Köln – Not macht bekanntlich erfinderisch. Eine Tugend, auf die die Kölner Haie in der Saison 2022/23 besonders stark angewiesen sind. Schließlich meint es der diesjährige Heimspielplan nicht gut mit dem KEC, der die Terminengpässe der Lanxess Arena nach zwei ausgefallenen Veranstaltungsspielzeiten deutlich zu spüren bekommt. Die klassischen Eishockey-Termine am Freitag und Sonntag sind rar gesät, stattdessen muss der achtfache Meister oftmals unter der Woche ran.
So wie am Mittwoch (19.30 Uhr, Magenta Sport), wenn die Mannschaft von Trainer Uwe Krupp die Grizzlys Wolfsburg empfängt. Der Achtelfinalist der Champions Hockey League zählt sportlich zwar zu den stärksten Vertretern, die die Deutsche Eishockey Liga (DEL) zu bieten hat. Auf der anderen Seite ist der Club aus der Autostadt nicht als Zuschauermagnet bekannt.
KEC rechnet mit 15.000 Zuschauern
Deshalb haben die Haie ihren treuesten Fans ein Angebot unterbreitet. Die rund 5000 Dauerkarten-Inhaber konnten für die Partie je zwei kostenfreie Tickets erhalten. Die Aktion ist auf regen Zuspruch gestoßen: Der KEC rechnet mit 15.000 Zuschauern, die zu weiteren Besuchen animiert werden sollen. Bislang ist es den Haien jedenfalls gut gelungen, auf heimischem Eis Werbung in eigener Sache zu betreiben. Aus den ersten fünf Auftritten vor eigenem Publikum gingen die Kölner viermal als Sieger hervor. Im Schnitt waren 12 100 Fans dabei. Damit führt der KEC die Zuschauer-Tabelle der DEL an. Nach vier Heimsiegen zum Start musste sich Uwe Krupps Team zuletzt jedoch den Eisbären Berlin mit 3:7 geschlagen geben. Es folgte eine 2:4-Niederlage bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven, weshalb der KEC im bereits zweiten Saison-Heimspiel gegen Wolfsburg durchaus unter Zugzwang steht. Die Niedersachsen, die im ersten Duell in Köln mit 2:3 nach Verlängerung unterlegen waren, reisen mit einer umgekehrten Ausgangslage an. Das wilde 5:7 gegen Bremerhaven beendete eine kleine Serie von drei Siegen in Folge.
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Für die Haie stehen am Mittwoch zwei Aufgaben im Vordergrund. Nach elf Gegentoren in den jüngsten zwei Partien muss der KEC zur nötigen Defensiv-Stabilität zurückfinden. Voraussetzung dafür ist, dass die Mannschaft disziplinierter agiert. Mit 139 Strafminuten haben die Haie die zweitmeisten Hinausstellungen der Liga kassiert.
Der Kölner Kapitän Moritz Müller stellt sich auf ein hartes Stück Arbeit ein: „In den vergangenen Jahren waren die Spiele gegen Wolfsburg immer sehr eng. Das erwarten wir auch am Mittwoch.“ Grizzly-Coach Mike Stewart zeigt bei der Rückkehr an seine ehemalige Wirkungsstätte ebenfalls großen Respekt: „Die Haie haben enorme Qualität in der Offensive. Wenn wir da nicht wach und zu 100 Prozent fokussiert sind, wird es direkt brandgefährlich.“