Bonn verliert auch Spiel drei gegen ALBA Berlin - Nach dem 86:93 beginnt nun die Sommerpause.
Dritte Niederlage gegen BerlinFans feiern Baskets wie einen Sieger
Das, was sich am Dienstagabend im Telekom Dome nach dem Ende des Spiels auf den Tribünen abspielte, wollte so gar nicht zum Ergebnis passen. Denn da standen 6000 Zuschauer und sangen. Was sonst vor den Spielen der Telekom Baskets als Einstimmung dient, war jetzt ein Zeichen der Anhänger an die Spieler: Sie stimmten lauthals den Baskets-Song an: „Du bist meine Liebe, meine Stadt und mein Verein . . .“
So feierten die Fans ihre Mannschaft wie einen Sieger, obwohl sie gerade auch das dritte Play-off-Viertelfinale gegen ALBA Berlin mit 86:93 (20:20, 21:20, 27:28, 18:25) verloren hatte. Während die Berliner damit ihren ersten Matchball nutzten und als erste Mannschaft ins Halbfinale einzogen, bedeutete dies für die Bonner das Aus in den Play-offs und das Saisonende.
Dennoch wollten die Fans keine kollektive Trauerstimmung aufkommen lassen und so auch anerkennen, dass die Spieler alles gegeben und alles versucht hatten, um die Berliner endlich einmal in die Knie zu zwingen. Die Chancen dazu waren am Dienstag sicher auch größer als in den beiden Partien zuvor in Berlin. Waren die Baskets am Sonntag kein einziges Mal in Führung gegangen, konnten sie jetzt nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit (41:40) nach dem Seitenwechsel in Front gehen.
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Bonner hätten Wurfglück gebraucht
Zweimal zogen die Bonner auf sieben Punkte weg (50:43 und 56:49) und schienen das Momentum auf ihre Seite zu ziehen. Aber die Albatrosse bewiesen, dass sie trotz dreier Langzeitverletzter immer noch über reichlich Waffen in ihrem Kader verfügen. Diesmal war es Louis Olinde, der drei seiner vier Dreier nach der Pause traf und sein Team damit schnell wieder heranbrachte.
Olinde kam ebenso wie Weltmeister Johannes Thiemann auf 18 Punkte. Ex-NBA-Mann Sterling Brown war nicht nur als Werfer ein Faktor (16 Punkte), sondern auch mit acht Rebounds und fünf Assists, Matt Thomas benötigte für seine vier Dreier nur sechs Würfe.
Bei soviel Qualität auf der Gegenseite hätten die Baskets trotz einer guten Trefferquote von 51 Prozent neben ihrem Topscorer Thomas Kennedy (22 Punkte) noch mehr Wurfglück gebraucht, um ALBA zu bezwingen. So gelang den Berlinern am Ende wie schon am Sonntag ein Lauf, der die Partie entschied: Waren die Baskets nach 35 Minuten beim 76:78 noch auf Tuchfühlung, gerieten sie kurz darauf beim 81:91 in einen entscheidenden Zehn-Punkte-Rückstand.
Feier zum Saisonabschluss
Auch für Baskets-Headcoach Roel Moors war die höhere individuelle Qualität der Berliner der entscheidende Punkt: „Am Ende war der Sieg für Berlin verdient. Wie im zweiten Spiel hatten wir wieder unsere Chancen. Im dritten Viertel war das Momentum auf unserer Seite, dann hat Olinde das Spiel mit seinen Dreiern gedreht. Es ist eine Frage von Qualität und kein Glück, dass Berlin mit Olinde, Thomas und Brown viele sehr schwierige Würfe getroffen hat. Wir hatten etwas zu viele Fehler in der Defense, um das Spiel wirklich gewinnen zu können.“
Uneingeschränkt positiv sprach Moors aber über die Unterstützung der Bonner Anhänger während und nach dem Spiel: „Ich bin sehr stolz auf unsere Fans, sie waren wieder für uns da! Ich hätte ihnen gerne ein weiteres Heimspiel geschenkt, aber dafür war ALBA zu stark.“
So kommt es schon an diesem Samstag zum traditionellen Saisonabschluss für Fans und Mannschaft im Telekom Dome. Beginn ist um 16.30 Uhr.
Baskets (Punkte/3er): Flagg (10), Griesel, Watson (9/1), Frey (11), Fobbs (9/2), Pape (8/1), Kirkwood (11/3), Sengfelder (6), Kennedy (22); Rebounds: 35 (Kennedy 6, Kirkwood 5, Sengfelder 5); Assists: 20 (Kirkwood 7, Frey 5); Trefferquote Feld: 51 % (33/65); Dreierquote: 26 % (7/27); Freiwurfquote: 65 % (13/20). Berlin (Punkte/3er): Brown (16/2), Wetzell (7), Delow (2), Mattisseck, Schneider (2), Thomas (17/4), Hermansson (6), Nikic (5), Olinde (18/4), Koumadje (2), Thiemann (18), Bean; Rebounds: 38 (Brown 8, Olinde 6, Komadge 2); Assists: 22 (Hermannsson 6, Brown 5); Trefferquote Feld: 50 % (32/64); Dreierquote: 32 % (10/31); Freiwurfquote: 70 % (19/27).