selbstvertrauen durch die beiden frischen Siege über Ludwigsburg aufpolieren können. Erst mit 27 Punkten (87:60), dann mit 21 Punkten (90:69) Differenz gelangen ihnen zwei Aufritte, mit denen sogar der sonst so kritische Trainer Roel Moors ausgesprochen zufrieden war – weil sein Team beide Male nicht nur hohe Trefferquoten hatte, sondern auch weniger als 70 Gegenpunkte zuließ. „Unsere Verteidigung hat sich verbessert. Am Ende haben wir zweimal hintereinander eine gute Leistung gegen ein sehr gutes, sehr physisch spielendes Team gezeigt“, sagte er.