Der Südstadt-Klub holt bei der FC-Reserve ein 0:3 auf, verpasst am Ende den Siegtreffer knapp und ärgert sich über den Schiedsrichter.
RegionalligaFortuna Köln holt wieder ein 0:3 auf und ärgert sich dennoch
Kurz vor Ende der ersten Halbzeit hielt es Hanns-Jörg Westendorf nicht mehr aus auf seinem Sitzplatz auf der Haupttribüne des Franz-Kremer-Stadions. Diverse defensive Aussetzer seines SC Fortuna Köln. Fehlende Effizienz des Südstadt-Klubs. Schon wieder drei Gegentore. Und dazu noch fragwürdige Schiedsrichter-Entscheidungen.
Ursachen für den erhöhten Blutdruck des Vereinspräsidenten des SC Fortuna gab es reichlich, als er am eisigen Freitagabend beim Stand von 0:3 gegen die U21 des 1. FC Köln hinter die Trainerbänke lief und auch dort Mühe hatte, seinen Unmut in Zaum zu halten. Hätte Westendorf den weiteren Spielverlauf erahnen können, wäre es ihm womöglich leichter gefallen.
Fortuna Kölns Kapitän André Weis lobt die Moral der Mannschaft
Denn die Fortuna erkämpfte sich dank einer Kraft- und Willensleistung in der zweiten Halbzeit und einem Tor in der Nachspielzeit noch ein 3:3 und einen Punkt. Anschließend waren die Gesichter – auch das des Präsidenten – deutlich entspannter. Wenngleich der Südstadt-Klub zum dritten Mal in den vergangenen vier Spielen drei Tore kassiert hatte. „Wir haben heute Moral bewiesen. Das 1:3 gegen Rödinghausen letzte Woche war ein Tiefschlag. Aber das Spiel heute hat gezeigt, dass die Mannschaft intakt ist und Charakter hat“, resümierte Kapitän André Weis.
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Gegen Rödinghausen hatte es knapp 100 Sekunden gedauert, bis Fortunas Keeper zum ersten Mal bezwungen war. Am Freitagabend gelang Pierre Nadjombe bereits nach zehn Sekunden das 1:0 gegen schläfrige Gäste. Ein fragwürdiger Elfmeter, Justin Diehl war während eines Dribblings auf Jonas Scholz aufgelaufen, ermöglichte das 2:2.
Ärger bei Fortuna Köln über Schiedsrichter Tarik Damar
Schiedsrichter Tarik Damar aus Hürth hatte sofort auf den Punkt gezeigt und sich den Unmut der Gäste zugezogen. FC-Stürmer Daimon Downs traf souverän zum 2:0 (36.). „Er ist flink, das wissen wir. Aber, ich bleibe stehen und der Schiri sagt, dass ich ihn treffe, ich kann mich nicht in Luft auflösen“, klagte Verteidiger Scholz.
Die Fortuna war eigentlich ordentlich im Spiel, blieb im Abschluss aber harmlos. Anders die FC-Reserve: In der 39. Minute setzte Diehl erneut zum Dribbling an und ließ seine Gegenspieler dank viel Können und etwas Glück stehen – 3:0 (39.). Anders als gegen Rödinghausen entsprach das zwischenzeitliche Ergebnis im Derby jedoch nicht der Leistung der Fortuna.
Jonas Scholz gelingt in der Nachspielzeit der Ausgleich
Der Südstadt-Klub erholte sich erst Mitte der zweiten Halbzeit vom Schock des klaren Rückstandes, drehte dann aber in beeindruckender Manier auf. Joker Justin Breitfelder gelang nach Flanke von Stipe Batarilo das 1:3 (68.). Mittelfeldstratege Adrian Stanilewicz traf per abgefälschtem Schuss von der Strafraumkante zum 2:3 (87.) – und Abwehrmann Scholz glich in der Nachspielzeit im Anschluss an einen Freistoß per Kopf aus (90.+2).
Sekunden später hatte Leon Demaj sogar noch den Siegtreffer auf dem Fuß, sein strammer Schuss wurde jedoch von FC-Keeper Jonas Nickisch spektakulär entschärft. „Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll bei der Analyse des Spiels. Die erste Halbzeit war schlecht, das dürfen wir uns in der Form nicht erlauben. Wir können nicht jedes Mal einem 0:3-Rückstand hinterherlaufen. Am Ende gewinnen wir fast noch. Wir müssen mit dem Punkt zufrieden sein“, resümierte Scholz.