Die Mannheimer sind durch den Erfolg neuer Tabellenführer der DEL. Die Kölner konnten drei Führungen nicht ins Ziel bringen.
„Hart, das Spiel zu verlieren“Kölner Haie ziehen beim 3:4 gegen Adler Mannheim den Kürzeren
„Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey“, schallte es am Samstagabend durch die Lanxess-Arena. Allerdings sangen nicht die Fans der Kölner Haie vom Unter- sondern die Anhänger der Adler Mannheim vom Oberrang. Nach dem 3:4 (2:2,0:0,1:2) wusste der KEC zwar, dass er gegen die besten Mannschaften der Deutschen Eishockey Liga (DEL) mithalten kann, stand aber erstmals mit leeren Händen da. „Es ist hart dieses Spiel zu verlieren“, ärgerte sich Nick Bailen.
Der Topverteidiger hatte zwar eine gute Partie seines Teams gesehen, aber in den entscheidenden Phasen den Killerinstinkt vermisst. „Wir hatten die Chancen zu treffen“, gab er zu bedenken. So musste seine Mannschaft die Tabellenführung an die Gäste aus der Kurpfalz abgeben.
Kölner Haie verlieren gegen Mannheim: traumhafte 1:0-Führung hält nicht lange
Dabei waren die Hausherren vor 16 814 Zuschauern in Deutz fulminant gestartet. Keine viereinhalb Minuten waren gespielt, als Justin Schütz früh störte, sodass Gregor MacLeod an die Scheibe kam. Dieser bewies seinen 360-Grad-Blick, indem er mit der Rückhand, „No Look“ für Alexandre Grenier ablegte. Der Rest war Jubel über das schönste Tor der bisherigen Saison (5.).
Alles zum Thema Deutsche Eishockey Liga
- Deutsche Eishockey Liga Kölner Haie beißen sich die Zähne aus
- Deutsche Eishockey Liga Kölner Haie verlieren Nationalspieler
- Kölner Haie Jalonens Team spielt seriös und zielführend
- Deutsche Eishockey Liga Kölner Haie feiern knappen Heimsieg gegen Wolfsburg
- Deutsche Eishockey Liga Kölner Haie könnten Extrapunkt-Fluch nicht ablegen
- Deutsche Eishockey Liga Kölner Haie wollen die Sorgen der Düsseldorfer EG vergrößern
- Deutsche Eishockey Liga Den Kölner Haien liegt die Verlängerung nicht
Die Euphorie verflog aber schnell, weil sich die Hausherren den ersten Gegentreffer in Überzahl einfingen. Beim 1:1 hielt Tyler Gaudet den Schläger in einen Schuss von Korbinian Holzer und ließ dem ins Tor zurückgekehrten Mirko Pantkowski keine Chance (10.). Dass sie dieses Prinzip des Tore-Schießens ebenfalls beherrschen, zeigten Andrej Sustr und Andreas Thuresson wenig später beim 2:1 (14.). 1,5 Sekunden vor der ersten Sirene war die zweite Führung dahin. Kris Bennett schnappte sich einen Rebound zum 2:2 (20.).
Dem temporeichen und hochklassigen ersten Abschnitt ließen beide Teams ein ebenso intensives Mitteldrittel folgen. In Gleichzahl hatte Mannheim mehr vom Spiel und die Haie das bessere Schussverhältnis. Wie schon bei der ersten Saisonniederlage im vorherigen Heimspiel gegen Düsseldorf verpassten es die Kölner in ein- und sogar zweifacher Überzahl außer Druck auch etwas Zählbares abzuschöpfen.
Umgekehrt konnten die Adler dank ihres starken Unterzahlspiels mit einem Unentschieden in die finale Phase gehen. Auch dort produzierten sie weiter munter Strafminuten, glänzten aber mit den defensiven Specialteams. Für die Haie wurde das Überzahlspiel langsam aber sicher zur Kopfsache. Felix Brückmann trieb Maximilian Kammerer etwa mit einer guten Reaktion im siebten Powerplay zur Verzweiflung (50.).
Für das 3:2 musste also wieder die Reihe mit Grenier, MacLeod und Schütz richten. In dieser Reihenfolge spielte das Trio einen Konter gegen zwei Mannheimer aus und Schütz vollstreckte (54.). Wie gefährlich der Playoff-Wiedersacher aus der Vorsaison, der vor fünf Monaten für das Viertelfinal-Aus des KEC gesorgt hatte, ist, zeigte sich in der Schlussphase. Mit viel Eis vor sich verwandelte Bennett frei vor Pantkowski zum 3:3 (56.).
Dann schnürte Mannheims kanadischer Neuzugang den Hattrick, weil er nach Gaudets Zuspiel am langen Pfosten viel Platz hatte (57.) Das 3:4 bedeutete die Entscheidung, weil Bailen und Co. in der Schlussphase zwei Strafen nahmen und nicht mehr ausgleichen konnten.
Köln: Pant-kowski; Sennhenn, Austin; Bailen, Müller; Sustr, Glötzl; Hänelt; Schütz, MacLeod, Grenier; Kammerer, Aubry, Thuresson; Storm, Wohlgemuth, Proft; Lindner, McIntyre, Bast. SR.: Schrader/Kopitz. Zuschauer: 16 814.
Tore: 1:0 Grenier (4:28/MacLeod, Schütz), 1:1 Gaudet (9:10/SHD), 2:1 Thuresson (13:49/Sustr, Kammerer), 2:2 Bennett (19:58), 3:2 Schütz (53:11/Grenier, MacLeod), 3:3 Bennett (55:44), 3:4 Bennett (56:54).
Strafminuten: Köln 8, Mannheim 14.