Bonn kassiert in Berlin mit 69:90 eine deftige Schlappe - Am 14. Mai müssen sie in den Play-Ins ran. Der Gegner ist noch offen.
Chance verpasstIm zweiten Viertel werden die Baskets überrannt
Die Chancen der Telekom Baskets, sich auf den letzten Drücker doch noch direkt für die Play-offs zu qualifizieren, waren schon vor der Partie eher theoretischer Natur. Und das Spiel bestätigte das mit geradezu brutaler Klarheit: Die Bonner waren am Mittwoch im Prestigeduell bei ALBA Berlin ohne eine reelle Chance und kassierten mit 69:90 (19:20, 12:30, 22:23, 16:17) eine deftige Niederlage.
Damit verpassten sie auch ihre letzte Chance, noch auf den sechsten Platz zu klettern. Statt dessen ist klar, dass die Bonner am Dienstag, 14. Mai, um 20.30 Uhr in den Play-Ins antreten müssen, die für die Mannschaften auf den Plätzen sieben bis zehn in dieser Saison erstmals eingeführt wurden. Ob die Baskets dabei ein Heimspiel haben, entscheidet sich erst im letzten Hauptrundenspiel am Sonntag (12. Mai) gegen den Tabellennachbarn Ludwigsburg (15.30 Uhr, Telekom Dome), der als Achter auch gleich wieder der Gegner in den Play-Ins werden könnte.
Gegen die Berliner hatten die Baskets nur eine starke Phase, als sie die Partie im ersten Viertel nach 2:7-Rückstand mit einem 12:0-Lauf zum 14:7 auf den Kopf stellten. Aber der Tabellenzweite zeigte sich nur kurz irritiert und konterte mit einem 10:0-Run zum 20:17. Bis Mitte des zweiten Durchgangs konnten die Gäste noch Kontakt halten (27:28), dann riss der Faden bei den Bonnern völlig. Bis zur Pause erzielten die Albatrosse noch 22:4-Punkte und gingen mit einer komfortablen 50:31-Führung in die Kabine.
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Ohne Sam Griesel
Mit diesem mit 30:12 gewonnenen zweiten Viertel entschieden die Berliner die Begegnung. Zwar waren die Baskets in den übrigen drei Abschnitten, die sie jeweils nur mit einem Punkt verloren, praktisch ebenbürtig. Mit ihrem aggressiveren und physischeren Spiel kontrollierten die Berliner aber die Offensive der Baskets weitgehend. Die Hausherren trafen selbst viel, viel besser: In der ersten Halbzeit hatten die Berliner eine überragende Feldquote von 72 Prozent (18 von 25), die Bonner nur von 38 Prozent (11 von 29).
Die Statistik entlarvte weitere Schwachpunkte der Bonner, die ohne Sam Griesel auskommen mussten: Vor der Pause versenkten die Berliner zwei Drittel ihrer Fernschüsse (sechs von neun Dreiern), die Baskets dagegen nur von 23 Prozent (vier von 17). Und bei den Defensivrebounds erspielte sich Berlin mit 28:11 eine erdrückende Dominanz. Bester Bonner war am Ende der Norweger Harald Frey mit 23 Punkten und sieben Assists, daneben punkteten nur noch Thomas Kennedy (16) und Brian Fobbs (11) zweistellig.
Bonns Headcoach Roel Moors ärgerte sich nach dem Spiel vor allem über den Einbruch im zweiten Abschnitt: „Nach einem starken Start in die Partie haben wir im zweiten Viertel eine sehr schlechte Phase erwischt, in der wir ALBA eine große Führung geschenkt haben. Nach der Pause haben wir uns schnell auf zwölf Punkte herangekämpft, dann aber zu viele unnötige Ballverluste gehabt.“
Baskets (Punkte/3er): Blunt, Flagg (3/1), Watson (9), Frey (23/4), Fobbs (11/3), Pape, Thiemann (2), Kirkwood (2), Sengfelder (3/1), Kennedy (16); Rebounds: 23 (Watson 5); Assists: 14 (Frey 7); Trefferquote Feld: 38 % (23/61); Dreierquote: 26 % (9/34); Freiwurfquote: 78 % (14/18). Berlin (Punkte/3er): Brown (22/2), Wetzell (4), Delow (8), Mattisseck, Schneider (6), Thomas (14/4), Hermansson (13), Nikic (1), Koumadje (6), Rapieque (5), Thiemann (8/1), Bean (3/1); Rebounds: 35 (Koumadje 7); Assists: 22 (Brown 4, Hermansson 4, Nikic 4); Trefferquote Feld: 64 % (32/50); Dreierquote: 42 % (8/19); Freiwurfquote: 86 % (18/21).