Köln – Am Ende des Abends fiel das Fazit aus Sicht der Kölner Haie gleich doppelt schmerzhaft aus. Die Mannschaft von Trainer Uwe Krupp hatte nicht nur ihr Heimspiel gegen die Grizzlys Wolfsburg vor der Saison-Rekordkulisse von 15 826 Zuschauern mit 2:3 (1:0, 0:1, 1:1, 0:1) nach Verlängerung verloren, sondern obendrein auch einen weiteren Stürmer.
Mark Olver war nach einem Check von Björn Krupp früh aus der Partie geschieden. „Ich wollte ihn nicht verletzen“, beteuerte der Sohn des KEC-Trainers hinterher. Sein Vater zeigte sich trotz der bereits dritten Niederlage in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) in Folge versöhnlich gestimmt: „Es war eine gute Mannschaftsleistung. Wir hatten nicht das nötige Glück“, resümierte Uwe Krupp.
Zweimalige Führung verspielt
Obwohl der KEC unter anderem auf seinen Topscorer Andreas Thuresson verzichten musste, legte er ein dominantes Auftaktdrittel hin, das bereits in der zweiten Minute mit dem Führungstor belohnt wurde. Als sich die Haie in der gegnerischen Zone festgebissen hatten, spielte Moritz Müller einen Rückpass zum Bullykreis. Carter Proft zog ab und traf genau unter das Gestänge. Die Kölner blieben am Drücker, verpassten es aber nachzulegen. Spätestens als Nick Baptiste und Nick Bailen in Überzahl beste Möglichkeiten vergaben (20.), hätte es 2:0 stehen müssen.
Getrübt wurde der erfreuliche Kölner Gesamteindruck des ersten Abschnitts durch die Verletzung von Mark Olver, der nach einem Check von Björn Krupp gegen die Bande prallte und gestützt vom Eis humpelte (13.). „Ich wollte ihn gegen die Bande drücken, dabei hat er das Gleichgewicht verloren“, schilderte Krupp den Aufreger des Spiels aus seiner Sicht. Zum zweiten Drittel versuchte es Olver zwar noch einmal, doch letztendlich erwies sich die Hüftprellung als zu schmerzhaft (23.). Der Sohn des Haie-Trainers war überraschend ohne Strafe davongekommen und fortan die Reizfigur des Abends. Acht Minuten nach Wiederbeginn kam es zur Revanche. Carter Proft schnappte sich den früheren Haie-Profi und prügelte ihn unter dem Jubel der Zuschauer zu Boden.
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Zu diesem Zeitpunkt stand es 1:1. Nachdem Maximilian Glötzl und Zach Sill die Scheibe hinter dem eigenen Gehäuse nicht unter Kontrolle gebracht hatten, setzte Nolan Zajac das Spielgerät ins kurze Eck (26.). Danach war Wolfsburg das bessere Team. Mirko Pantkowski und der Pfosten (Spencer Machacek/37.) verhinderten einen Rückstand der Kölner, die nach Olvers Aus in veränderter Reihenkonstellation erst einmal den Schwung verloren hatten. Die zweite Pause kam den Gastgebern sehr gelegen. Als es weiterging, hatten sie ihren Rhythmus aus dem ersten Drittel wiedergefunden und zur erneuten schnellen Führung vorgelegt.
Nick Baptiste stocherte den Puck am Ende eines Konters zum 2:1 ins Netz (43.). Die Kölner ließen wenig zu, mussten kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit aber doch noch das 2:2 hinnehmen. Ausgerechnet durch einen Fernschuss von Björn Krupp, der die Scheibe eigentlich schon verloren hatte (57). Auch in der Verlängerung schlugen die Grizzlys spät zu. 43 Sekunden vor Ablauf der Spielzeit traf der freigespielte Darren Archibald zum Gästesieg.
Kölner Haie: Pantkowski; Bailen, Austin; Roach, Müller; Sennhenn, Dietz; Glötzl; Baptiste, Aubry, Kammerer; Bast, McIntyre, Olver; Oblinger, Sill, Proft; Chrobot, Matsumoto, Steck. - SR.: Ansons/MacFarlane. - Zuschauer: 15826. - Tore: 1:0 Proft (2:00/Müller, Oblinger), 1:1 Zajac (25:19), 2:1 Baptiste (42:45/Kammerer, Aubry), 2:2 Krupp (56:21), 2:3 Archibald (64:17). - Strafminuten: Köln 9; Wolfsburg 9.