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„Vor Olympia down“Kölner Haie kassieren neunte Niederlage in Folge – Was ist los?

Lesezeit 3 Minuten

Nach Corona-Infektion zurück hinter der Bande: Kölner-Haie-Trainer Uwe Krupp.

Köln – Auch mit einwöchiger Vorbereitungszeit haben die Kölner Haie den Bock nicht umstoßen können. Eine Woche lang hatten sie sich auf eine mögliche Derby-Revanche in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) vorbereitet. Nach dem 0:3 im Heimspiel gegen die Düsseldorfer EG folgte am Sonntag im PSD Bank Dome dann aber das ernüchternde 1:2 trotz 1:0-Führung. Die neunte Niederlage in Folge ließ Trainer Uwe Krupp und Kapitän Moritz Müller einmal mehr frustriert, aber nicht ratlos zurück.

Kölner Haie verlieren gegen Düsseldorf: „Oft zu spät“

Der von Corona genesene Coach und sein zum deutschen Olympia-Team nach Peking abgeordneter Kapitän wussten ziemlich genau, warum der aktuelle Tabellenzehnte seine Krise nicht beenden konnte. „Das Spiel war lange auf Messers Schneide und wir schießen uns dann wieder in den eigenen Fuß, indem wir zum falschen Zeitpunkt Strafen nehmen“, legte Müller den Finger in die Wunde und versuchte zu erklären, warum der KEC diese Baustelle trotz deutlicher interner Kommunikation nicht geschlossen bekommt. „Wir wollen dann noch mehr und noch härter arbeiten und kommen oft einen Schritt zu spät und rasen irgendwo rein. Das hat Düsseldorf viel cleverer gemacht.“

Tatsächlich muteten die meisten der sieben Kölner Strafen übermotiviert und unnötig an. In Führung liegend erwies etwa Stürmer Andreas Thuresson den Haien einen Bärendienst. Erst kassierte der schwedische Routinier für einen Stockschlag zwei Minuten und dann wegen Beinstellens. Die zweite Strafe war eine zu viel, weil zeitgleich auch Pascal Zerressen auf der Bank saß.

Im Drei-gegen-Fünf übersah das Kölner Special-Team Stephen MacAulay am langen Pfosten. Weil der Düsseldorfer freistehend das 1:1 markiert hatte, platzte Justin Pogge der Kragen. Zuvor hatte der mitspielende kanadische Goalie mit seinem dritten Saison-Assist nämlich gedankenschnell die Führung von Marcel Müller eingeleitet und mit mehreren Paraden auch die eigene Null gehalten. Dann zertrümmerte er erst seinen Schläger auf der Torlatte und attackierte schließlich auch noch Düsseldorfs Carter Proft.

Kölner Haie wegen Strafen mehrfach in Unterzahl

Bei Kölns Goalie saß der Frust Mitte des zweiten Drittels besonders tief. Für seinen unsportlichen Check kassierte Pogge, der im Gegensatz zu seinem stürmenden Landsmann Landon Ferraro noch keine Zusage für Kanadas Olympia-Team erhalten hat, zwei Minuten. Da auch Quinton Howden eine Strafe genommen hatte, fiel der zweite Gegentreffer durch Paul Bittner abermals in Unterzahl.

Alle Versuche, diese Rückschläge nochmals zu korrigieren, waren für den KEC im Schlussdrittel vergebens. So mussten sich die Kölner die nächste selbst verschuldete Niederlage eingestehen und waren sich in einer Sache einig: „Vor Olympia sind wir jetzt down“, gestand Moritz Müller, der nicht nur als Nationalmannschafts-Kapitän nach China reisen wird, sondern auch als deutscher Fackelträger für die Eröffnungs-Zeremonie zur Wahl steht. „Wir müssen jetzt versuchen den Kopf freizubekommen und besser aus der Pause rauszukommen“, forderte er.

Topscorer und Verteidiger kehren ins Haie-Team zurück

Auch für Uwe Krupp kommt die DEL-freie Zeit bis zum Heimspiel gegen den EHC München am 18. Februar gelegen. „Nach der Pause haben wir hoffentlich wieder einen kompletten Kader, mit dem wir dann in die letzten 13 Spiele gehen“, meinte der Haie-Coach. Mit Ausnahme von Landon Ferraro war in Düsseldorf kein Kölner Spieler aus der Quarantäne zurückgekehrt.

Dass in knapp vier Wochen sowohl Topscorer Jon Matsumoto, Mark Olver und Lucas Dumont im Sturm, als auch die Verteidiger Alex Roach und Colin Ugbekile zurückkehren könnten, sorgt für etwas Zuversicht.