Am 13. Spieltag der Regionalliga West musste Fortuna Köln eine bittere 1:3-Niederlage gegen die U21 des SC Paderborn hinnehmen. Der Südstadt-Klub rutschte auf den fünften Tabellenplatz ab.

In den letzten Minuten des Spiels im Südstadion hatte Fortuna noch einmal Freistoß. Alle Spieler, einschließlich Torwart Felix Buer, standen im Strafraum. Unter lautstarker Anfeuerung der Fans segelte der Ball in den Sechzehner, wo Seymour Fünger per Kopf den Ball stark aufs Tor brachte – doch Paderborns Keeper Schulz parierte ebenso brillant. Im Gegenzug nutzte Paderborns Gleissner die entblößte Kölner Defensive und traf ins leere Tor zum 3:1-Endstand (90.+3.). „Der Ausgleichstreffer wäre nach der zweiten, schlechten Halbzeit irgendwo glücklich gewesen. Wir hatten das Glück da heute nicht auf unserer Seite. Das muss man sich erarbeiten, und das haben wir in der zweiten Halbzeit nicht gemacht“, resümierte Trainer Matthias Mink.

Fortuna Köln

Matthias Mink kritisiert Spielansetzung gegen Paderborn und beklagt Wettbewerbsverzerrung

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Dabei schien alles bereit für den vierten Sieg in Serie: strahlender Sonnenschein, warmes Wetter und ein mit 2448 Zuschauern gefülltes Südstadion. Mink änderte seine Startelf nur minimal im Vergleich zum vorherigen 3:1-Erfolg gegen Hohkeppel: Kapitän Dominik Ernst stand für Seymour Fünger in der Startelf. Nach einer wilden Anfangsphase, in der beide Teams in Führung hätten gehen können, beruhigte sich das Spiel im Laufe der ersten Halbzeit. Doch die Zollstocker hatten spielerische Vorteile, die sich auszahlten sollten. Der bis dahin glücklos agierende Hendrik Mittelstädt fasste sich aus 20 Metern ans Herz und traf per Distanzschuss ins flache Eck traumhaft zum 1:0 (33.).

Leistungsabfall bei Fortuna Köln in der zweiten Hälfte

Nach der Pause bot sich jedoch ein anderes Bild: Paderborn kam mit neuer Energie aus der Kabine. Zunächst musste Fortuna-Keeper Buer einen geschickten Schlenzer von Marco Pledl aus dem Winkel fischen (46.), bevor ein Flatterball, erneut von Pledl, das Lattenkreuz traf (55.). Fortuna ließ sich zunehmend in die eigene Hälfte drängen und fand offensiv kaum noch statt. Ballverluste, Unkonzentriertheit und Fehlpässe prägten das Spiel. „Man konnte schon erahnen, dass der Ausgleich fällt. Was mich exorbitant ärgert, sind die glasklaren Dinge. Das 1:1 müssen wir besser verteidigen. Wir hatten mehrfach die Möglichkeit zu klären, der Ball prallt da durch den Sechzehner. Das geht so nicht. Da müssten wir reifer sein“, kritisierte Mink.

Der verdiente Ausgleich fiel durch Mika Baur, der Buer per Flachschuss überwand (72.). Von da an überschlugen sich die Ereignisse: Erst bekam Paderborn einen Freistoß aus 20 Metern zentral vor dem Tor zugesprochen. Baur schoss schwach in die Tormitte, doch Schlussmann Buer, bis dahin der sichere Rückhalt, rutschte der haltbare Ball unglücklich zum 1:2 durch (82.). Zu allem Überfluss sah Adrian Stanilewicz für ein hartes Einsteigen gegen Martin Ens noch die Gelb-Rote Karte (84.). Das dritte Tor in der Nachspielzeit war die Strafe für eine schwache Leistung. „Ich habe keine Erklärung für die zweite Halbzeit. Wir haben stark nachgelassen, wir waren gar nicht da. Das darf uns nicht passieren“, resümierte Mittelstädt.

Besonders aufgrund der Niederlage von Tabellenführer SF Lotte gegen Düren muss sich die Fortuna ärgern, denn die Chance auf Platz eins war da. Am Dienstag geht es in der ersten Runde des Mittelrheinpokals gegen den Mittelrheinligisten FC Pesch (19.30 Uhr).

Fortuna Köln: Buer – Ernst (73. Fünger), Fischer, Pernot, Afamefuna – Eze (80. Orth), Stanilewicz – Budimbu (73. Biada), Matter (73. Sarpei), Batarilo – Mittelstädt (55. Mika). – Tore: 1:0 Mittelstädt (33.), 1:1 Baur (72.), 1:2 Baur (82.). 1:3 Gleissner (90.+3.). – Zuschauer: 2448. - Gelb-Rot: Stanilewicz (84.).