Die Moors- Truppe ist am Samstag im Pokal-Achtelfinale in Ludwigsburg gefordert. Im Sommer warf Bonn die Riesen noch mit einem klaren 3:0 aus den Play-offs.
BBL-PokalBaskets stehen vor dem nächsten brisanten Duell
K.o.-Spiele haben immer ihren besonderen Reiz. Und so gäbe es am Samstagabend im Achtelfinale des BBL-Pokals zwischen den Riesen Ludwigsburg und den Telekom Baskets Bonn an sich schon genug Zündstoff (20 Uhr). Es ist aber auch das nächste Duell zweier Mannschaften, die in den zurückliegenden zwölf Monaten fünfmal aufeinandertrafen und die sich nie etwas schenkten: Im November 2022 verloren die Bonner in Ludwigsburg (80:84), revanchierten sich aber im Rückspiel im März 2023 (76:66). Im Play-off-Halbfinale setzten sich die Baskets dann innerhalb von sechs Tagen mit einem 3:0-Sweep (80:71, 94:65, 82:73) glatt gegen die Schwaben durch.
Die harte Gangart von Ludwigsburg ließ dabei nach der Auftaktpartie die Emotionen hochkochen: Bonns Coach Tuomas Iisalo warf dem Defensivspezialisten Yorman Polas Bartolo, der von 2016 bis 2020 das Baskets-Trikot trug, vor, sein Stil habe nichts mit Basketball zu tun: „Das ist Wrestling.“ Von den Beteiligten ist am Samstag nur Bartolo dabei, der trotz seiner 38 Jahre noch ein gefürchteter Gegenspieler ist.
Spieltaktisch kommt auf die Baskets vor allem eine Aufgabe zu: Es gilt, den Point Guard Jayvon Graves in seiner Wirkung zu begrenzen. Denn der 24-jährige US-Amerikaner, der aus Limoges/Frankreich kam, machte durch eine spektakuläre Partie gerade erst vor einer Woche ligaweit auf sich aufmerksam: Mit 17 Punkten, 11 Assists und 8 Rebounds verpasste er beim 78:60 über Würzburg ein so seltenes „Triple Double“ (zweistellige Werte in drei Statistiken) nur um zwei Rebounds. Unter der Woche hat sich Ludwigsburg mit einem weiteren Aufbauspieler verstärkt. Nach dem vorzeitigem Abgang von Marcus Garrett haben die von Josh King trainierten Ludwigsburger den Combo Guard Silas Melson bis zum Ende der Spielzeit 2023/24 unter Vertrag genommen. Der 27-Jährige fiel nahezu die komplette Saison 2022/23 aufgrund eines Achillessehnenrisses aus und möchte in Ludwigsburg einen Neuanfang versuchen.
Alles zum Thema Telekom Baskets Bonn – Aktuelle News zur Mannschaft
- Baskets verlieren Die Bayern gehen im Schlussviertel vom Gas
- Baskets in München Auf die Baskets wartet beim Meister Bayern München Schwerstarbeit
- Champions League Baskets müssen bis zur letzten Sekunde bangen
- Englische Woche Rostocks Coach sieht „mysteriöses Viertel“ gegen Telekom Baskets
- Nach Sieg gegen Alba Berlin Baskets wollen Sieg gegen Bayern im Pokal-Achtelfinale
- Freudentaumel Unwiderstehlicher 17:3-Lauf der Baskets zum Sieg
- Basketball-Landesliga Bad Münstereifel fehlte beim letzten Wurf das Glück
Nicht nur wegen des Faktors Polas Bartolo: Ludwigsburg hat seine Stärken eindeutig in der Defensive. Schon dass es Würzburg zuletzt bei 60 Punkten halten konnte, zeigt, wie schwer sich ein Gegner offensiv tun kann. Dabei ließen die Riesen im ersten Viertel nur zehn und im vierten Abschnitt nur elf Gegenpunkte zu. Gut, dass den Bonnern mit ihrer Angriffskraft gerade vor fünf Tagen gegen den Mitteldeutschen BC ein Befreiungsschlag gelang, als sie beim 100:73-Erfolg den Druck über alle vier Viertel hochhielten. Dabei beeindruckte die Truppe von Roel Moors mit der Fülle an offensiven Optionen: Mit Till Pape (21 Punkte), Christian Sengfelder (16), Harald Frey (12), Glynn Watson (12) und Brian Fobbs (11) trafen fünf Bonner zweistellig, mit Savion Flagg (9) und Noah Kirkwood (8) stachen gleich sieben offensive Trümpfe.
„Wir haben jetzt den ersten Sieg und müssen bestätigen, dass wir dieses Niveau halten können“, mahnte Moors, der erkannte, dass seine Mannschaft sich nach den Auftaktniederlagen gegen Vechta und Tübingen erst freischwimmen musste: „Man hat während des Spiels gesehen, dass der Druck bei einigen Spielern geringer wurde, und dass wir dann sehr guten Basketball spielen können.“
Wer auch immer von den beiden Mannschaften am Samstag ins Viertelfinale einzieht, es wird schon genau eine Woche später (21.10.) eine Chance zur Revanche geben: Dann müssen die Baskets am vierten Spieltag der Bundesliga direkt wieder in Ludwigsburg antreten.
Das im ursprünglichen Terminplan für kommenden Mittwoch (18. Oktober) angesetzte Auftaktspiel der Champions League gegen die israelische Mannschaft von Hapoel Holon fällt aus. Die FIBA hat wegen der brisanten Sicherheitslage alle Partien der israelischen Teams auf einen noch unbekannten Termin verschoben.