Im Interview äußert sich der ehemalige Eisbären Berlin Torwart auch zu dem Duell mit Mirko Pantkowski. Er will um die Meisterschaft spielen.
„Ich möchte Meister werden“Tobias Ancicka spricht über seinen Wechsel zu den Kölner Haien
Bei den Kölner Haien bahnt sich ein spannender Zweikampf um den Platz zwischen den Pfosten an. Tobias Ancicka (22), Neuzugang von den Eisbären Berlin, erklärt im Gespräch mit Alexander Wolf, warum er sich für einen Wechsel innerhalb der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zum KEC entschieden hat.
Herr Ancicka, Sie haben nur knapp die Teilnahme an der WM verpasst. Wie hat sich das angefühlt?
Ich war superhappy, dass ich in der WM-Vorbereitung mit dabei sein konnte. Ich bin derart knapp am Turnierkader vorbeigeschrammt, wie ich es vorher eigentlich nicht für möglich gehalten hatte. Trotzdem freue ich mich unglaublich für die deutsche Mannschaft. Ich habe sehr gute Freunde dort.
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Wie blicken Sie auf Ihre Zeit bei den Eisbären Berlin zurück?
Es waren drei sehr schöne Jahre. Ich war schon im Nachwuchs bei den Eisbären aktiv, Berlin ist zu meiner Heimat geworden. Mit den Meisterschaften 2021 und 2022 waren die ersten beiden Profijahre sehr erfolgreich. Es waren aber Entwicklungsjahre für mich, in denen ich erstmal in der Liga ankommen und mich anpassen musste.
In der vergangenen Saison wurden die Playoffs dann völlig überraschend verpasst.
Trotzdem war es eine wichtige Erfahrung für mich, mit dem Druck und der Kritik umzugehen. Ich habe 39 DEL-Spiele absolviert, zusätzlich einige Spiele in der Champions Hockey League. Das war für meine Entwicklung top.
Tobias Ancicka schätzt Kader der Kölner Haie zukunftsfähig ein
Wie sind Ihre ersten Eindrücke von Köln?
Die Stadt ist sehr schön übersichtlich im Vergleich zu Berlin. Es gibt sehr viel Grün, mit vielen Parks, das gefällt mir.
Warum haben Sie sich für die Haie entschieden?
Als das Angebot kam, war ich sehr happy. Bei den Haien wird nach Erfolg gestrebt. Ich wollte unbedingt einer Organisation angehören, die um die Meisterschaft mitspielt.
Wie blicken Sie dem Duell mit Mirko Pantkowski entgegen?
Ich habe ein gutes Verhältnis zu Pante. Wir kennen uns aus den Junioren-Nationalmannschaften. Er hat mich herzlich willkommen geheißen. Natürlich wollen wir beide so viel spielen wie möglich und als Nummer eins starten. Um eine Meisterschaft zu holen, brauchst du aber zwei gute Torhüter.
Wie schätzen Sie den Kader der Haie ein?
In Köln wird gerade eine zukunftsfähige Mannschaft zusammengestellt. Wir haben aber nicht nur junge, sondern auch erfahrene Spieler. Es braucht eine gute Mischung.
Mit Vater Martin Ancicka werden alle Entscheidungen besprochen
Wo liegen Ihre Stärken und Schwächen?
Physisch kann ich sicherlich noch etwas drauflegen und die Erfahrung fehlt natürlich noch. Ich merke aber trotzdem, wie ich von Jahr zu Jahr dazugewinne. Als Stärke sehe ich meine Fähigkeit, ein Spiel zu lesen. Manchmal antizipiere ich sogar zwei Züge im Voraus.
Hatten Sie schon Kontakt zu Torwarttrainer Ilari Näckel?
Wir haben miteinander telefoniert. Ich habe viele Leute befragt, die ihn als Torwarttrainer hatten, und nur Positives gehört. Er soll ein netter Mensch sein, der harte Arbeit verlangt. Ich freue mich riesig auf die Zusammenarbeit.
Welche Ziele haben Sie mit den Haien?
Ich möchte die Meisterschaft gewinnen – als Nummer eins. Und natürlich möchte ich auch mal bei einer WM dabei sein. Davon träumt jeder Spieler.
Ihr Vater Martin Ancicka war deutscher Nationalverteidiger. Welchen Einfluss hat er auf Ihre Karriere?
Wenn er mir Ratschläge für mein Torwartspiel geben will, blocke ich das eher ab (lacht). Ansonsten hat er aber natürlich großen Einfluss, wenn es um Einstellung, Training und Zukunft geht. Da ist er mein erster Ansprechpartner. Er wohnt in Regensburg, aber wir besprechen jede Entscheidung. Am Ende muss ich sie aber selbst treffen.
Zur Person
68 Mal hütete Tobias Ancicka in den vergangenen drei Spielzeiten das Gehäuse der Eisbären Berlin, mit denen er 2021 und 2022 die Meisterschaft in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gewann. Ausgebildet wurde der Linksfänger beim EV Regensburg.
2016 wagte der gebürtige Heilbronner dann den Schritt in die Hauptstadt zum Nachwuchs der Eisbären. Nebenbei sammelte Ancicka internationale Erfahrung in den Junioren-Nationalteams. Im April debütierte er in der A-Auswahl des DEB.