„Wichtiger Baustein“Kölner Haie verlängern mit Uwe Krupp langfristig
Köln – Es gibt Momente in der Historie eines Proficlubs, in denen Zeitpunkt und Inhalt einer öffentlichen Bekanntmachung von gleich großer Bedeutung sind. Als die Kölner Haie am Dienstag vermeldeten, dass sie den Vertrag mit ihrem Cheftrainer Uwe Krupp langfristig verlängert haben, kam dies zwar wenig überraschend, entfaltete aber dennoch sofort ungeheure Wucht. In einem Moment, in dem der achtfache deutsche Eishockeymeister durch zwei Jahre Corona finanziell wie sportlich mit dem Rücken zur Wand steht, ist die weitere Zusammenarbeit mit dem ersten deutschen Stanley-Cup-Gewinner ein Bekenntnis, ein Vertrauensbeweis und ein Signal, das in einer der schwersten Stunde des Clubs Aufbruchstimmung erzeugt.
Krupp soll den KEC kurzfristig stabilisieren und trotz zuletzt neun Niederlagen in Folge in die Playoffs der Saison 2021/22. Der 56-Jährige soll seinen Heimatclub zudem langfristig wieder zu einem Top-Standort der Deutschen Eishockey Liga formen. „Uwe Krupp passt zu unserem Konzept“, erklärte Geschäftsführer Philipp Walter, „er identifiziert sich mit dem Plan, den wir beim KEC haben. Seine Kompetenz, seine Führungsstärke, sein Ehrgeiz und seine persönliche Bindung zu Club und Stadt machen ihn zu einem wichtigen Baustein für uns.“
An alte Erfolge anknüpfen
Walter hatte als damaliger Pressesprecher der Haie im Oktober 2014 miterlebt, wie die Gesellschafter Krupp nach zwei Vizemeisterschaften vom Hof jagten. Damals genügten sieben Niederlagen zu Saisonbeginn, um dem verdienten Trainer das Vertrauen zu entziehen und den Traditionsclub in seinen Grundfesten zu erschüttern.
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Walter holte Krupp dann an Rosenmontag 2020 nach Zwischenstationen in Berlin und Prag zurück. Der Geschäftsführer hatte viel vor mit der Club-Ikone und dessen Leidenschaft für Eishockey und die Haie. „Jeder weiß, dass es eine Ehre für mich ist, hier in Köln zu arbeiten. Ich freue mich über die Vertragsverlängerung und werde alles dafür tun, um das Vertrauen, das man mir entgegenbringt, zurückzugeben“, sagte Krupp. Sein Ziel, den KEC wie zwischen 2011 und 2014 zurück an die nationale Spitze zu führen, verfolgte er vom ersten Moment seiner Rückkehr an konsequent. Allein mit dem Virus hatte er nicht gerechnet. „Seit ich vor zwei Jahren wieder bei den Haien angefangen habe, manövrieren wir uns durch eine für das Eishockey, aber insbesondere für unseren Verein, schwierige Zeit. Wir haben uns kurz- und langfristige Ziele gesetzt und wir arbeiten hart daran, diese zu erreichen.“
Die Haie und allen voran Philipp Walter haben die Haie in der Pandemie über Wasser gehalten, obwohl der Club 80 Prozent seines Umsatzes über die Zuschauer am Spieltag generiert. Einnahmen, die bei den Geisterspielen in der riesigen LanxessArena einfach weggefallen sind. Der KEC ist in den vergangenen zwei Jahren immer mal wieder untergegangen, aber auch immer wieder aufgetaucht.
Die Haie wollen sich deshalb auch von der jüngsten Erfolglosigkeit und dem Absturz von Tabellenplatz vier auf Rang zehn nicht unterkriegen lassen und ab dem kommenden Freitag und dem Heimspiel gegen RB München wieder voll angreifen. „Wir sind fest entschlossen, gestärkt aus der Spielpause herauszukommen. Unsere Mannschaft konnte nach langer Zeit wieder regelmäßig und strukturiert trainieren“, gab der Club am Dienstag neben der Vertragsverlängerung mit Uwe Krupp bekannt, dass er unbedingt in die Playoffs will.