Köln – Den Kölner Haien bietet sich pünktlich zum Hauptrunden-Finale die zwischenzeitlich kaum noch für möglich gehaltene Chance, eine aus den Fugen geratene Saison halbwegs zu retten. Die Rechnung ist ebenso einfach wie kompliziert: Gewinnt die Mannschaft von Trainer Uwe Krupp am Freitag (19.30 Uhr) bei den Bietigheim Steelers sowie im abschließenden Heimspiel am Sonntag (14 Uhr/beide Magenta Sport) gegen den ERC Ingolstadt, hat sie sich doch noch in die Pre-Playoffs gerettet. „Jedes Spiel ist ein Endspiel“, schlussfolgert Krupp vor dem Abschluss der Hauptrunde, die aus KEC-Sicht einer rasanten Berg- und Talfahrt glich.
Die Kölner gehen das große Finale ungewohnt ausgeruht an. Seit dem 2:1-Sieg nach Verlängerung am 22. März in Augsburg verfolgte der zuvor durch die Enge des Spielplans stark belastete KEC vom Sofa aus, wie die Konkurrenten zunächst ungünstig, zuletzt aber doch sehr günstig für ihn spielten. „Klar ist, dass wir mit zwei Siegen unter die ersten Zehn rücken“, sagt Uwe Krupp, der jedoch auch darum weiß, wie schwierig zugleich dieses Unterfangen doch ist. „Welche Mannschaft holt in dieser Saisonphase so einfach mal sechs Punkte?“
Haien könnte im Sommer ein Umbruch bevorstehen
Der KEC-Coach sieht seine Mannschaft gerüstet, den Kampf gegen das dritte Verpassen der Playoffs in Folge zu gewinnen. „Die Mannschaft trainiert gut. Wir haben uns sehr fokussiert vorbereitet“, berichtet Krupp.
Blindenreportage bei Haie-Heimspielen
Als erster DEL-Club bieten die Kölner Haie bei ihren Heimspielen eine langfristige Blindenreportage an. Nach der Auftaktveranstaltung im Februar wird der Service beim Hauptrunden-Abschluss am Sonntag in der Lanxess Arena gegen den ERC Ingolstadt fortgesetzt. Damit unterstützt der KEC das Projekt „Blindenreportage im Großraum Köln für Sport, Kultur und Volksfeste“ der Football-in-your-life gGmbH. „Es ist für uns eine Herzensangelegenheit, dass wir auch Menschen mit Beeinträchtigungen am Haie-Erlebnis teilhaben lassen wollen“, erklärt Geschäftsführer Philipp Walter. (tca)
Allerdings ploppten immer wieder Wechselgerüchte auf, die darauf schließen lassen, dass den Haien im Sommer ein Umbruch bevorsteht. Colin Ugbekile und Marcel Müller werden mit Krefeld in Verbindung gebracht, Jon Matsumoto und Sebastian Uvira mit Schwenningen. Lucas Dumont soll bereits in Wolfsburg unterschrieben haben und Marcel Barinka in Berlin. Krupp schweigt zu diesen Meldungen. „Wenn ich mich dazu jetzt äußere, wäre das für die Konzentration auf das Hier und Jetzt nicht förderlich“, erklärt der 56-Jährige. Aus dem gleichen Grund gibt Krupp auch keine Auskunft darüber, ob Stürmer Jason Bast tatsächlich aus Mannheim zurückkehrt. „Wir haben jetzt alle Spieler hier bei uns – und die müssen ihren Job machen“, nimmt Krupp sein Team vor den alles entscheidenden Hauptrundenspielen Nummer 55 und 56 in die Pflicht.
Dass Marcel Barinka noch einen Beitrag leisten darf, gilt als unwahrscheinlich. Uwe Krupp attestiert dem tschechischen Sturm-Talent zwar eine „große Qualität“. Andererseits vertritt der KEC-Coach die Meinung, dass nicht Barinka seine Angriffsreihe getragen habe, sondern erfahrene Kollegen wie Jon Matsumoto. Zuletzt musste Barinka zumeist auf der Tribüne Platz nehmen, was Krupp mit der U23-Regelung begründet. „Da ist bei uns die Wahl oft auf defensivere Spieler wie Julian Chrobot oder Luis Üffing gefallen.“
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Zunächst gilt die Kölner Konzentration dem ersten Endspiel bei Aufsteiger Bietigheim. „Der Gegner hat große offensive Qualität“, warnt Krupp, der dem direkten Playoff-Konkurrenten „mannschaftliche Geschlossenheit“ entgegenstellen will.