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Neuer Stürmer kommt nach KölnKölner Haie setzen in der Not ein Zeichen

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David McIntyre ging in der vergangenen Saison für den EC Salzburg auf Torejagd.

Köln – Bei der Suche nach einem Ausweg aus der Krise haben die Kölner Haie personelle Verstärkung an Land gezogen. David McIntyre (34) soll dem KEC helfen, die anhaltende Talfahrt in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zu beenden. Der kanadische Sturm-Routinier wechselt vom finnischen Erstligisten SaiPa an den Rhein und erhält einen Vertrag bis zum Ende der laufenden Spielzeit. „Wir freuen uns über die Verpflichtung von David McIntyre. Er kommt mit einiger Erfahrung von europäischen Top-Ligen zu uns und wird unserem Kader mehr Tiefe und Qualität in dieser Phase der Saison geben“, erklärt der Kölner Trainer Uwe Krupp.

KEC ist komplett aus der Spur

Die Lage ist schließlich ernst. Nach einem guten Saisonstart sind die personell arg gebeutelten Haie komplett aus der Spur geraten. Die jüngsten neun Spiele gingen allesamt verloren, der letzte Sieg datiert vom 26. Dezember. Zuletzt setzte es in 17 Spielen sogar 15 Pleiten. Die dramatische Niederlagenserie hatte zur Folge, dass der KEC aus den direkten Playoff-Plätzen bis auf Rang zehn stürzte, der am Ende der Hauptrunde gerade noch eben für die Pre-Playoff-Teilnahme reichen würde. Die Endrunde zu erreichen, ist für die Kölner nach zwei verpassten Playoff-Qualifikationen in Folge auch wirtschaftlich von elementarer Bedeutung. Allerdings muss das einstige Schwergewicht der DEL aufpassen, nicht komplett durchgereicht zu werden. Der Vorsprung auf die beiden Abstiegsplätze beträgt bei zwei mehr absolvierten Partien überschaubare acht Punkte.

Gesellschafter ermöglichen Finanzierung des Transfers

Eine von mehreren Baustellen im Team ist der Angriff, dem in den sieben Spielen im neuen Jahr magere neun Tore gelangen. David McIntyre soll bei der Behebung der Sturmflaute unterstützen. Der Linksschütze kommt mit der Erfahrung von sieben NHL-Spielen (ein Tor, eine Vorlage) für die Minnesota Wild und rund 300 Einsätzen in der AHL, der zweithöchsten nordamerikanischen Spielklasse. Europa-Erfahrung sammelte er ab 2014 zunächst in der finnischen „Liiga“ bei SaiPa (119 Spiele, 97 Punkte), dann für fünf Jahre in der Schweiz beim EV Zug und HC Lugano (193 Spiele, 156 Punkte). In der Saison 2020/21 lief der Mittelstürmer für den EC Salzburg in der ICEHL auf (41 Spiele, 19 Punkte), ehe es ihn im vergangenen Sommer zurück zu SaiPa nach Finnland zog (37 Spiele, 13 Punkte).

„Ich freue mich, ein Teil der Haie zu werden. Das Team hat in dieser Saison bereits das nötige Potenzial gezeigt, um erfolgreiche Playoffs zu spielen. Ich will alles Nötige dafür tun, dass uns das gelingt“, betont der 1,83 Meter große und 88 Kilo schwere Center. McIntyre, der bei den Haien die Rückennummer 26 tragen wird, fügt hinzu: „Ich freue mich auf laute Fans und gemeinsam mit meiner Familie auf eine wunderschöne Stadt.“

Finanzen in der Corona-Lage weiter prekär

Doch laut war es in den deutschen Eishallen zuletzt kaum noch. Die neuerlichen Zuschauerbeschränkungen haben die ohnehin angespannte finanzielle Lage des KEC weiter zugespitzt. Dass der Club nun trotzdem auf dem Transfermarkt aktiv werden konnte, ist ein Verdienst seiner Gesellschafter, die kurzfristig die Geldschatulle öffneten. „Wir bedanken uns bei unseren Gesellschaftern für die Unterstützung bei unserem Vorhaben, während einer wirtschaftlich schwierigen Situation einen Playoff-Platz zu festigen und die Distanz zu einem Abstiegsplatz zu halten“, teilten die Haie mit.

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Deren Geschäftsführer Philipp Walter beschreibt die Situation als „sportlich und finanziell sehr kompliziert. Wir wollen unser Team – und damit dem gesamten Club – helfen. Deshalb diese Verpflichtung bis Ende der Saison. Wir sind sehr dankbar, dass die eher unkonventionelle Art des wirtschaftlichen Ermöglichens geglückt ist.“

Im Gegenzug steht Andrej Bires (28) nicht mehr im Haie-Kader. Der erst im Sommer von den Nürnberg Ice Tigers gekommene Angreifer wird an Kooperationspartner EC Bad Nauheim in die DEL2 abgegeben. Bires brachte es in 19 Partien auf vier Assists.