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1. FC KölnPlanungen weit vorangeschritten – Auch Martel im Anflug

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Trainer Steffen Baumgart (l.) und Sportchef Christian Keller

Köln – Christian Keller legt eine beachtliche Schlagzahl an den Tag. Wenige Tage vor dem Trainingsauftakt hat der Sportchef des 1. FC Köln dem Kader bereits vier neue Gesichter hinzugefügt. Allein in der vergangenen Woche vermeldete der Fußball-Bundesligist den Abschluss von zwei Transfers.

Der Verpflichtung von Mittelstürmer Steffen Tigges (23/Borussia Dortmund) folgte am Freitag die Einigung mit Abwehrspieler Kristian Pedersen (Birmingham City), die Keller zufrieden als „weiteren wichtigen Schritt bei unserer Kaderplanung“ einstufte. Wie berichtet wechselt der 27-jährige Däne ablösefrei ans Geißbockheim, wo er einen Vertrag bis Sommer 2024 erhält.

Özcan-Ersatz gefunden

Und der nächste Neue ist bereits im Anflug: Defensiv-Allrounder Eric Martel (20) steht ebenfalls vor einem festen Wechsel zum FC. Der U21-Nationalspieler von RB Leipzig war seit Januar 2021 an Austria Wien verliehen und dort Stammspieler. Beim FC soll der zweikampfstarke gebürtige Straubinger den zu Borussia Dortmund wechselnden Salih Özcan ersetzen. Martels Vertrag in Leipzig läuft noch bis 2023, die Ablöse soll etwas mehr als eine Million Euro betragen.

Martel kommt vornehmlich im defensiven Mittelfeld zum Einsatz, er kann aber auch in der Innenverteidigung spielen. Damit verfügt er wie Kristian Pedersen über jene „Positionsflexibilität“, auf die die FC-Verantwortlichen um Christian Keller bei der Zusammenstellung des Aufgebots für die Saison 2022/23 besonders großen Wert legen.

Der Hintergedanke dabei ist die Mehrfachbelastung, die auf den FC im Falle der Qualifikation für die Gruppenphase der Conference League zukommt. Da die finanziell arg gebeutelten Kölner nicht über die nötigen Mittel verfügen, um noch mehr Tiefe in ihren Kader zu bringen, halten sie auf dem Transfermarkt verstärkt nach Spielern Ausschau, die auf mehr als einer Position einsetzbar sind.

Zwei Fliegen mit einer Klatsche

Kristian Pedersen erfüllt dieses Kriterium, weil er sowohl als Linksverteidiger als auch als linker Innenverteidiger auflaufen kann. Der routinierte Däne mit Deutschland-Erfahrung steht voll im Saft, nachdem er beim englischen Zweitligisten Birmingham vier Jahre lang unumstrittener Stammspieler war.

Damit schlagen die Geißböcke gleich zwei Fliegen mit einer Klatsche. Hinten links bestand Handlungsbedarf, weil der Altvertrag von Ersatzspieler Jannes Horn nicht verlängert wurde. Nun ist der FC mit Kapitän Jonas Hector und Kristian Pedersen auf der Linksverteidigerposition wieder doppelt besetzt. Gleichzeitig bietet sich der hochgewachsene Pedersen als Alternative für das Abwehrzentrum an.

Den Eindrücken der Rückrunde zufolge mangelte es den Kölnern in der Innenverteidigung an adäquatem Ersatz für Timo Hübers und Luca Kilian. Jeff Chabot konnte in seinen wenigen Einsätzen noch nicht überzeugen. Bayern-Talent Bright Arrey-Mbi, ebenfalls ein Leihspieler, kam noch gar nicht zum Zug.

Interesse an einem weiteren Offensivmann

Mit den Verpflichtungen von Kristian Pedersen, Steffen Tigges, Mittelfeld-Talent Denis Huseinbasic (20/Kickers Offenbach) und Außenbahnspieler Linton Maina (22/Hannover 96), der aktivierten Kaufoption bei Luca Kilian (22/1. FSV Mainz 05) sowie der bevorstehenden Unterschrift von Eric Martel sind die Zugangsplanungen auf der Zielgeraden angekommen.

Trainer Steffen Baumgart hat seinen Kader damit bereits zum Start in die Vorbereitung am kommenden Freitag weitgehend beisammen. Gesichert ist zudem das Interesse an einem weiteren Offensivmann, der für mehr Tempo und Tiefgang über die Flügel sorgen soll.

Ein Augenmerk der weiteren Transfer-Aktivitäten liegt nun darauf, nach dem Verkauf von Salih Özcan für fünf Millionen Euro weitere Einnahmen zu generieren. Mögliche Verkaufskandidaten sind Timo Horn, Ondrej Duda und Sebastian Andersson. Das Trio verfügt über gut dotierte Arbeitspapiere, ist sportlich aber hinten dran.