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Nizza-RandaleKölner Polizei geht 200 Hinweisen nach

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Fans laufen beim Spiel Köln gegen Nizza mit Pyrotechnik über eine Tribüne.

Köln – Nach den schweren Ausschreitungen in Nizza sind bei der Kölner Polizei bislang rund 200 Hinweise zum Tatgeschehen eingegangen. Außerdem seien den Ermittlern 500 Dateien mit Bildmaterial zur Verfügung gestellt worden. „Es handelt sich vor allem um Handyvideos und Fotos“, sagte ein Polizeisprecher der Rundschau. Die Behörde hatte eine Ermittlungsgruppe gebildet, um die schweren Ausschreitungen rund um das Auftaktspiel des 1. FC Köln in der Conference League vergangenen Donnerstag in Nizza aufzuklären.

Die Polizei hatte Augenzeugen gesucht und um Mithilfe gebeten. „Nun ist der Zeitpunkt der akribischen Auswertung“, ergänzte der Behördensprecher. Für das Spiel am Donnerstag in Köln habe die Polizei bislang keine Erkenntnisse über bevorstehende Ausschreitungen erhalten. Nach den Vorfällen in Nizza hat die Uefa das Spiel als „Risikospiel“ eingestuft.

Krawalle lange geplant?

Derzeit haben die Ermittler Kenntnis von rund 30 Verletzten. „Wir gehen aber von einer deutlich größeren Anzahl aus“, sagte ein Polizeibeamter. Es sei an der Tagesordnung, dass sich Hooligans nach den Schlägereien nicht beim Rettungsdienst melden. Wie die Kölnische Rundschau aus Polizeikreisen erfuhr, wurden bei den Auseinandersetzungen auch Messer eingesetzt. Die Polizei geht davon aus, dass die Krawalle im Vorfeld lange geplant war und die Chaoten gezielt die Auseinandersetzung suchten.

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Die Identifizierung gestaltet sich derweil schwierig. Viele der Störer aus Köln waren mit Sturmhauben maskiert. Szenekundige Beamte versuchen nun anhand ihrer Erfahrung und anderer äußerer Merkmale die Täter zu identifizieren – dazu gehören beispielsweise Tätowierungen.

Szenekundige Beamte des Kölner Polizeipräsidiums begleiten jedes Auswärtsspiel des FC und kennen die polizeibekannten Anhänger sehr gut. Um gewalttätige Fußballchaoten aus den Stadion fernzuhalten, empfehlen Polizeiexperten in Sachen Fußballkriminalität dringend europaweite personalisierte Eintrittskarten. „Die Einführung dieser Tickets ist die große Angst der Hooligans“, betonte ein Polizist im Gespräch mit der Rundschau. Im Fall von Nizza müssten die Tickets allerdings auch am Eingang überprüft werden – diese Überprüfungen fanden nicht statt. Gegen personenbezogene Eintrittskarten gibt es schon lange Proteste aus Kreisen vieler Ultra-Gruppierungen.