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Der Abfangjäger aus StraubingRB-Talent Eric Martel soll beim FC Salih Özcan ersetzen

Lesezeit 3 Minuten

Abfangjäger Eric Martel.

Köln – Neulich hat Eric Martel das Gespräch mit seinem Trainer gesucht. Es ging ihm um ein wichtiges Anliegen, denn Martel stand vor einer Entscheidung für die Zukunft. Ob er ihm einen Wechsel in die Fußball-Bundesliga zum 1. FC Köln empfehlen könne, wollte der 20-Jährige von Manfred Schmid wissen. Schmid brauchte nicht lange überlegen, er konnte die Frage mit voller Überzeugung bejahen. „Die acht Jahre beim FC“, sagte der Österreicher am Montag im Gespräch mit der Rundschau, „waren schließlich mit die schönsten meiner Karriere.“ Seit vergangenen Sommer arbeitet der langjährige Assistent von Peter Stöger nun als Chefcoach der Wiener Austria. Es ist gut angelaufen. Mit den „Veilchen“ hat er gleich im ersten Jahr die Qualifikation für die Playoffs zur Europa League geschafft.

Martel: Stammspieler bei Austria Wien

Ein Erfolg, der in engem Zusammenhang steht mit den Leistungen von Eric Martel. Der seit Januar 2021 von RB Leipzig verliehene Mittelfeld-Abräumer war in seinen anderthalb Jahren in Wien unumstrittene Stammkraft (55 Spiele/4 Tore, 5 Vorlagen) und verbuchte in der abgelaufenen Spielzeit der österreichischen Bundesliga die meisten Balleroberungen. Damit wurde der Abfangjäger für den 1. FC Köln interessant, dessen System darauf beruht, dem Kontrahenten durch permanentes Attackieren die Kugel abzujagen.

Inzwischen hat sich Eric Martel entschieden, und seine Wahl ist auf den 1. FC Köln gefallen (die Rundschau berichtete). Der VfL Bochum, der ebenfalls Interesse bekundet hatte, ging leer aus. Mit der Vollzugsmeldung ist in dieser Woche zu rechnen. Bei den Geißböcken soll der aus dem niederbayerischen Straubing stammende U21-Nationalspieler den zu Borussia Dortmund wechselnden Salih Özcan ersetzen. Martel, dessen Vertrag in Leipzig eigentlich noch bis 2023 Gültigkeit hat, soll rund eine Million Euro Ablöse kosten. Sein Marktwert wird mit drei Millionen Euro angegeben.

Manfred Schmid traut seinem Schützling den Sprung ins deutsche Oberhaus „in jedem Fall“ zu. „Eric ist ein extrem zweikampf- und laufstarker Spieler, der körperlich topfit ist und sich immer weiterentwickeln will“, schwärmt der 51-Jährige von Physis und Ehrgeiz des 1,88 Meter großen defensiven Mittelfeldspielers, der auch in der Innenverteidigung einsetzbar ist. Damit erfüllt Martel jene „Positionsflexibilität“, die zu Christian Kellers Auswahlkriterien bei der Suche nach neuen Spielern zählt.

Manfred Schmied: Eric Martel passt zum 1. FC Köln

Der FC-Sportchef arbeitete mit Martel bereits beim SSV Jahn Regensburg zusammen, ehe der Rechtsfuß im Sommer 2017 den Schritt in den Leipziger Nachwuchs wagte. Bei den „roten Bullen“ durchlief Martel die U17 und die U19. Im Starensemble des Champions League-Teilnehmers war die Konkurrenz allerdings zu groß.

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Beim 1. FC Köln sieht Manfred Schmid den viermaligen U21-Nationalspieler für dessen persönliche Weiterentwicklung besser aufgehoben: „Eric passt dort wirklich gut hin. Er wird dem FC weiterhelfen können.“ Gleichwohl ist Martel mit seinen gerade mal 20 Jahren noch ein sehr junger Spieler, der noch über keine Erfahrung in der deutschen Bundesliga verfügt. „Eric braucht noch eine gewisse Entwicklung. Aber für diese Aufgabe ist er bei Steffen Baumgart in guten Händen“, lobt Schmid die Arbeit des FC-Coaches.

Hin und wieder musste Austrias Trainer den vor Tatendrang sprühenden Martel einfangen. „Eric ist absolut klar und hat einen tollen Charakter. Manchmal will er aber noch zu viel auf einmal. Er braucht daher klare Vorgaben“, erklärt Manfred Schmid und fügt schmunzelnd an: „Eric würde gerne hinten die Bälle wegverteidigen und vorne die Tore schießen. Aber diese Position gibt es nun mal nicht.“