Köln – Mit dem Gefühl, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, startet David McIntyre nach etwas mehr als zwei Trainingswochen bei den Kölner Haien in die heiße Phase der Deutschen Eishockey Liga (DEL). In den letzten 14 Spielen der Hauptrunde möchte der kanadische Neuzugang mit dem KEC die Trendwende schaffen und nach dem Absturz auf Rang zehn noch Playoffs spielen. „Die ersten Eindrücke waren sehr gut“, sagt der stürmende Linksschütze, der zum Einstand im Kreise der Mannschaft seinen 35. Geburtstag feierte, „ich habe eine großartige Gruppe von Jungs kennengelernt, die sich nicht zu sehr mit dem Problem beschäftigt, sondern fokussiert und detailliert zu Lösungen kommen will.“
David McIntyre erhält Vertrag bis Saisonende
Trotz der Tatsache, dass sein neues Team nach neun Niederlagen in Serie und 13 Pleiten aus den jüngsten 15 Spielen schon am Freitag (19.30 Uhr, Magenta Sport) gegen den EHC RB München dringend punkten muss, spürte der gute Schlittschuhläufer, der im Zentrum genauso spielen kann wie auf dem Flügel „keinen negativen Druck“. „Die Mannschaft hat bereits das nötige Potenzial gezeigt, um erfolgreich Playoffs zu spielen“, stellt er klar. Dabei sieht sich der dreifache Familienvater, der mit seiner Frau, zwei Söhnen und einer Tochter in einem Hotel außerhalb Kölns untergebracht ist, nicht als „großer Unterschied-Macher“. „Ich möchte meine Erfahrung einbringen und in der Defensive genauso Verantwortung übernehmen, wie beim Scoring in der Offensive.“
Genau deswegen verpflichteten Geschäftsführer Philipp Walter und Uwe Krupp den siebenfachen NHL-Spieler für die Minnesota Wild (ein Tor, ein Assist) nach und statteten ihn mit einem Vertrag bis Saisonende aus. „Bei meinem letzten Klub in Finnland hatten wir ein sehr junges Team“, spricht McIntyre über Saimaan Pallo, „da hätte es lange gedauert, bis wir wirklich erfolgreich geworden wären. So war der Wechsel eine gute Gelegenheit für SaiPa Geld zu sparen und für mich zu einem Playoff-Kandidaten nach Deutschland zu wechseln.“
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Damit diese Rechnung tatsächlich aufgehen kann, muss das Team von Uwe Krupp wieder zu alter Stärke gebracht werden. „Neben der tollen Organisation, der großen Fanbase und der Stadt, war auch Uwe als früherer, großer Spieler und erfahrener Coach ein Plus für Köln“, spricht McIntyre über seinen neuen Chef, dessen verlängerter Vertrag beim KEC jüngst ein positives Zeichen setzte. „Außerdem habe ich mit Landon Ferraro vor acht, neun Jahren in der AHL gespielt“, erinnert er sich an die gemeinsame Zeit bei den Grand Rapids Griffins 2013/14, „er hat mir nach meiner Unterschrift geschrieben. Wir freuen uns auf das Wiedersehen, wenn er von Olympia aus Peking zurück ist.“
Jonas Holøs fehlt weiterhin
Ob Moritz Müller rechtzeitig zum München-Spiel aus China zurückkehren wird, ist fraglich. Nach dem DEB-Aus bei Olympia ist mit dem Kapitän wohl eher im Sonntagsspiel gegen Iserlohn zu rechnen. In der Verteidigung fehlt der noch nicht lizensierte Jonas Holøs nach seiner Knieverletzung weiterhin. Dafür kehrte Colin Ugbekile zurück und auch Lucas Dumont ist als Zwei-Wege-Stürmer wieder eine Option.
„Die Pause kam genau zur richtigen Zeit“, glaubt Routinier McIntyre nicht nur an sich selbst, sondern auch an die aus der Corona-Quarantäne befreiten Jon Matsumoto, Mark Olver oder Alexander Oblinger. Vor mindestens 4000 Zuschauern in der Lanxess-Arena soll sein Debüt gegen die ebenfalls verunsicherten Münchner (1:3 gegen Berlin und 0:2 gegen Straubing) am besten gleich die ersten Punkte bringen. „Es geht darum, mit den richtigen Jungs, die richtigen Spielzüge aufs Eis zu bringen. Dann kommt das Momentum auch wieder auf unsere Seite“, erklärte derNeuzugang.