Maxi Kammerer ist derzeit kaum zu bremsen. Nach 31 Spielen hat der Nationalspieler der Kölner Haie bereits 32 Scorerpunkte gesammelt - so viele wie noch nie in sieben Jahren DEL. Im letzten Heimspiel des Jahres am Mittwoch gegen Straubing sollen weitere Zähler dazukommen.
Kölner HaieTorjäger Maxi Kammerer so treffsicher wie noch nie
Torjäger zeichnen sich dadurch aus, dass sie über ein feines Gespür für Situationen verfügen. Maxi Kammerer ist einer von ihnen. Der Angreifer der Kölner Haie hat diesen Instinkt, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Als sich der Wolfsburger Verteidiger Jordan Murray im Spielaufbau zu einem Querpass entschloss, spritzte Kammerer dazwischen, lief alleine auf das Gehäuse der Grizzlys zu und vollstreckte.
„Gewusst habe ich es natürlich nicht. Aber ich habe gehofft, dass er die Scheibe querlegt. Dass sie dann genauso vor den Schläger kommt, war natürlich schön“, kommentierte Kammerer den erstmaligen Führungstreffer zum 4:3, den er als „extrem wichtig für uns“ einstufte. Bedeutete er nach anfänglichem 1:3-Rückstand (23.) doch die Wende zum späteren 5:3-Sieg bei einem Rivalen im Kampf um die Playoff-Viertelfinalplätze.
Auch für Kammerer selbst war es kein Tor wie jedes andere. Mit nunmehr 17 Saisontreffern schob er sich an die Spitze der Torjägerliste der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Der ehemalige Düsseldorfer befindet sich in seiner zweiten Saison bei den Haien in bestechender Verfassung. Nach nur 31 Partien hat er bereits acht Zähler mehr auf dem Konto als am Hauptrundenende der vergangenen Spielzeit (24). Und damit so viele wie in noch keiner seiner sieben DEL-Spielzeiten.
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Überhaupt hatte die Kölner Paradereihe um die beiden Flügelstürmer Kammerer (26 Jahre) und Andreas Thuresson (35) sowie Center Louis-Marc Aubry (31) einmal mehr maßgeblichen Anteil daran, dass der KEC den Rückstand auf die Top Sechs bei zwei weniger absolvierten Begegnungen auf sechs Punkte verkürzen konnte.
Kammerer überzeugte in Wolfsburg nicht nur als Doppeltorschütze (1:1/11., 4:3/46.). Er leitete mit seinem 15. Saisonassist auch die Entscheidung ein, als Thuresson in letzter Minute per Weitschuss ins verwaiste Wolfsburger Gehäuse traf. Der körperlich robuste Schwede steht damit bei 34 Scorerpunkten (14 Tore, 20 Vorlagen). Lediglich Mannheims Matthias Plachta weist einen noch besseren Wert vor (35).
Torwart Oleg Shilin droht gegen Straubing auszufallen
Aubry wiederum bestätigte beim 1:1-Ausgleich seine brillanten Qualitäten als Vorbereiter. Mit 23 Assists ist der Sommer-Zugang aus Ingolstadt drittbester Vorlagengeber der DEL. Hinzu kommen neun selbst erzielte Tore. „Die Reihe funktioniert extrem gut. Es macht wirklich Spaß mit den beiden“, freut sich Kammerer über das perfekte Zusammenspiel mit Thuresson und Aubry. Warum die drei Offensivkräfte so wunderbar miteinander harmonieren? „Wir verstehen uns extrem gut und lassen die Scheibe gut laufen“, meint Kammerer, dessen Torhunger noch längst nicht gestillt ist. „Ich hoffe, dass es genauso weitergeht. Das tut uns persönlich als auch der Mannschaft gut.“
Neben Nationalspieler Kammerer, der seinen Vertrag unlängst bis 2025 verlängert hat, ragte in Wolfsburg auch Routinier David McIntyre (35) heraus. Der Kanadier verkürzte auf 2:3 (30.), ehe er auch im Powerplay zum 3:3-Ausgleich zur Stelle war (39.). Für McIntyre waren es die Saisontore Nummer 15 und 16; der KEC stellt damit gleich zwei der aktuell vier besten DEL-Schützen. „Wir haben stark gekämpft“, sprach Kammerer nach dem Sieg in Wolfsburg von einer überzeugenden Mannschaftsleistung. „Es war wichtig, dass wir die Punkte mitnehmen. Die Tabelle ist eng.“
Am Mittwoch (19.30 Uhr, Magenta Sport) bietet sich dem KEC in der Lanxess Arena gegen die Straubing Tigers die nächste Gelegenheit, den Druck auf einen Top-Sechs-Konkurrenten zu erhöhen. Dass Oleg Shilin dann erneut zwischen den Kölner Pfosten stehen wird, gilt als unwahrscheinlich. Der Russe trug aus seinem vierten Starteinsatz in Folge eine Verletzung davon. Grizzly-Stürmer Dustin Jeffrey war in der Schlussphase im Gedränge auf ihn gestürzt. Shilin hielt zwar bis zum Ende durch, muss nun aber wohl pausieren. Moritz Müller (angeschlagen) und Zach Sill (nach Sperre) kehren dagegen zurück.