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Souverän gegen Fraport SkylinersTelekom Baskets bleiben Tabellenführer

Lesezeit 3 Minuten
Sebastian Herrera (Telekom Baskets Bonn) und Laurynas Beliauskas (Fraport Skyliners) im Zweikampf.

Robust zur Sache geht hier: Sebastian Herrera, als er mit dem Litauer Larynas Beliauskas um den Ball kämpft.

Gegen die starken Frankfurter konnten die Bonner dominieren. Die Freude über den Baskets-Sieg ist dennoch getrübt: Jeremy Morgan könnte monatelang ausfallen. Coach Iisalo äußert sich nicht zu möglicher Nachverpflichtung.

Was können die Telekom Baskets noch an Rückschlägen wegstecken, ehe sie in ihrer Spieldominanz mal eine Schwächung erkennen lassen? Am Donnerstag griffen gegen die Frankfurt Skyliners jedenfalls unverändert alle Rädchen ineinander, obwohl mit Collin Malcolm, Jeremy Morgan (beide verletzt) und Michael Kessens (erkrankt) drei Stammspieler fehlten. Und so feierten die Bonner vor 6000 Zuschauern im erneut ausverkauften Telekom Dome einen souverän herausgespielten 89:66 (22:14, 18:13, 28:20, 21:19)-Erfolg, durch den sie auch als Tabellenführer ins neue Jahr gehen.

Erst in sechs Wochen erfolgt neue Bewertung der Ärzte

Aber dies konnte die Sorgen der Verantwortlichen hinsichtlich der personellen Probleme nicht völlig verdrängen. Vor allem der Ausfall von Morgan, der im Spiel gegen Chemnitz mit dem Kopf gegen die Korbanlage geprallt war und sich eine Nackenverletzung zugezogen hatte, ist in seiner Tragweite noch gar nicht abschätzbar. Morgan muss erst einmal eine Halskrause tragen, nach sechs Wochen wolle die medizinische Abteilung den Heilungsverlauf „neu bewerten“. Dass Morgan, der mit 16,2 Punkten und 4,6 Rebounds in den wichtigsten Kategorien jeweils zweitbester Bonner ist, eine monatelange Pause bis in den April oder Mai droht, deutete Sportmanager Savo Milovic an: „Wir gehen davon aus, dass Jeremy noch in der regulären Saison zurückkehrt.“

Dass die Frage einer Nachverpflichtung intern diskutiert wird, bestätigte ein Mitglied der Führungsetage der Rundschau. Die Meinungsbildung steht aber wohl noch am Anfang. Coach Iisalo vermied eine konkrete Positionierung: „Uns fehlt ein Spieler, der 30 Minuten gespielt hat und jeden Mitspieler besser macht. Wir wissen noch nicht, wie wir weiter verfahren. Die Situation ist einerseits eine sehr gute Chance für die Spieler, die bisher noch nicht so viel Spielzeit bekommen haben, andererseits macht sie auch unser Training schwierig.“

Tyson Ward stellt drei persönliche Rekorde auf

Gegen Frankfurt nutzte Tyson Ward die Chance, wie Iisalo das meinte: Er stellte mit 29 Punkten, sieben Dreiern und neun Rebounds gleich drei neue persönliche BBL-Rekorde auf. TJ Shorts war als Scorer nicht so dominant wie drei Tage zuvor bei seinen 38 Punkten gegen Chemnitz, hatte aber mit 8 Punkten, 9 Assists, 5 Rebounds und 2 Steals seine Hände trotzdem überall im Spiel. Finn Delany bot mit 16 Punkten, 6 Rebounds, 5 Assists und 3 Steals ebenfalls das komplette Programm, während Leon Kratzer mit 11 Punkten und zehn Rebounds sein nächstes „Double-Double“ auflegte.

Diese individuelle Dominanz führte schon im zweiten Viertel zur ersten zweistelligen Führung (31:21, 13.). Der dritte Abschnitt geriet phasenweise zu einem „Dreier-Shoot-out“ beider Teams, mit dem Ergebnis, dass die Baskets nach vier Distanztreffern von Ward mit einer 21-Punkte-Führung (68:47) ins Schlussviertel gingen. So wollte Gäste-Coach Geert Hammink am Ende auch nichts beschönigen: „Wir haben keine Chance gehabt.“

Schon in der kommenden Woche müssen die Baskets die Tabellenführung zweimal verteidigen: Am Dienstag (3. Januar) in Ulm und am Freitag (6. Januar) zu Hause gegen den Aufsteiger Rostock.

Baskets (Punkte/3er): Shorts (8), Ward (29/7), Ensminger (2), Herrera (6), Tadda (7/2), Kratzer (11), Williams (10/1), Delany (16/2); Rebounds: 41 (Kratzer 10, Ward 9); Assists: 27 (Shorts 9, Delany 5); Trefferquote Feld: 50 % (33/66); Dreierquote: 48 % (12/25); Freiwurfquote: 69 % (11/16). Frankfurt (Punkte/3er): Wank (21/3), Lewis (4), Beliauskas (5/1), Obiesi (15/1), Richardson (5), Onyejjaka (2), Robertson (6/1), Frazier (8/2), Adekunle; Rebounds: 27 (Robertson 5); Assists: 10; Trefferquote Feld: 41 % (23/56); Dreierquote: 30 % (8/27); Freiwurfquote: 71 % (12/17).