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Lange MängellisteBaskets stehen schon unter Druck

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Bonns Savion Flagg zeigt es an: Dort lang geht es Richtung Erfolg.

Bonns Savion Flagg zeigt es an: Dort lang geht es Richtung Erfolg.

Nach der überraschenden Schlappe in Vechta zum Auftakt der Basketball-Bundesligasaison steht der Vizemeister aus Bonn im ersten Heimspiel gegen Tübingen bereits unter Druck.

Roel Moors war bedient: „Für mich war das von meiner Mannschaft eine inakzeptable Leistung. Vechta hatte diesen Sieg absolut verdient. Sie haben das ganze Spiel kontrolliert“, bellte ein frustrierter Trainer der Telekom Baskets am Sonntagabend in die Mikrofone der Reporter in Vechta. Mit 79:84 hatte seine Mannschaft beim Saisonauftakt in der 30.000-Einwohner-Kreisstadt im westlichen Niedersachsen gegen den Aufsteiger den Kürzeren gezogen.

Das wurmte den belgischen Headcoach, der den Finger in die offenen Wunden legte: „Wir sind bei den zweiten Chancen ganz klar geschlagen worden, Vechta hatte 20, wir nur fünf. Der Gegner konnte mit seinen Offensiv-Rebounds oft etwas anfangen, wir nicht“, listete er die wesentlichen Mängel auf und beließ es in der Öffentlichkeit dabei.

„Es gibt noch viel mehr zu sagen, aber diese beiden Dinge waren mitentscheidend.“ Man kann getrost davon ausgehen, dass die Nachbesprechung in einer „hochkonzentrierten“ Atmosphäre stattfinden wird. Denn viel Zeit bleibt Moors nicht bis zur nächsten Nagelprobe: Schon am Mittwochabend (20 Uhr, Telekom Dome) steht das erste Heimspiel an gegen die Tigers Tübingen, die fünf Jahre nach ihrem Abstieg in die Pro A als zweiter Aufsteiger neben Vechta in der BBL wieder Fuß fassen wollen. Die Baskets sollten sich auf ein hartes Stück Arbeit gefasst machen, bei dem auch Geduld gefragt sein dürfte. Denn in ihrem ersten Spiel gegen den Meister aus Ulm hielt Tübingen am Sonntag bei der 84:99-Niederlage drei Viertel lang gut mit (70:71), ehe im Schlussviertel die Dämme brachen und der Abschnitt mit 14:28 verloren ging.

Die Bonner sollten also mental ebenfalls darauf eingestellt sein, dass sie drei oder sogar dreieinhalb Viertel brauchen, um die Tigers zu zermürben. Bei den Spielmachern wird es ein skandinavisches Duell geben: Bonns norwegischer Point Guard Harald Frey, der in Vechta mit vier Punkten sowie je zwei Assists und Steals unauffällig agierte und aus dem Feld nur einen von sechs Würfen traf, bekommt es mit dem 26-jährigen Finnen Aatu Kivimäki zu tun, der gegen Ulm immerhin 15 Punkte, zwei Rebounds und drei Assists beisteuerte.

Tübingens Coach, mit Danny Jansson (44) ein weiterer Finne, macht sich aber keine Illusionen, dass der Klassenerhalt schwer wird: „Wir werden uns nicht jede Woche den Kopf über die Tabelle zerbrechen.“