Kommentar zur Gewalt in NizzaUnvorbereitet und fahrlässig
Gewalt hat im Fußball nichts zu suchen. Darüber darf es keine zwei Meinungen geben. Es ist nur ein Spiel, an dem sich die Menschen erfreuen sollen. Die meisten wollen auch gar nichts anderes, obwohl Fußball für sie als Fans unfassbare Bedeutung hat.Der fürchterliche Abend von Nizza hat aber schmerzhaft deutlich gemacht, dass es im Fußball eine gewaltbereite Minderheit gibt, die unvermittelt und rücksichtslos zuschlägt, wenn ihr danach ist. Momente, in denen die Grenze zwischen einfachem Spiel und gesellschaftlicher Problematik verschwimmt. Es ist höchste Zeit für praktikable Lösungen, um dem entschlossen und wirkungsvoll entgegenzutreten.
Der 1. FC Köln und Teile seiner Fanszene sind wiederkehrender Teil des Problems. Die Vorkommnisse in Nizza müssen als schwerer Rückschlag für den gerade in Gang gesetzten Dialog zwischen Clubführung und aktiver Fanszene gewertet werden. Es braucht mehr als die Zivilcourage, die die friedlichen FC-Anhänger in Nizza demonstriert haben. Der Teil der aktiven Fanszene, der sich zur gewaltfreien Unterstützung bekennt, muss sich klar positionieren und von denen distanzieren, die den Fußball mit ihren rücksichtslosen Neigungen nur kaputt machen. Eine zielführende Diskussion über personalisierte Tickets ist dabei dringend erforderlich.
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Mitursächlich für die Entfesselung der nackten Gewalt sind aber auch die unzureichenden Sicherheitsvorkehrungen rund um das Spiel. OGC Nizza hat aus finanziellen Erwägungen zunächst das Kartenkontingent für FC-Fans von 1800 auf 8000 erhöht, sich dann aber nicht um entsprechende Maßnahmen und Personal gekümmert. Ein grob fahrlässiges, unverantwortliches Vorgehen, das in den Untersuchungen der an den Sicherheitsgesprächen beteiligten UEFA eine große Rolle spielen sollte.