Köln – Der 1. FC Köln bekommt es in der Relegation mit Holstein Kiel zu tun. Der bisherige Tabellenzweite der Zweiten Fußball-Bundesliga verspielte am letzten Spieltag seine gute Ausgangslage im Kampf um den Aufstieg durch eine 2:3-Heimniederlage gegen den SV Darmstadt 98.
Die Norddeutschen rutschten am Sonntag in einem dramatischen Finale aus den direkten Aufstiegsplätzen, weil der bisherige Verfolger SpVgg Greuther Fürth sein Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf trotz Unterzahl und zweimaligem Rückstand noch mit 3:2 gewann. Damit stehen die Franken ebenso wie Meister VfL Bochum (3:1 gegen den SV Sandhausen) als direkter Aufsteiger fest.
Das Relegations-Hinspiel, für das die Kölner noch auf eine Teilöffnung des Rheinenergiestadions hoffen, steigt am kommenden Mittwoch (18.30 Uhr). Das Rückspiel beim früheren Verein der FC-Profis Rafael Czichos und Dominick Drexler findet am nächsten Samstag (18 Uhr/beide DAZN) in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt statt.
Respekt vor „spielstarker Mannschaft“
Die Kölner zeigen Respekt vor dem amtierenden DFB-Pokal-Halbfinalisten, der in der zweiten Runde sensationell den FC Bayern ausgeschaltet hatte. In der Runde der letzten Vier hatte es dann allerdings eine 0:5-Packung bei Borussia Dortmund gesetzt. „Kiel hat eine starke Saison gespielt. Sie haben eine sehr gute Mannschaft“, warnt FC-Sportchef Horst Heldt. „Nichtsdestotrotz wollen wir an unsere starken Leistungen der letzten Wochen anknüpfen und auch gegen Kiel zwei gute Spiele machen, um in der Liga zu bleiben.“
Friedhelm Funkel charakterisiert den Kölner Relegations-Gegner als „spielstarke Mannschaft, die dieses Jahr schon bewiesen hat, dass sie gegen Bundesligateams bestehen kann. Das hat man im Pokal gegen Bayern gesehen“, meint der FC-Coach und fügt an: „Mit Ole Werner haben sie einen jungen, sehr guten Trainer, der aus seinem Team in dieser Saison alles herausgeholt hat. Das werden zwei schwere Spiele.“
FC mit psychologischem Vorteil
Diese geht der FC nach dem späten Sprung auf Platz 16 mit einem psychologischen Vorteil an. Dagegen scheint Kiel nach zweimaliger Quarantäne und einem Mammutprogramm mit neun Spielen in vier Wochen allmählich auf dem Zahnfleisch zu gehen. Die „Störche“ gaben im entscheidenden Spiel gegen Darmstadt eine 1:0-Pausenführung aus der Hand. Es war die zweite Niederlage in Folge für das Team um den 170-fachen Erstligaprofi Fin Bartels, das bereits in der Vorwoche beim Karlsruher SC nach ähnlichem Spielverlauf eine 2:3-Niederlage hatte hinnehmen müssen.
„In den letzten Wochen haben uns die Beine kaum noch getragen. Aktuell sind wir enttäuscht, es ist im Moment sehr still bei uns“, gestand Trainer Ole Werner am Sonntag kurz nach dem Schlusspfiff. Zugleich richtete der 33-Jährige den Blick nach vorn: „Wir kämpfen um unsere Chance. Wir waren immer besonders stark, wenn keiner mehr einen Pfifferling auf uns gesetzt hat.“ Sportchef Uwe Stöver sprach von einem „bitteren Tag“, der „weh tut. Es ist sehr traurig. Es wird nun brutal wichtig sein, in der Kürze der Zeit in die Köpfe der Spieler zu kommen und sich zu rüsten für die zwei anstehenden schweren Aufgaben.“
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Weitere Entscheidungen in der Zweiten Liga: Der Tabellenvorletzte Eintracht Braunschweig folgt nach einer 0:4-Niederlage beim Hamburger SV den abgeschlagenen Würzburger Kickers auf direktem Wege zurück in die 3. Liga. Der VfL Osnabrück, der bei Erzgebirge Auge mit 1:2 verlor, muss in die Relegation. Dort treffen die Lila-Weißen auf den Drittliga-Dritten FC Ingolstadt (Hinspiel: Donnerstag, 18.15 Uhr/Rückspiel: Sonntag, 13 Uhr).