Köln – Die unangenehme Wahrheit für die Kölner Haie lässt sich leicht an der Tabelle der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ablesen. Dort rangiert der achtfache deutsche Meister auf Platz zehn. Ein Platz, der auf den ersten Blick die Hoffnungen schürt, dass die Haie erstmals seit zwei Jahren wieder an den Playoffs teilnehmen dürfen. Der zweite und dritte Blick beinhalten aber auch die Information, dass es bei 14 noch ausstehenden Spielen für den KEC nicht reichen könnte und sogar der zu dieser Saison wiedereingeführte Abstieg ein Thema werden kann.
Drei Spiele bei Olympia
Grund dafür ist auch, dass das Team von Chefcoach Uwe Krupp bereits 42 seiner 56 Hauptrundenspiele absolviert hat, während die Konkurrenz bis zu neun Partien weniger ausgetragen hat. Da in der von Corona geprägten DEL-Spielzeit 2021/22 am Ende der Koeffizient aus gespielten Partien und Punkten über das Ranking entscheidend, könnten sich die vielen abgesagten Partien von Team wie Iserlohn, Augsburg, Straubing oder Bietigheim zum Nachteil für die Kölner auswirken.
4000 Zuschauer
Die Kölner Haie dürfen bei aktuellem Stand der bundesweiten Corona-Schutzmaßnahmen zu ihrem nächsten Heimspiel am 18. Februar gegen RB München 4000 Zuschauer in die LanxessArena lassen. Dies ist die Höchstgrenze für Indoor-Großveranstaltungen. Der KEC hofft allerdings , dass durch die nächsten Beratungen von Bund und Ländern am 9. Februar bis zum München-Spiel eine weitere Steigerung der Zuschauerzahlen auf bis zu 10 000 möglich wird. (sam)
Für Uwe Krupp ist alles andere als die Qualifikation seiner Haie für die Playoffs trotz allem kein Thema – also auch nicht die Farce um die ausgefallenen Partien der Konkurrenz. Der erfahrene Coach führt gute Argumente für seine Überzeugung an. „Wir hatten ab Mitte Dezember arg mit Coronafällen und Verletzungen zu kämpfen. Also genau in der Phase, in der wir 15 Spiele in 30 Tagen absolviert haben. Wir hatten zeitweise bis zu acht Spieler in Quarantäne. Die Jungs durften 14 Tage nicht aus ihren Wohnungen raus “, rechnete er vor.
Neun Niederlagen in Serie schmerzen
Nur zwei Siege gab es in dieser Zeit für den KEC, zuletzt setzte es sogar neun Niederlagen in Serie. Die Haie waren permanent ersatzgeschwächt. Zudem war wochenlang kein geregelter Trainingsbetrieb möglich. Krupp setzt seine Hoffnungen deshalb in die laufende Olympiapause. Sein Team hat am Montag das Training wieder aufgenommen: „Der Hauptfaktor für uns ist, dass wir endlich wieder einigermaßen komplett sind und die elf Tage bis zum ersten Spiel gegen München nutzen können, um in einen geregelten Trainingsbetrieb zu kommen“, sagte der 56-Jährige. Sicher ist, dass Lucas Dumont und Colin Ugbekile nach Verletzungen zurückgekehrt sind und Alex Roach nach privaten Angelegenheiten in seiner Heimat Kanada auch wieder zur Verfügung steht. Ferner haben Jon Matsumoto und Mark Olver die Quarantäne verlassen dürfen. Mit dem gerade 35 Jahre alt gewordenen David McIntyre vermeldeten die Haie zudem einen erfahrenen Neuzugang in der Offensive.
Hoffnung um Jonas Holös
Neue Hoffnung gibt es außerdem bei Jonas Holös. Der Kapitän der norwegischen Nationalmannschaft fällt als Neuzugang seit Saisonbeginn nach einem in der Vorbereitung erlittenen Knorpelschaden im Knie aus. In dieser Woche soll der Verteidiger aber nun das Training in Köln wieder aufnehmen.
So fehlen Uwe Krupp nur die Olympiafahrer Moritz Müller (Deutschland), Landon Ferraro und Justin Pogge (beide Team Kanada). „Niemand war zufrieden mit dem letzten Monat vor der Pause. Ich bin mir sicher das wir mit personeller Stabilität und mit etwas Zeit für Training, gut und stabil aus der Olympia-Pause kommen werden. Es sind noch 14 Spiele, in denen 42 Punkte zu vergeben sind“, zeigte sich Uwe Krupp optimistisch, dass die DEL-Tabelle am Ende der Hauptrunde ein angenehmes Bild für die Haie zeigt.